Coole Cajon Grooves gibt es in Hülle und Fülle. Eine tolle Sache, oder? :-)
Dennoch kann es manchmal sinnvoll sein, nicht auf bereits gelernte Beats zurückzugreifen, sondern Dir selbst eigene Rhythmen auszudenken.
Das bietet mehrere Vorteile:
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Du stellst Deine Kreativität auf eine spannende Probe
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Du schulst Deine Hörfähigkeiten
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Du verbesserst Dein rhythmisch-musikalisches Verständnis
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Du gehst die bereits gelernten Inhalte im Kopf durch; dudurch wiederholst Du sie automatisch
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Du freust Dich darüber, Dir diesen echt coolen Cajon Groove auf eigene Faust ausgedacht zu haben
Wenn Du ein Lied auf der Cajon begleiten möchtest, kann Dein selbst ausgedachter Groove außerdem das Salz in der Suppe sein. Ja, bestehende Ideen nachzuspielen macht Spaß und ist wichtig.
Doch manchmal braucht es einfach mehr Individualität, wenn nicht nur Du große Ohren machen möchtest. :-)
Daher erkläre ich Dir in diesem Ratgeber, wie Du Dir eigene Cajon Grooves einfach selbst ausdenken kannst. Es handelt sich um eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die sich an lernfreudige Anfänger und Anfängerinnen mit Notenkenntnissen richtet.
Zunächst erfährst Du jedoch, warum das Warum eines Grooves so wichtig ist. Das ist der erste Teil dieses Beitrags. Im zweiten Teil erwartet Dich die Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Sie besteht aus drei Steps, die ich Dir mit passenden Notenbeispielen erkläre. Außerdem kannst Du Dir am Schluss ein PDF mit den vorgestellten Cajonnoten herunterladen.
Ready? Dann auf geht’s! :-)
Cajon Grooves selbst ausdenken: die Basis muss stimmen
Bevor Du die erste Note auf der Cajon spielst oder aufschreibst, solltest Du einige Basics zum Rhythmus klären. Hierzu zählt beispielsweise, in welcher Taktart Du Dich bewegst.
Außerdem solltest Du Dir die Frage beantworten, warum Du Dir einen eigenen Cajon Groove ausdenkst.
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Möchtest Du ihn zu einem bestimmten Lied spielen?
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Ist er Teil eines Solos?
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Oder magst Du „einfach so“ kreativ sein?
Die Antworten sind deshalb wichtig, weil sie Dir einen bestimmten Rahmen für die Gestaltung Deines eigenen Beats vorgeben.
Du möchtest ein Lied individuell begleiten
Hier gibt es musikalische Richtwerte wie die Taktart, die Tonart oder das Tempo des Songs. Du bist also bei der Liedbegleitung weniger frei als etwa bei einem improvisierten Solo.
Das muss jedoch kein Nachteil sein – im Gegenteil.
Schließlich gibt Dir diese Beschränkung auch immer eine gewisse Struktur, an der Du Dich orientieren kannst. Und das ist nicht nur für Cajon Anfänger und Anfängerinnen durchaus praktisch. :-)
Apropos: In vielen Songs hörst Du außerdem eine Schlagzeugsstimme. Sie kannst Du als roten Faden für Deine Cajon Groove-Gestaltung nutzen.
In meinem Artikel Wie Du Schlagzeugnoten einfach auf Deine Cajon überträgst zeige ich Dir, wie das geht.
Und wenn wir schon bei Liedbegleitung sind ...
In diesem YouTube-Video siehst und hörst Du Peter Lorson, einen tollen Musiker und Lehrer, am Cajon und am Klavier.
Er unterstützt Dich in seinem Cajon Online Kurs* (*Werbung) dabei, die wichtigsten Schritte auf der Klangkiste erfolgreich zu meistern.
Sein Online Kurs ist äußerst praxisnah konzipiert und enthält neben Lektionen zur Liedbegleitung auch diverse Lessons zum Thema Grooves (und Fills).
Für mich ist es neben meinem eigenen Selbstlernkurs eines der besten derzeit erhältlichen Angebote für Cajon Anfänger*innen auf dem Markt - daher meine Empfehlung.
