Die Achtelpause ist ein sehr wichtiger Pausenwert in der Musik.
Schließlich bringt sie viel rhythmische Abwechslung mit sich.
Der sogenannte Off-Beat ist ein hervorragendes Beipsiel dafür:
Bei ihm spielst Du die Achtelpause auf den vollen Zählzeiten wie etwa 1, 2, 3, 4 im 4/4 Takt.
Die hörbaren Schläge ertönen in den Zwischenräumen.
Diese Zwischenräume sind die Off-Beats.
Bei ihnen kann es sich um Achtelnoten, aber auch um Sechzehntelnoten oder Zweiundreißigstel handeln.
Die Pausen sind entsprechend angepasst.
Hier ein kleines Notenbeispiel dazu.
Der erste Takt ist mit Viertelnoten aufgefüllt.
Der Zweite ist ein typischer Off-Beat mit Achtelpausen auf den Grundschlägen 1, 2, 3, 4, jeweils gefolgt von einer Achtelnote.
Wissenswertes & Tipps zum Üben:
Du kannst den Off-Beat aus Takt (2) auch umdrehen.
Ebenso wie im ersten Takt spielst Du in diesem Fall nun einen hörbaren Notenwert auf den vollen Zählzeiten.
Dennoch sind die Takte nicht gleich, denn:
Die Achtelnoten klingen nur halb so lang wie die Viertel.
Du musst den Ton also entsprechend
- kürzer spielen,
- singen oder
- abdämpfen,
um die passende Note zu erhalten.
Das liegt an der Achtelpause auf den +s. (Sprich + als "und")
Der Wert im Blick: Wie sieht eine Achtelpause aus?
Die Achtelpause sieht wie ein unfertiges Strichmännchen aus, das einen Ball in der linken Hand hält.
Zumindest, wenn Du mich fragst. :-D
Du könntest es auch mit einer 1 vergleichen, deren Ende zu einem Ballon aufgebläht ist.
Vielleicht kannst Du Dir die Pause aber auch als umgedrehte Viertelnote mit gebogenem zusätzlichen Hals zwischen Notenkopf und -hals vorstellen.
Du merkst schon:
Das Aussehen dieses Pausenwerts zu erklären ist gar nicht so einfach.
Sieh Dir daher am besten Beispielbild Nummer 2 an.
Achja, am nachhaltigsten kannst Du Dir sämtliche Noten- und Pausenwerte natürlich einprägen, indem Du sie
- schreibst,
- singst oder
- klatschst.
Bodypercussion ist hier das Stichwort.
Das Spielen auf Deinem Instrument ist der nächste logische Schritt.
Übrigens findest Du die Achtelpause je nach Notenschlüssel gerne an unterschiedlichen Stellen.
Am Schlagzeug kann sie mit den Instrumenten mitwandern, was auch für die Cajon gilt.
Diese beiden Perkussioninstrumente werden mithilfe des gleichnamigen Notenschlüssels notiert - dem Perkussionschlüssel.
Bei diesem Schlagzeug Groove spielst Du drei Achtelpausen.
Einmal in der Bassdrum auf Zählzeit 2 sowie auf der 4.
Je nach Schlagzeugnotation ist möglich, die erste Achtelpause wegzulassen.
Dieser Cajon Rhythmus enthält zwei Achtelpausen auf den Zählzeiten 2 sowie 4.
Interessant ist hier:
Die zweite Pause würde ich aus Gründen der besseren Lesbarkeit auf der Notenzeile schreiben.
Zu Anschauungszwecken habe ich sie jedoch im Bassbereich vorgestellt.
Spielst Du hingegen Klavier, liegt deren „Kopf“ im zweiten Zwischenraum von oben.
Die Achtelpause endet auf der zweiten Notenlinie von unten.
Im Violinschlüssel wären das die Notenwerte c2 (oben) und g1 (unten).
Und wie lange dauert eine Achtelpause?
Da die Achtelpause das stille Pendant zur Achtelnote ist, dauern beide exakt gleich lang: einen halben Schlag.
Hier gehen wir von der Viertelnote im 4/4 Takt als ganzer Schlag aus.
Die Viertel (1 Schlag) kannst Du in zwei Achtel (½ Schlag + ½ Schlag) aufteilen.
