Cajon Solo spielen für Anfänger*innen

Cajon Solo lernen Anfänger

 

Du möchtest ein Cajon Solo spielen und fragst Dich, worauf Du als Anfänger*in dabei achten musst?

 

Wunderbar, dann ist dieser Artikel wie für Dich geschrieben. :-)

 

Bei ihm handelt es sich nämlich um eine Anleitung für Deinen Start als Solist*in auf der Klangkiste.

 

Nachfolgend lernst Du Grundlagen wie

 

  • worauf bei einem Cajon Solo zu achten ist,

  • wie die Dein eigenes Solo aufbauen kannst

  • und welche Möglichkeiten der musikalischen Gestaltung es (nicht nur) für Anfänger*innen gibt.

 

Anhand eines von mir geschriebenen Cajon Solos gehen wir diese Schritte gemeinsam durch. So erhältst Du Inspiration für Dein eigenes Stück, wobei Du die Eigenheiten cooler Soli gleich in der Praxis kennenlernst.

 

Denn das ist wichtig: Etwas zu lesen ist großartig, aber die Umsetzung macht den Unterschied.

 

In diesem Sinne: Auf geht’s! :-)

Cajon Solo spielen lernen am Beispiel „We Will Rock Too“

We Will Rock Too ist unser Anschauungsmaterial für diesen Artikel.

 

Nutze es gerne als Inspirationsquelle für Dein eigenes Solo auf der Sitztrommel.

 

Unabhängig davon, ob Du es ganz oder teilweise ausarbeitest – sicherlich kannst Du den einen oder anderen Takt daraus für Dich nutzen.

 

Lerne Deine Lieblingsgrooves gerne auch auswendig.

 

Das gibt Dir Spielsicherheit!

 

Zusätzlich kannst Du We Will Rock Too jederzeit mit eigenen Ideen anreichern.

 

Das können angepasste Noten- oder Pausenwerte, aber auch Dynamiken sein.

 

Und:

 

Der Titel kommt Dir bekannt vor? Yeah, soll er! :-) Das Stück ist nämlich an We Will Rock You, Queens vielleicht bekanntesten Song, angelehnt.

 

Ihn habe ich als Inspiration genutzt. Warum?

 

Das bietet mehrere Vorteile:

 

  • Der Groove von We Will Rock You ist universal bekannt. Falls nicht, lässt er sich im Handumdrehen erlernen. So hast Du eine felsenfeste Basis, zu der Du während Deines Cajon Solos immer wieder zurückkehren kannst.

  • Solierst Du vor Publikum, kann es Deinem Spiel einfacher folgen. Schließlich lässt sich der Bum-Bum-Tschack-Bum-Bum-Tschack-Beat einfach zuordnen. Eventuell klatschen und stampfen die Zuhörer*innen sogar mit, wenn Du sie dazu anhältst.

  • Du erkennst, dass Du das musikalische Rad nicht neu erfinden musst. Das ist nämlich gar nicht nötig, um kreativ zu trommeln! Schnapp Dir also gerne einen coolen Groove aus Deinem Lieblingslied und baue Dein Cajon Solo darum auf.

Grundlegendes Know-how für tolle Cajon Soli

Ein tolles Solo zu spielen ist kein Hexenwerk. Lass uns daher keine Raketenwissenschaft daraus machen. :-)

 

Die Sache ist die:

 

Gut oder schlecht ist nicht nur in puncto Cajon Solo spielen immer auch Ansichtssache. Was mir gefällt, kannst Du schlicht doof finden – oder umgekehrt. Viel wichtiger ist es, in time zu spielen.

 

Außerdem:

 

Musik ist Emotion. Eine ganz eigene Sprache. Gefühle sind stets in Ordnung, nicht? Warum sollte es dann bei der musikalischen Form davon anders sein ...

 

Auf der anderen Seite hilft es Dir ungemein zu wissen, was Du eigentlich trommelst. Emotion und Ratio schließen sich beim Musizieren daher keinesfalls aus. Das Gegenteil ist der Fall.

 

Wenn Du bewusst trommelst, lassen sich die Emotionen lenken. Du kannst einen Groove beispielsweise leiser spielen, um eine bestimmte Emotion zu vermitteln. Trauer oder Müdigkeit sind hierfür gute Beispiele.

 

Spielst Du hingegen brachial laut, wirkt das Gespielte wütend oder auch fröhlich. Das ist musikalische Gestaltung, auf die wir später im Artikel noch einmal zurückkommen werden.

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Jetzt lass uns We Will Rock Too näher ansehen. Es enthält einen gerne genutzten musikalischen Spannungsbogen:

 

  • Start: Langsam wird Stimmung aufgebaut.

  • Übergang zum Hauptteil: Die Spannung steigt.

  • Hauptteil: Hier geht’s richtig ab!

  • Outro: Alles entspannt sich wieder.

 

Zunächst beginnst Du mit einzelnen Viertelnoten und Viertelpausen. Du gibst jedem Schlag dadurch viel Raum zu atmen. Klare Sache: Derzeit ist alles noch ganz entspannt. (Takte 1 – 4)

 

Nun verdichtest Du die Schläge. Neben dem Bass und Slap spielst Du nun auch den Tip. Im Vergleich zu den vorhergehenden Takten hat das schon mehr Pepp. (Takte 5 – 6)

 

In der nächsten Zeile (Takte 7 und 8) verändert sich plötzlich etwas. Das sind zwei Cajon Fills, die als Übergänge den nächsten Liedteil einläuten.