Dein Groove soll Teil eines Solos sein
Wenn Du ein Cajon Solo spielen möchtest, brauchst Du ebenfalls coole Grooves und Fills. :-) Je nach seiner Art bist Du hier sehr frei bei der Gestaltung:
Ist es nicht an ein Lied und damit eine bestimmte Länge (Anzahl an Takten) gebunden, kannst Du frei Schnauze trommeln. Noten brauchst Du hierfür theoretisch nicht, wobei Du Dir dennoch einen gewissen Plan zurechtlegen solltest.
Auf ihn gehe ich in einem anderen Artikel ein, da das Thema Solieren auf der Cajon doch recht umfangreich ist.
Anders gestaltet es sich, wenn Dein Solo in einem Lied eingebettet ist. In der Regel ist die Anzahl der Takte hierbei vorgegeben. Falls nicht, gibst Du Deiner Band einen Cue zum Wiedereinstieg.
Das kann ein Fill, aber eben auch ein bestimmter Cajon Groove sein.
Du bist mit Deinen Cajon Grooves "einfach so" kreativ
Kreativ bist Du bei der Liedbegleitung und beim Solieren definitiv. Jedoch gibt es hier häufig bestimmte Vorgaben, die Deinen Gestaltungsspielraum verkleinern.
Beim einfach kreativ Sein ist das nicht der Fall. Hier ist zu 110 % erlaubt, was gefällt.
Du musst Dich also nicht an Parameter wie
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Taktarten,
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Tempi oder
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Liedstrukturen
halten. Auch Dynamiken kannst Du ganz nach eigenem Geschmack nutzen.
Was toll klingt, ist es einerseits auch. Andererseits kann diese Qual der Wahl unbefriedigend sein. Denn wo kein Ziel, da kein Ankommen – und Letzteres ist neben Spielspaß eine echte Motivation für die meisten Musiker*innen.
Daher empfehle ich Dir, Deine ungezügelte Kreativität zumindest hin und wieder mit einem bestimmten Ziel zu verbinden.
So könntest Du Dir vornehmen
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mehr Entspannung beim Trommeln,
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eine höhere Geschwindigkeit oder
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mehr Abwechslung und Spielsicherheit
zu erreichen.
Schritt-für-Schritt Anleitung: eigene Cajon Grooves ausdenken
Wie bereits zu Beginn erwähnt besteht dieser Ratgeber aus zwei Teilen.
Und jetzt sind wir auch schon bei der Schritt-für-Schritt-Anleitung angekommen. :-)
Nachdem wir die Gründe geklärt haben, wann und warum Du Dir eigene Cajon Groove ausdenken kannst, geht es jetzt an die praktische Ausführung.
Anhand von Notenbeispielen erkläre ich sie Dir. Lade Dir außerdem das dazugehörige PDF herunter.
Deine Grooves kannst Du gerne auf einem meiner leeren PDF Notenblätter für die Cajon festhalten.
Schritt 1: Lege die Basis für Deinen Cajon Groove mithilfe einer Schlagart
Bass, Tip oder Slap – welche Schlagart darfs für Dich zu Beginn sein?
Möchtest Du Dir einen Cajon Groove ausdenken, lohnt eine planvolle Vorgehensweise:
Wenn ich einen eigenen Beat komponiere, beginne ich oft mit dem Bass. Er stellt eine tragfähige Basis für ansprechende Rhythmen dar.
Im 4/4 Takt würde das zum Beispiel so aussehen:
Den Bass möchte ich auf den Zählzeiten 1 sowie 3 + spielen. Das klingt nach einer coolen Grundlage für einen Cajon Rock Beat. Mehr braucht es zum Start auch nicht.
Die Pausen füllst Du im nächsten Schritt auf.
Nun könnte es aber sein, dass Du mit einem anderen Ton starten möchten. Den Tip und Slap hätte ich noch im Angebot. :-)
Was darf's sein?
Wenn Du mit dem Tip startest, kannst Du ein schönes rhythmisches Grundgerüst legen. Dafür ist diese Schlagart die optimale Wahl. Schließlich gestaltest Du mit ihr im Allgemeinen einen dezenten Klangteppich auf der Cajon.
Im Beispielbild 2 habe ich mich daher für durchgängige Sechzehntelnoten entschieden. Hier ist absehbar, dass wir Änderungen vornehmen werden. Doch dazu später mehr.
Du magst Deinen Cajon Groove mit dem Slap beginnen? Auch das ist natürlich möglich.
In diesem Beispiel spielen wir ihn auf den sogenannten Backbeat. Das sind die Zählzeiten 2 sowie 4:
Schritt 2: Ergänze oder ersetze die Basis durch weitere Töne
Nachdem Du im ersten Schritt die Basis für Deinen Groove gelegt hast, gilt es nun, die verbleibenden Pausen aufzufüllen.
