"... und diesen Rhythmus übst Du bitte daheim in 120 BPM."
Klar, würde ich gerne machen.
Leider weiß ich nicht, was BPM bedeutet.
Geht es Dir auch so?
Du liest immer wieder von der Abkürzung BPM oder bpm und fragst Dich, wovon hier eigentlich geschrieben wird.
Auch auf meinem Blog findest Du immer wieder Tipps und Erklärungen, in denen ich BPM erwähne.
Daher sehen wir uns in diesem Ratgeber an, was es mit den drei Buchstaben auf sich hat.
Auf geht's! :-)
Erklärung von BPM im musikalischen Kontext
BPM oder bpm ist in der Musik die Abkürzung für beats per minute.
Es geht also um die Notenwerte oder Pausen, die pro Minute gespielt werden.
Die Schläge pro Minute zeigen Dir somit, wie langsam oder wie schnell Du genau spielen sollst.
Ergo:
BPM geben das Tempo oder die Spielgeschwindigkeit der Musik an.
Hierzu ein Beispiel:
Du spielst Cajon und übst gerade ein Lied, das 98 BPM schnell ist.
Die Angabe des Tempos findest Du normalerweise
- auf dem ersten Notenblatt eines Songs,
- links oben in der Ecke und
- direkt unter dem Titel beziehungsweise Untertitel.
Siehe auch:
Ist das Tempo wie im Notenbeispiel mit 98 BPM angegeben, spielst Du 98 Viertelnoten pro Minute als
- Grundschlag,
- Puls oder
- Beat.
Du siehst im Beispiel nämlich, dass vor der BPM-Angabe die Viertelnote steht.
Die anderen Noten- und Pausenwerte wie zum Beispiel die Achtelnoten, die Du in der zweiten Stimme an den Trommeln spielst, sind genauso schnell.
Möchtest Du das Notenbeispiel zum Metronom üben, könntest Du Dir also Viertelnoten auf 98 BPM einstellen.
Möglich ist aber auch, Dir Achtelnoten auf 98 BPM einzustellen, wenn Dir eine kleinere Zeiteinteilung lieber ist.
Der Grundschlag mit den Viertelnoten bleibt unverändert.
Übrigens:
Solltest Du dazu oder generell Fragen haben, stelle sie gerne unten in den Kommentaren.
Und:
Auch auf anderen Instrumenten wie
- den Drums,
- dem Klavier
- oder beim Singen
kannst Du Dich auf die Angabe des Tempos mit BPM verlassen.
Sie sind eine klar definierte Maßeinheit für die Angabe der Spielgeschwindigkeit in der Musik.
Merke Dir dabei:
- Je mehr BPM oder Schläge pro Minute angegeben sind, desto schneller wirst Du musizieren.
- Sind weniger BPM notiert, spielst Du langsamer.
BPM bestimmen dadurch ebenfalls, wie kurz die Zeitabstände zwischen den Noten- und Pausenwerten in einem Takt sind.
Das erklärt übrigens auch, warum 32tel Noten nicht zwingend extrem schnell sein müssen:
Diese und alle anderen Notenwerte spielst Du immer so schnell oder so langsam, wie es die BPM vorgeben.
Sind wenige Schläge pro Minute gefordert, sind auch die 32tel Noten entsprechend langsam oder zumindest langsamer.
Dieses Gerät macht BPM hörbar
Am Schlagzeug oder für andere Rhythmusinstrumente verwenden wir in der Regel ein digitales Metronom, wenn wir die BPM hörbar machen wollen.
Ein elektronisches Gerät ist für uns an den Trommeln einfach viel genauer als ein mechanisches Metronom.
Außerdem kannst Du den digitalen Klick mit Kopfhörern nutzen, was beim mechanischen Klick oder Taktell meist nicht möglich ist.
Früher - in der Zeit vor den Smartphones - habe ich übrigens dieses extrem robuste Metronom von Korg* (*Werbung) als Timing-Helfer im Ohr genutzt.
Den Bewertungen nach ist es auch heute noch im Einsatz, wobei ich mittlerweile nur noch eine Metronom-App verwende.
Jedoch kann ich Dir das verlinkte Metronom von Korg definitiv empfehlen, wenn Du als Anfänger oder Anfängerin auf der Suche nach einem verlässlichen Taktgeber bist.
Es ist sehr leicht zu bedienen und hält auch bei täglichem Üben sehr lange.
Warum BPM für Musizierende so wichtig sind
Das Tempo, ergo die BPM, haben einen enormen Einfluss darauf, wie sich Deine Musik anfühlen wird.
Erst kürzlich habe ich das in meinem Trommelkurs wieder erlebt:
Wir haben eines meiner Lieder einstudiert.
Einmal haben wir es schneller gespielt.
Im nächsten Durchlauf langsamer.
Der Unterschied war deutlich hören.