 

Erkennen kannst Du das auch an den neuen Notenwerten, den Achtelnoten. Und: Vom Spannungsbogen her befinden wir uns jetzt (ab Takt 9) im Hauptteil. Das erkennst Du bereits beim Blick auf Deine Cajonnoten.

 

Die Schläge verdichten sich, wobei auch der grundlegende Groove variiert. Der Spannungsbogen baut sich bis Takt 16 auf, wodurch wir uns ab Takt 17 im Outro befinden.

 

Hier geben die Viertelnoten und Viertelpausen wieder mehr Luft zum Atmen. Die letzten vier Takte (21 bis 24) lassen das Cajon Solo schließlich ausklingen.

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Tipp: Cajon Online Kurse sind eine interessante Alternative zum lokalen Musikunterricht. Vielleicht auch für Dich?

Noch mehr Tipps zum Rocken!

Der gerade beschriebene musikalische Aufbau ist deshalb so beliebt, weil er einen nachvollziehbaren Spannungsbogen beinhaltet. Du kennst ihn vielleicht noch aus der Schule als Erzählmaus oder als Leitfaden für das Erstellen von Erlebniserzählungen.

 

Jedoch ist er kein Muss für die Gestaltung Deines Solos. Möchtest Du nur einen einzelnen Rock Beat spielen, ist das ebenfalls in Ordnung. Auch das kann den Nagel auf den Kopf treffen. Im Song We Will Rock You wird das sehr gut deutlich :-)

 

Apropos:

 

Am Ende dieses Klassikers ertönt ein erstklassiges Gitarrensolo. Der Spannungsbogen ist also verschoben. Zumindest für Liebhaberinnen von Saitenklängen. ;-)

 

 

We Will Rock Too ist also ein wenig anders als die Inspirationsquelle aufgebaut. Was außerdem noch fehlt, sind die Dynamiken. Eingangs haben wir schon über sie gesprochen.

 

Bei ihnen handelt es sich um musikalische Gestaltungsmöglichkeiten, die nicht nur Cajon Anfänger*innen wie Du unbedingt nutzen sollten.

Darum rocken Dynamiken beim Trommeln

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Schlaginstrumente sind vieles. Nach Meinung zahlreicher Menschen aber vor allem eines: LAUT!

 

Das stimmt natürlich, wobei das ja je nach elektronischer Verstärkung auf jedes Musikinstrument zutrifft.

 

Gleichzeitig kannst Du Dein Cajon Solo flüsterleise spielen. Hey, warum auch nicht?

 

Veränderst Du die Lautstärke oder Geschwindigkeit von Musik, wird sie also dynamischer. An dieser Stelle ein kleiner Test:

 

a.) Schnapp Dir Deine Cajon und spiele Takt 9 von We Will Rock Too viermal richtig laut hintereinander. Wiederhole das jetzt, aber in einer sehr leisen Lautstärke.

 

Bemerkst Du einen Unterschied?

 

b.) Nun bitte ich Dich noch darum, nach jedem der vier lauten Takte schneller zu werden. Spielst Du leise, wirst Du mit jedem Takt langsamer.

 

Vorsicht: Nur das Tempo soll sich ändern, nicht die Lautstärke! Das ist ein Paradebeispiel für die Wirkung von Dynamiken und gleichzeitig echt tolle Übung für kontrolliertes Trommeln. :-)

 

Daher empfehle ich Dir, diese musikalische Gestaltungsmöglichkeiten in Dein Solo einfließen zu lassen. Sie machen einen hörbaren Unterschied, da sie Spannung zusätzlich auf- oder abbauen.

 

Außerdem bringen sie Abwechslung ins Spiel, ohne den Rhythmus zu verändern. Du profitierst also beim Üben von Wiederholungen, wobei Du Dein Gehirn zusätzlich mit neuen Impulsen versorgst. Win-win! :-)

Zusammenfassung: Wie Du ein tolles Cajon Solo spielst

Ein gutes Timing ist wichtig, aber ebenso die musikalische Idee hinter dem Intermezzo. Mir fällt das Spielen eines Cajon Solos beispielsweise am leichtesten, wenn ich diese Frage beantworten kann:

 

 

„Welche Geschichte möchte ich damit erzählen?“

 

 

Das kann Ärger über ein auf die falsche Seite gefallenes Marmeladenbrot oder auch Freude über das Fertigstellen des neuesten Blogartikels sein.

 

Gleichzeitig ist ein Solo oft auch großartig, wenn ihm keine Geschichte zugrunde liegt. Wie immer trifft zu: Viele Wege führen nach Rom.

 

Ähnliches gilt für den Aufbau des Stücks. Es kann einen typischen Spannungsbogen enthalten, muss aber nicht.

 

Spielst Du es innerhalb eines Songs, sollte es in jedem Fall zur Musik passen. Fortgeschrittene können ebenso auf den bewussten musikalischen Kontrast setzen.

 

Beachte außerdem den Kontext in einer Band: Hast Du Mitmusiker*innen, teilen sie sicher gerne ihre Meinung zum Solo. Diese Impulse sind sehr wertvoll!

 

Tipp: Wenn der Song nach Deinem Solo direkt weitergeht, ist das Absprechen des Solo-Endes empfehlenswert. Es ist also sinnvoll, gemeinsam ein bestimmtes Fill als eine Art Einzähler festzulegen. So weiß jede*r, dass die Band nun wieder einsteigt. Und das ist nie verkehrt. :-)

 

Viel Spaß beim Spielen toller Cajon Soli und hau rein!

 

Manu ♪

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