Du suchst nach einer Übung für die getretene Hi-Hat?
Klasse, dann hab ich was für Dich:
Heute zeige ich Dir eine Übung, mit der Du Deinen linken Fuß so richtig fit machst.
Oder Deinen rechten Fuß, je nachdem.
Doch Vorsicht:
Die heutige Übung hat es in Sachen
- Ausdauer,
- Koordination und
- Durchhaltevermögen
in sich.
Mache sie also bitte nur, wenn die Grundlagen und eine saubere Technik schon sitzen.
Tun sie?
Wunderbar, dann lass uns die Übung für bald schon hellwache Füße (und Hände) ansehen! :-)
Das ist die Übung: Spiele die getretene Hi-Hat anstelle der geschlagenen Hi-Hat
Ja, das ist die Übung tatsächlich schon:
- Du nimmst zum Starten einfach einen Groove Deiner Wahl (siehe Bild 1)
- und spielst die geschlagene Stimme auf der Hi-Hat stattdessen
- mit Deinem Fuß, also getreten.
Schau Dir dazu diese Schlagzeugnoten an.
Das ist unser Wahl-Groove als Ausgangspunkt:
Wie Du sehen kannst, haben wir einen funky Beat mit durchgängigen Achtelnoten in der Hi-Hat.
Die Basis aus Bassdrum und Snare ist rhythmisch schon fortgeschrittener.
Lerne also in jedem Fall zuerst Deinen Wahl-Groove.
Das ist Dein Ausgangspunkt.
Wenn der Beat sitzt, dann kannst Du die Stimme der Hi-hat in Deinen Fuß übertragen.
Du spielst die Hi-Hat nun getreten.
Ich nenne dieses Übertragen gerne auch orchestrieren.
Von den Schlagzeugnoten sieht das jetzt so aus.
Denke daran:
Nur die Hi-Hat verändert sich bei dieser Übung.
Der Rest bleibt wie gehabt.
Auch, wenn es im Notenbeispiel leider etwas komisch aussieht.
(Kann es gerade nicht anders notieren, sorry!)
Und was bringt Dir meine Übung mit der getretenen Hi-Hat?
Gut, dass Du fragst! :-)
Ich übe aktuell zum Beispiel so, weil mein rechter Arm zwackt.
Hab in letzter Zeit zu viel auf dem Computer gearbeitet.
Ja, die Ironie beim Schreiben gerade ...
Aber hey, das wird schon wieder.
Du kannst die Übung mit der getretenen Hi-Hat also zum Beispiel machen, wenn Du einer Deiner Hände eine Pause gönnen möchtest.
Oder beiden, wenn Du nur mit Deinen Füßen spielst.
Gleichzeitig fördert sie aber auch Deine Kreativität und Unabhängigkeit ungemein.
Warum?
Du spielst wahrscheinlich normal mit zwei Händen und mindestens einem Fuß.
Das geht bei meiner Übung aber nicht.
Sie ist ja speziell für zwei Füße und nur eine Hand ausgelegt.
Durch diese körperliche (und mentale!) Veränderung
- kommst Du aus einem möglichen "Alltagstrott" beim Üben heraus,
- stärkst Deinen Hi-Hat-Fuß spürbar, da er jetzt die Aufgabe Deiner führenden Hand übernimmt und
- wirst sofort merken, wenn Dir davor etwas rhythmisch unklar war - oder falls Du rhythmisch unsauber gespielt hast.
Kurz:
Die Übung mit der getretenen Hi-Hat fordert Dich auf mehreren Ebenen heraus.
Für manche könnte sie auch ein echter Brainfuck sein.
Aber keine Sorge, dafür gibt es eine bewährte Lösung:
Nimm. Das. Tempo. Runter. (Bitte.)
Eine zu hohe Geschwindigkeit beim Üben ist einer der häufigsten Gründe, warum es Dich immer wieder heraushaut.
Egal, ob Du
- einen Groove,
- ein Fill oder
- einen Übergang zwischen Groove und Fill
am Schlagzeug spielst.
Wenn Du mehr darüber wissen möchtest:
In diesem YouTube-Video erkläre ich das häufige Geschwindigkeits-Problem noch ausführlicher.
Nimm für die Übung mit der getretenen Hi-Hat also unbedingt das Tempo runter:
Spiele so langsam, dass Du Dich nicht mehr verspielen kannst!
Ja, das macht auch müde Füße munter.
Ich sage es oft, aber es stimmt in 8 von 10 Fällen einfach.
Daher:
Die Übung mit der getretenen Hi-Hat startest Du am besten so langsam, dass Du
- Dich dabei sicher fühlst,
- rhythmisch alles sauber ist und
- Du den Takt bewusst spielen kannst.
Idealerweise bist Du auch entspannt beim Trommeln.
Wenn ein Rhythmus sicher funktioniert, dann spiele ihn auch zur Musik.
Übe also nicht nur vom Papier, sondern suche immer nach musikalischen Einsatzmöglichkeiten.
Und klar:
Du startest langsam, aber kannst Dein Tempo mit fortschreitender Spielsicherheit jederzeit erhöhen.
Hier empfehle ich kleine Schritte zwischen 2 und maximal 5 BPM.
Üben mit und zum Metronom ist also in jedem Fall empfehlenswert.
Tipp: An diesen Rhythmen kannst Du meine Übung testen
Das Übe-Prinzip mit der getretenen Hi-Hat ist klar?
Wunderbar! :-)
Dann brauchst Du nur noch Rhythmen beziehungsweise Schlagzeugnoten dafür.
Sie findest Du direkt auf meinem Blog, zum Beispiel
- in meiner Kategorie Kostenlose Schlagzeugnoten
- oder in meinem gratis E-Book mit 32 einfachen Rhythmen.
Du kannst aber auch Deine Notenmappe oder eines Deiner Schlagzeugbücher dafür hernehmen.
Auch mein Basic Beats PDF Workbook ist perfekt für die Hi-Hat-Übung aus diesem Beitrag geeignet.
Du magst lieber triolische Beats üben?
Das geht natürlich klar!
Auf meinem englischen Blog shedrums findest Du dafür beispielsweise schöne Inspiration.
Doch egal, welche Rhythmen Du mit der getretenen Hi-Hat spielst:
- Hab Spaß dabei,
- überfordere Dich nicht
- und nimm Dir die zum Üben die Zeit, die Du brauchst.
Dir läuft ja hoffentlich nichts weg, oder?
Alles Liebe. :-)
Manu
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