Wichtiger noch war jedoch das veränderte Feeling des Songs.
Letztlich haben wir uns für die schnellere Version entschieden, da sie sich stimmiger anfühlte.
Das kannst Du auch bei Dir im Proberaum testen:
Spiele Deine aktuelle Übung doch einmal
- sehr langsam,
- normal schnell (wie immer quasi)
- und deutlich schneller, als Du sie normal spielen würdest.
Du solltest jetzt deutliche Unterschiede hören und vor allem fühlen.
BPM sind also mehr als nur eine Angabe des Tempos oder der Spielgeschwindigkeit.
Sie helfen Dir dabei, die Wirkung Deiner Musik direkt zu beeinflussen.
Stichwort: Dynamiken.
Darüber hinaus profitierst Du von weiteren Vorteilen, wenn Du Dich im Umgang mit den Schlägen pro Minute sicher fühlst.
Du wirst beispielsweise
- einfacher mit dem Metronom üben,
- Musik besser einzählen können
- und ein generell besseres Verständnis für die rhythmischen Zusammenhänge entwickeln.
Rhythmus und Tempo sind in der Musik nämlich nicht identisch!
Das glauben zwar viele Menschen, doch es stimmt nicht.
Kennst Du die Bedeutung von BPM, wirst Du das bestätigen.
Das solltest Du noch zu BPM in der Musik wissen
Für uns am Schlagzeug oder an der Cajon ist die Angabe des Tempos mithilfe von BPM eine feste Größe.
Jedoch gibt es auch andere Möglichkeiten, die Spielgeschwindigkeit anzugeben.
Eine davon ist die Verwendung von italienischen Begriffen wie
- Allegro,
- Andante oder
- Presto.
Diese Bezeichnungen kennst Du vielleicht noch aus Deiner Schulzeit.
Im Rock, Pop, Jazz Bereich, nutzen wir sie in der Regel aber nicht.
Wir brauchen in einer Band meist einfach eine genauere Tempoangabe, wenn wir ein Stück einstudieren.
Bei den italienischen Bezeichnungen gibt es in puncto Spielgeschwindigkeit ja doch eine große Spannweite, die Du einhalten kannst.
Allegro reicht so ungefähr von 120 BPM bis 168 BPM, was definitiv viel Interpretationsspielraum lässt.
Übrigens:
Eine Übersicht und Angabe der ungefähren Spielgeschwindigkeiten der italienischen Tempobezeichnungen findest Du bei Musicca.
Songs aus der modernen Musik haben im Normalfall also ein festes Tempo.
Beispiele dafür sind
- We Will Rock You mit 81 BPM,
- Through The Fire And Flames mit 200 BPM oder
- Purple Rain mit 57 BPM, manchmal auch 56 BPM.
Was den Rhythmus vom musikalischen Tempo unterscheidet
Abschließend sollten wir uns noch ansehen, was BPM (das Tempo) vom Rhythmus eines Lieds unterscheidet.
Hier kommen nämlich immer wieder Fragen auf.
Denn nein, BPM und Rhythmus sind keine Synonyme.
Sie unterscheiden sich deutlich voneinander:
- BPM: Das sind die Schläge pro Minute, die Du spielst. BPM zeigen Dir an, wie schnell oder langsam Musik letztlich ist.
- Rhythmus: Ein Rhythmus ist eine Ansammlung von Notenwerten und Pausenwerten in einem Takt. Dabei kannst Du einen Rhythmus langsamer oder auch schneller spielen. Grundsätzlich bleibt er aber unverändert. Dabei fühlt sich ein Rhythmus in verschiedenen Spielgeschwindigkeiten deutlich anders an.
Beachte zudem, dass es noch viel mehr Besonderheiten zum Rhythmus gibt.
Stichworte diesbezüglich sind
- verschiedene Taktarten,
- Betonungen und natürlich
- ein-, halb- und mehrtaktige Phrasen.
Jedoch bist Du mit dem Wissen alleine aus diesem Ratgeber wunderbar gerüstet, um von den BPM in Deiner musikalischen Praxis zu profitieren.
Vielleicht besorgst Du Dir jetzt einen Taktgeber wie das Korg* (*Werbung) oder lädst Dir eine Metronom-App herunter.
So kannst Du schon heute damit beginnen, zielgerichtet Dein Timing zu verbessern.
Suche gerne auch auf YouTube nach Playalongs, zu denen Du üben kannst.
Gibst Du in die Suchmaske zum Beispiel "Rock drumless 120 BPM" ein, findest Du eine tolle Auswahl an Songs ohne Schlagzeugstimme zum Begleiten.
Natürlich funktioniert diese Suche mit festen Tempi auch in allen anderen Musikrichtungen.
Probiere es aus!
Manu ♪
PS
Hast Du noch Fragen zu den BPM in der Musik?
Schreib sie gerne in die Kommentare. :-)
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