Der Beat aus Beispielbild 1 erhält nun extra Slaps und Tips als Achtelnoten:
Eine Ausnahme bildet unser Beispiel mit unserem Klangteppich aus Tips.
Pausen haben wir hier nicht, dafür ein bisschen Monotonie. Daher habe ich einige Tips abgeändert, um mehr Abwechslung zu erhalten:
Auch Beispiel 3 mit den Slaps füllst Du mit weiteren Tönen auf, bis Du zufrieden bist.
Probiere das jetzt gerne selbst aus. Denke darin: Keep it cool and simple. Im nachfolgenden Schritt 3 wirst Du Deine Ideen anpassen, wenn sie Dir noch nicht zu 100 % gefallen. :-)
Schritt 3: Optimiere den Cajon Groove nach Deinem Geschmack
Im finalen 3. Schritt geht es darum, deinen selbst ausgedachten Cajon Groove zu optimieren. Gefällt Dir, was Du im 2. Schritt erdacht hast?
Falls ja: wunderbar! :-)
Bist Du wie ich jedoch noch nicht vollends zufrieden, geht es jetzt ans Feintuning der Ideen.
Im Beispielbild 1a habe ich die Basis aus Bassschlägen mit Slaps und Tips als Achtelnoten erweitert. Das ist schon ziemlich cool, doch mir fehlt ein bestimmter Notenwert. Klar – die Sechzehntelnote!
Daher habe ich aus die ursprünglichen Achteltips nun zu Sechzehnteltips umgewandelt. Eh voilà, das rockt jetzt ganz nach meinem Geschmack. :-) Und so sieht es aus:
Der Cajon Groove aus Beispielbild 2a war definitiv abwechslungsreicher als unsere Basis aus Beispielbild 2. So wirklich zu 100 % gefiel er mir trotzdem nicht.
Wie Du erkennen kannst, habe ich weitere Tips durch Slaps und den Bass ersetzt. Jetzt gefällt mir der Cajon Groove richtig gut. Dir auch? :-)
Huch, was wurde denn aus Groove 3 mit den ursprünglichen Slaps auf dem Backbeat? Exakt, eine Version mit je zwei Sechzehntelnoten im Bass, gefolgt von einer Achtelnote als Tip.
Mir gefällt vor allem sein abgehakt wirkender Charakter. Diesen Beat könntest Du toll zu Metal oder Rock spielen.
PDF mit den Übungen aus diesem Beitrag
Cajon Grooves selbst ausdenken oder nachspielen? Beides rockt!
Coole Cajon Grooves zu spielen macht irre viel Spaß. Dabei erweitert es Deinen künstlerischen Horizont und zählt definitiv zu den Grundlagen im gut bestückten musikalischen Repertoire.
Bist Du Anfänger*in, wirst Du zunächst viele Rhythmen nachspielen. Nach einer gewissen Routine jedoch bist Du in der Lage dazu, Dir eigene Beats auszudenken. Dieser Artikel soll Dir dabei helfen. :-)
Beachte in jedem Fall, dass es sich bei den vorgestellten Tipps lediglich um meinen Ansatz für das Gestalten eigener schlagkräftiger Ideen handelt.
Andere Lehrer*innen handhaben das Thema genauso individuell wie ich. Das Ziel ist unabhängig davon das Gleiche:
Dir dabei zu helfen, ganz nach Deinem Geschmack auf der Cajon zu rocken.
Verzichte also nicht darauf, Dir Inspiration von Online Kursen*, Lehrbüchern, YouTube oder anderen Blogs einzuholen. Diese helfen Dir dabei, die für Dich ideale Lernstrategien zu finden. Cajonunterricht vor Ort bietet sich hierfür ebenfalls an.
Und klar: Melde Dich bei Fragen jederzeit auch bei mir. E-Mails an info@manuholmer.de beantworte ich einmal täglich. Am schnellsten bin ich aber mobil unter 0170/3237390 zu erreichen.
Viel Spaß beim Trommeln und hab eine tolle Zeit!
Manu ♪
Für Dich schreibt
Heyhey und grüß Dich! Mein Name ist Manu Holmer und ich helfe Dir dabei, Dein volles Potenzial als Musiker*in zu entfalten. Schön, Dich auf meinem Blog begrüßen zu dürfen. :-)
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