Hier eine aufschlussreiche Klatschübung mit Bodypercussion zur Verdeutlichung:
Stampfe bitte mit einem Deiner Füße einen gleichbleibenden Puls.
Nun zählst Du pro Tritt 1, 2, 3, 4, 1, 2, 3, 4 usw. mit.
Wiederhole das mehrfach und in einem für Dich angenehmen Tempo.
Ruhig Blut, es eilt nichts.
Das funktioniert? Wanderbar!
Dann klatsche Achtelnoten dazu. :-)
Denke daran: Eine Viertel ist genauso lang wie zwei Achtelnoten.
Das bedeutet, dass Dein erster Klatscher gemeinsam mit dem Fuß erklingt.
Der zweite Achtel-Klatscher steht jedoch alleine.
Diese Klatschübung wiederholst Du am besten solange, bis Du Dir dabei absolut sicher bist.
Nun integrierst Du nämlich die Achtelpausen über die Tritte.
Du klatschst also den Off-Beat, wodurch nur der Fuß, gefolgt von einer Achtelnote, hörbar ist.
Übrigens:
Wenn Du Dein Timing dauerhaft verbessern möchtest, solltest Du unbedingt zum Klick oder Metronom üben.
Hierfür kannst Du eine App oder auch ein digitales Metronom wie das MA-2 von Korg* (*Werbung) nutzen.
So kannst Du den Pausenwert noch üben
Ein fundiertes Verständnis von Noten- und Pausenwerten ist für Dich Gold wert.
Schließlich weißt Du so immer, was Du wann machst – und das ist nicht zu überhören. :-)
Dabei sind theoretische Grundlagen zwar wichtig, doch eben doch nur die Basis.
Die Frage ist also:
Wie kannst Du Achtelpausen üben?
In diesem Artikel hast Du ja bereits eine Klatschübung kennengelernt.
Sie solltest Du im nächsten Schritt auf Dein Instrument übertragen. Hier ein Beispiel am Schlagzeug:
Den Fuß ersetzt Du durch die Bassdrum. Alternativ dazu bietet sich das Treten Hi-Hat an.
Sie bilden als durchgängige Viertelnoten gespielt den Puls auf den Zählzeiten 1, 2, 3, 4.
Anschließend kannst Du den Off-Beat auf der Snare dazu spielen.
Wahlweise durchgängig mit Deiner rechten Hand, der linken Hand oder beiden Händen im Wechsel.
Fühlst Du Dich dabei sicher, übertrage die Schläge der Snare auf ein anderes Instrument wie die Hi-Hat oder Deine Toms.
Du trommelst auf der Cajon?
In diesem Fall bietet es sich an, die Viertelnoten in den Füßen leise mitzutippen, während Du den Off-Beat auf Deiner Klangkiste spielst.
Hast Du ein Pedal, dann trete dieses gerne wie beim Schlagzeug erklärt.
Auch ist es unabhängig des Instruments sinnvoll, Rhythmusübungen in Deine Überoutine zu integrieren.
Sie kannst Du klatschen, singen und anschließend instrumental in Szene setzen.
In meiner gleichnamigen Kategorie findest Du zahlreiche kostenlose Rhythmusübungen als PDFs.
Sie kannst Du auch zum bereits erwähnten Metronom üben.
Ach, und an dieser Stelle ein weiterer, wirklich wichtiger Tipp:
Nur was Du singen – oder sprechen – kannst, kannst Du auch spielen.
Arbeite daher beim Lernen von Noten- und Pausenwerten unbedingt mit Deiner Stimme.
Anfangs ist das Sprechen von Rhythmen vielleicht ungewohnt, aber es wird mit der Zeit ganz natürlich.
Trust me, so war es bei mir auch. :-)
Lass uns die Achtelpause in der Rhythmussprache daher gerne ein wenig näher ansehen.
Rhythmussprache und die Achtelpause
Bei der Rhythmussprache geht es darum, Notenwerte und Pausen in der Musik rhythmisch zu sprechen.
Hierfür greifst Du auf verschiedene Silben oder Wörter zurück.
Eines der bekannten Beispiele ist dabei die Kodály-Methode.
Mit ihr lernst Du kurz gesagt, Musik ganzheitlich zu erfassen.
