Wie übst Du einen Cajon Rhythmus richtig?
In diesem Ratgeber erfährst Du es.
Du wirst lernen, wie Du einfache und auch komplexere Cajon Rhythmen in nur 3 einfachen Schritten spielen kannst.
Klingt gut?
Absolut.
Daher:
Auf gehts, jetzt wird getrommelt! :-)
Cajon Rhythmus üben: Schritt 1
Am Anfang steht die Bestandsaufnahme.
Idealerweise kannst Du diese drei Fragen beantworten, bevor Du Deinen Cajon Rhythmus übst:
- In welcher Taktart steht er? - z. B. im 4/4 Takt
- Welche Notenwerte enthält er? z. B. Achtelnoten und Viertelnoten
- Welche Schläge wirst Du spielen? z. B. den tiefen Bass und hohen Slap
Lass uns die drei Fragen an folgendem Beispielgroove näher ansehen:
Sieht auf den ersten Blick schon komplexer aus, oder?
Keine Sorge, alles halb so wild. :-)
Hier sind unsere drei Fragen beantwortet:
- Der Cajon Rhythmus ist ein 4/4 Takt.
- Er enthält Sechzehntelnoten und Achtelnoten.
- Wir spielen Bassschläge, Tips und Slaps.
So viel zu Schritt 1.
Wobei:
Du hast keine Noten zur Hand?
In diesem Fall sind Deine Ohren schon jetzt gefragt:
Höre Dir das Lied oder den Rhythmus gut an und versuche zunächst, den tiefen Bass herauszuhören.
Anschließend würde ich den Slap heraushören, dann den Tip.
Bei den meisten Songs ist es jedoch so, dass ein Schlagzeug anstelle der Cajon gespielt wird.
Du überträgst die Noten der Drums also auf die Sitztrommel.
Dazu habe ich bereits einen Ratgeber geschrieben: Wie Du Noten vom Schlagzeug auf die Cajon überträgst
Lies ihn Dir gerne (nochmal) durch, wenn das Thema noch neu für Dich ist.
Ansonsten schauen wir uns den nächsten Übe-Schritt an.
2. Schritt beim Üben von Rhythmen auf der Sitztrommel
Jetzt ist es wichtig, den kleinsten gemeinsamen Nenner der Noten- und Pausenwerte zu finden.
Du kennst das vielleicht noch aus dem Matheunterricht.
Unsere kürzesten Notenwerte sind bei unserem Cajon Rhythmus von gerade eben die Sechzehntelnoten.
Das bedeutet, sie bilden unser rhythmisches Raster.
Zählen kannst Du die Sechzehntelnoten zum Beispiel so:
1 e + e 2 e + e 3 e + e 4 e + e
Zählst Du den Notenwert anders?
Kein Problem, das ist natürlich möglich.
Es geht im Endeffekt nur darum, dass Du weißt, wann Du welchen Schlag spielst.
Das zeigen Dir die Zählzeiten in der Musik an.
Anschließend widmen wir uns dem Handsatz.
Ich spiele am liebsten mit abwechselnden Händen und empfehle das auch, wenn Dir Du diesen Cajon Rhythmus übst.
Das sieht so aus:
1 e + e 2 e + e 3 e + e 4 e + e <- Sechzehntelraster oder Ostinato
RLRL RLRL RLRL RLRL <- Handsatz (Linkshänder und Linkshänderinnen drehen den Handsatz gerne um.)
So sieht unser Beispielgroove von gerade eben mit Handsatz aus.
Wie gesagt: Wenn Deine linke Hand führt, kannst Du ihn gerne umdrehen.
Da die Achtelnoten ja so lange wie zwei Sechzehntelnoten klingen, fallen einige gespielte Schläge unseres Sechzehntel-Rasters weg.
Denkst Du sie Dir hinzu, bemerkst Du, dass der Handsatz gleich bleibt.
Die nicht gespielten Schläge sind die in Klammern ().
RL(R)L RLR(L) R(L)RL RLR(L)
Diese gleichbleibende Struktur gibt Deinem Gehirn die Möglichkeit, den Cajon Rhythmus gut zu verinnerlichen.
Cajon Rhythmus üben - der finale 3. Schritt
Zusammenfassend wissen wir, dass
- wir einen Cajon Rhythmus im 4/4 Takt üben,
- Sechzehntel- und Achtelnoten gespielt werden,
- Bass, Tips und Slaps darin vorkommen,
- unser Raster auf Sechzehnteln basiert und
- sich die Hände entsprechend abwechseln.
Soweit, so gut.
Und jetzt?
Nun spielst Du den kompletten Beat.
Note für Note.
Langsam und bewusst.
Das ist extrem wichtig!
Diesbezüglich noch ein weiterer, sehr wichtiger Tipp:
In meinem Ratgeber zur musikalischen Additionsmethode erfährst Du, wie Du auch solche komplexen Rhythmen Schritt-für-Schritt lernen kannst.
Der Guide ist zwar an sich auf das Schlagzeug ausgelegt, aber die musikalische Additionsmethode lässt sich grundsätzlich für jedes Musikinstrument anwenden.
Natürlich auch auf der Cajon.
Wichtig ist im finalen Schritt in jedem Fall, einen Plan davon zu haben, was Du wann spielst:
Zähle das Sechzehntelraster und setze jeden Schlag bewusst auf die richtigen Zählzeiten.
Konsequenz ist hier angesagt - durch langsames Üben kommst Du schneller ans Ziel.
Bist Du beim Trommeln sicherer, kannst Du Dein Spieltempo steigern.
Doch übertreibe es nicht!
Stichwort: Babysteps - kleine Schritte bis maximal 5 BPM.
Nimm gerne auch Dein Metronom zur Hand, um Dein Timing zu kontrollieren.
Empfehlen kann ich Dir eine Metronom-App wie Metronomerous oder ein digitales Taktell* (*Werbung) wie das Korg MA-2.
Und klar, hab Spaß beim Trommeln.
Wobei das natürlich nicht erst jetzt der Fall sein sollte. ;-)
Hau rein!
Manu
PS
Du hast einen Cajon Rhythmus schon gut geübt?
Spiele ihn in diesem Fall gerne zur Musik!
So macht das Trommeln gleich noch mehr Spaß.
PPS
Cajon spielen kannst Du auch ohne Noten.
Wie das geht, erkläre ich Dir in diesem Ratgeber.
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