Erwachsene Anfänger in der Musik?
Klare Sache: Es ist nie zu spät, um ein Instrument zu lernen!
Heute geht's also um Empowerment für den musikalischen Nachwuchs Ü18.
Schön, dass Du da bist. :-)
Und darf ich Dich was fragen:
Hast Du schon in Deiner Jugend davon geträumt, Schlagzeug oder Klavier zu spielen?
Waren Schule, Sportverein und Studium immer wichtiger?
Vielleicht fehlte Dir damals auch das Geld, um Dein Lieblingsinstrument zu kaufen oder Musikunterricht zu nehmen.
Es könnte aber auch sein, dass sich der Zeitpunkt nie richtig anfühlte.
Mittlerweile zählst Du ein paar Kerzen mehr auf Deinem Geburtstagskuchen und stehst fest im Leben.
Dennoch:
Der Gedanke, endlich zu rocken, lässt Dich nicht los.
So verständlich!
Aber was jetzt?
Erwachsene Anfänger in der Musik? Na klar!
Womöglich hast Du Dir diese Frage schon häufiger gestellt. Bevor Du Deine Antwort in Form vom aktiven Musizieren wie beispielsweise in einer Trommelngruppe für Erwachsene finden konntest, kamen Dir jedoch wieder die üblichen Verdächtigen in die Quere:
-
Zeitmangel
-
Stressbedingte Müdigkeit
-
Termindruck
-
Motivationslosigkeit nach Feierabend
-
etc.
Mögliche Nebenwirkungen des Erwachsenenlebens eben. :-/
Da es so lange nicht mit der Verwirklichung Deiner musikalischen Ambitionen klappt, kommen außerdem erste Zweifel in Dir auf:
Bin ich mittlerweile nicht doch zu alt, um ein Instrument zu lernen?
Nein, bist Du nicht. :-)
Besser noch:
Im Vergleich zum jüngeren Semester profitieren erwachsene Anfänger von beachtenswerten Vorteilen, wenn sie aktiv musizieren möchten. Läuft?! :-)
Oh ja!
Hier ein Videobeweis auf YouTube.
Erwachsene Anfänger in der Musik: deren Vorteile
Umso älter wir werden, umso weniger Zeit haben wir zur Verfügung.
Dies ist nicht nur gefühlt so, sondern in Anbetracht unserer Sterblichkeit auch mathematisch korrekt.
Treffen wir also die Entscheidung, einen Teil unserer begrenzten Lebenszeit in ein neues Hobby wie Musik zu investieren, messen wir diesem einen hohen Stellenwert bei.
Ist etwas für uns wiederum von Bedeutung, sind wir motivierter bei der Sache, engagierter - auch wenn es einmal weniger rund läuft - und bereit, uns Zeit für die Ausübung der lieb gewonnenen Beschäftigung frei zu schaufeln.
Dass wir diese kostbaren Stunden bewusst genießen, liegt auf der Hand.
Persönliche Hörgewohnheiten und Musikvorlieben sind gefestigt
Der zweite Vorteil, den erwachsene Anfänger gegenüber den meisten jungen Tonkünstlern*innen haben, ist ebenfalls nicht zu unterschätzen.
„Ich möchte dieses Instrument lernen, um XY spielen zu können.“ ist nämlich ein großartiger Motivator, der uns hinter den Trommeln oder an der Klaviatur hält:
Ist Dein Ziel, Deiner Leidenschaft für Jazz ab jetzt auch aktiv an einem Instrument nachzugehen, wirst Du Deine Übezeit entsprechend gestalten.
Gleichzeitig bereitet Dir das Arbeiten an Deinen Fähigkeiten mehr und mehr Spaß, da Du regelmäßig von Begeisterung befeuerte Fortschritte feststellst.
Es fällt Dir leicht, Dich zu motivieren, da Du das Ziel Deiner musikalischen Reise bereits am Horizont erahnen kannst.
Bis Du dieses erreichst wächst Du gerne an den Erfahrungen, die Dir auf Deinen Weg gelegt werden.
Lerninhalte werden hinterfragt und Zusammenhänge hergestellt
Zu wissen, warum Du etwas machst, ist im musikalischen Kontext offensichtlich Gold wert.
So ist es für Erwachsene in der Regel eine Selbstverständlichkeit, den Zusammenhang zwischen regelmäßigem Üben und Spielfortschritten am Instrument zu verstehen.
Einen weiteren Vorteil genießen klangaffine Späteinsteiger außerdem in Sachen
- Geduld,
- Konzentration und
- Frustrationstoleranz.
Dieses Trio wurde über die Jahre geschult, weil wir erkannt haben:
Meister fallen nicht vom Himmel – Erfolg ist mit Arbeit verbunden!
Finanzielle Möglichkeiten erlauben die Investition in höherwertiges Equipment
Qualitative Instrumente bringen definitiv mehr Spaß beim Spielen!
Hierbei müssen es natürlich keine Investitionen im gehobenen vierstelligen Bereich sein.
Vielmehr geht es darum, sich das Leben als Klangkünstler mithilfe eines gewissen Standards zu erleichtern:
Sei es, den Rücken durch einen ergonomischen Schlagzeughocker zu entlasten oder die Trommeln mit Fellen namhafter Hersteller zu bestücken.
Eine gesteigerte Mobilität begünstigt Flexibilität in Sachen Proben, Unterricht und Konzerte
Wurden wir als Kinder oder Jugendliche dazu angehalten, um eine gewisse Uhrzeit schlafen zu gehen, bestimmen wir nun selbst, wie viel Nachtruhe wir benötigen.