Rhythmus ist ein wesentlicher Teil davon, wobei auch die Melodie nicht zu kurz kommt.
Gleiches gilt für die Arbeit mit dem Körper.
Wie der Name bereits erahnen lässt, ist der Einsatz Deiner Stimme bei der Taktsprache unverzichtbar.
Das hatten wir ja bereits:
What you can say is what you can play.
Spielst Du ein Rhythmusinstrument wie das Schlagzeug oder die Cajon, kennst Du diese Art des Sprechens vielleicht sogar schon.
Bewusst oder auch unbewusst.
Ein Beispiel dafür ist das bekannte Wortgebilde Bum-bum-tschack, Bum-bum-tschack.
Welcher Groove ist das?
Genau, der Beat aus We Will Rock You von Queen!
Hier wird bereits deutlich, warum die Taktsprache so hilfreich ist:
Sie macht es Dir leicht, Musik und verschiedene Rhythmen ganz natürlich zu erfassen.
Das gilt auch für die Achtelpause.
Sie kannst Du ebenfalls sprechen.
Jedoch gibt es hier wieder verschiedene Ansätze.
Lesetipp: Das ist meine Rhythmussprache.
Für die Achtelpause und andere Pausenwerte gebrauche ich das Wort „Mhm“ oder „mhm“.
Es geht mir besonders leicht von den Lippen.
Ich fühle es außerdem.
Das ist für mich sehr wichtig:
Nachdem oder vielleicht sogar während ich einen Rhythmus sprechen kann, möchte ich ihn mindestens genauso gut fühlen.
Dabei hilft es mir, mich zu bewegen.
Als Schlagzeugerin und Cajonistin lerne ich persönlich sehr gerne kinästhetisch. :-)
Wie kannst Du das für Dich nutzen?
Grau ist alle Theorie.
Probiere die Rhythmus- oder Taktsprache daher für Dich aus.
Wenn Du magst, kannst Du die Achtelpause genauso wie ich durch ein „Mhm“ ersetzen.
Es ist aber auch jederzeit möglich, Dir eine eigene Sprechweise auszudenken.
Experimentiere agerne ein wenig herum.
Und nein:
Einen Rhythmus zu sprechen, das ist vermutlich nicht jedermanns oder jederfraus Sache.
Aber Deine vielleicht schon. :-)
Die Achtelpause in der Musik – wenn weniger einfach mehr ist
Du siehst schon, zur Stille in der Musik gibt es einiges zu schreiben.
Das trifft auf die Achtelpause ebenso wie auf ihre Verwandten zu.
Schließlich wirst Du auf Deiner musikalischen Reise noch mehr Pausenwerte kennenlernen.
Zwei Beispiele dafür sind die Viertelpause oder auch die Ganze Pause.
Zusätzlich kann es sein, dass Dir im Notentext nicht nur eine einfache Achtelpause begegnet. Sie gibt es auch mit Punkt.
Was das bedeutet?
Die punktierte Achtelpause ist um eine Sechzehntelpause verlängert.
Lies gerne meinen Ratgeber zum Thema punktierte Noten, wenn Du mehr darüber erfahren möchtest.
Ansonsten kann ich Dir an dieser Stelle nur viel Spaß und Erfolg mit Deinem neuen Wissen wünschen. :-)
In der Musik sind Pausen ja unglaublich wichtig.
Manchmal sind sie sogar das Salz in der Suppe, das nicht nur einen Rhythmus so richtig zum Klingen bringt.
Als Paradebeispiel dafür fällt mir der Off-Beat ein.
Ihn hatten wir uns bereits zu Beginn dieses Beitrags näher angesehen.
Er ist für mich der beste Ausgangspunkt, um die Achtelpause und ihre Wirkung in der Musik kennenzulernen.
Wobei: Der gerade gelesene Ratgeber ist es ebenso. :-)
Manu ♪
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Wer schreibt für Dich?
Heyhey und grüß Dich! :-) Mein Name ist Manu Holmer und ich schreibe für Dich über Musiktheorie, Schlagzeug & Cajon.
Auch andere spannende Themen wie Tipps zum Üben erwarten Dich auf in meinem Blog.
So helfe ich Dir dabei, die oder der Musiker*in zu werden, der oder die Du sein möchtest. Yeah! :-)
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