Dies ist äußerst praktisch, spielen wir wochentags regelmäßig Konzerte oder treffen uns zur Probe ab 20 Uhr im extra dafür angemieteten Raum.
Dass wir am nächsten Morgen womöglich länger zum Aufwachen benötigen, wissen wir.
Das Erlebte am Vorabend macht die temporären Augenringe jedoch mehr als wett. ;-)
Hoffe ich zumindest.
Dank Führerschein und Pkw sind wir außerdem längst nicht mehr auf den elterlichen Fahrdienst angewiesen.
Wann, wie lange und ob wir proben beziehungsweise konzertieren entscheiden wir.
Als Lehrerin darf ich Dir außerdem verraten, dass Musikunterricht nicht zwingend nach Schulschluss beginnen muss.
So weiß ich von einem Kollegen, der bereits ab 08:00 Uhr morgens motivierte Klavierschüler im Erwachsenenalter unterrichtet.
Auch Online Unterricht erfreut sich einer stetig steigenden Beliebtheit und ist einen Blick wert.
Vielleicht ist sogar mein Cajon Selbstlernkurs speziell für erwachsene Anfänger und Anfängerinnen was für Dich?
Erwachsene Anfänger in der Musik: Weil sie zeitlos ist
Das Fortschreiten der Lebensjahre in den mittleren oder gehobenen zweistelligen Bereich ist in puncto Erlernen eines Instruments offensichtlich nicht automatisch ungünstig.
Freilich, die Zeit zum Musizieren ist aufgrund anderweitiger Verpflichtungen begrenzt und womöglich bedarf es ein wenig mehr Übung, um Neues zu lernen.
Das sollte Dich jedoch nicht davon abhalten, die metaphorischen Trommeln zu spannen und Deinen Wunsch nach mehr Musik im Alltag endlich zu verwirklichen.
Zögerst Du nach wie vor, empfehle ich, eine Probestunde bei einer Lehrkraft Deiner Wahl zu buchen.
Auch der Besuch eines eintägigen Workshops bietet sich für das Eintauchen in musikalische Welten an.
Also: Spielst Du schon oder grübelst Du noch? ;-)
Solltest Du weitere Fragen haben oder Motivation benötigen, hinterlasse mir gerne einen Kommentar. Ich helfe Dir jederzeit gerne weiter.
Sehr gerne. :-)
Hau rein,
Manu ♪
Kommentar schreiben
Clemens (Freitag, 04 Oktober 2019 12:56)
Hi Manu, nachdem ich heute deine HP gefunden habe stöbere ich seit geraumer Zeit in den verschiedensten Rubriken :) Was mich gerade in diesem Blog dazu verleidet einen Kommentar abzugeben? Nun ja, das oben angeführte trifft wohl sehr auf mich zu. Ich bin ein Spätstarter in Sachen Musik bzw. Schlagzeug. Natürlich habe ich wie die meisten Kinder meine ersten Berührungspunkte mit der Blockflöte im Grundschulalter. Desweiteren habe ich auch mit ca. 12 Jahre kurz die Gitarre angespielt aber es nach ca. einem Jahr wieder gelassen. Dann lag der Fokus auf Sport/Schule und danach die Uni. Nach meinem Abschluss hab ich dann beschlossen mein erste monetäres Gehalt in meine wohl heimliche Liebe, dem Schlagzeug zu stecken. Mit dem zarten Alter von 28 Jahren fing ich dann an Schlagzeug zu spielen. Dies ist jetzt schon 5 Jahre her. Nach und nach übe ich auch immer mehr und versuche mich mit den verschiedensten Konzepten auseinanderzusetzen und zu verstehen. Als Erwachsener hat man evtl. den Nachteil dass man sich zu viele Gedanke über etwas macht anstatt sich einfach in die Musik fallen zu lassen, was unsere jüngeren Spezies wohl leichter fallen sollte. Nicht desto trotz habe ich in den letzten Wochen eine Band zusammengestellt und wir Proben nun einmal die Woche. Dies hilft mir ungemein mein Manko an Musikgefühl und zu Kopflastigen Spiel abzuschütteln... kurzum lässt sich sagen, als Erwachsener lernt man vielleicht nicht so schnell aber wie du schon sagst, man weiß einfach was/wohin man will und man weiß was einem selber gefällt. :)
Manu Holmer (Freitag, 04 Oktober 2019 14:36)
Hey Clemens, viel Spaß wünsche ich Dir weiterhin beim Stöbern und danke für Deinen Kommentar! :-)
Wow, die Musik zieht sich da durch Dein komplettes bisheriges Leben - toll! Weißt Du, ich finde es sehr faszinierend, denn das Verschieben der Entscheidung Pro-Schlagzeug höre/lese ich tatsächlich öfter. Daher freut es mich umso mehr, wenn es dann doch noch ein Happy End wie in Deinem Fall gibt. Wobei, in der Musik lernt man ja eh nie aus, deswegen ist End wohl das falsche Wort. :-)
Absolut, das mit den "zu viele Gedanken machen" beobachte ich öfter bei meinen erwachsenen Schüler*innen. Auch bei mir, nach wie vor. Das Gute ist: Hat man's erkannt, ist das schon viel wert. Ich glaube, man setzt sich gerne einmal selbst unter Druck und möchte bloß keinen Fehler machen. Was natürlich irre anstrengend ist.
Zur Bandgründung möchte ich Dich in jedem Fall ganz herzlich beglückwünschen, das klingt großartig! :-) Wenn Du magst, lass mich gerne wissen, wenn es von Euch etwas zu sehen und/oder zu hören gibt. Und hey: Dein Weg ist klar, der Spaß offensichtlich auch - der Rest findet sich. :-) Hab weiterhin eine tolle Zeit!
LG
Manu