Kennst Du diesen Glaubenssatz?
Den Einen, der Dich immer wieder sabotiert?
Vielleicht lässt er Dich wie eine gsenkte Sau üben. Tagein, tagaus, ohne Rücksicht auf Deine Gesundheit.
Oder er hindert Dich daran, Deinen jahrelang gehegten Traum vom Musizieren endlich zu verwirklichen.
Kurz und schmerzlos: Du bist nicht gut genug.
Zumindest flüstert Dir das eine Stimme im Kopf immer wieder zu. Und das gerne auch abseits vom Proberaum.
Dabei ist dieser Glaubenssatz für Musiker und Musikerinnen wie pures Gift.
Es zerfrisst Deine Zeit, Ambitionen und nicht selten auch Dein Selbstwertgefühl.
Gleichzeitig kann er Dich bis hin zum Burnout antreiben.
Höher, schneller, weiter, anyone?
Das Gute ist: Ein Antiseptikum gibt es. Jedoch handelt es sich dabei um eine bittere Pille. Bist Du bereit, sie zu schlucken?
Dann ist dieser Artikel für Dich.
Doch zunächst lass uns klären,
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worum es sich bei Glaubenssätzen handelt
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und weshalb sie für Musiker*innen jedes Spielniveaus so gefährlich sind.
Alles nur heiße Luft? Das ist ein Glaubenssatz
Glaubenssätze sind Annahmen, die wir über uns, andere und unser Leben im Allgemeinen treffen oder getroffen haben. Sätze wie
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„Ich kann das nicht spielen.“
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„Fürs Lernen eines Musikinstruments bin ich schon zu alt.“
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Oder „Mit Musik kann ich kein Geld verdienen.“
stellen bekannte Beispiele für einschränkende oder negative Glaubenssätze dar.
Im Gegensatz dazu gibt es auch die hilfreichen oder positiven Überzeugungen. Das wären für unsere drei Beispiele folgende Gedanken
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„Ich kann das spielen.“
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Fürs Lernen eines Musikinstruments bin ich alt genug./ … im idealen Alter.“
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Oder „Mit Musik kann ich viel Geld verdienen.“
Wenn Du Dir jeden Glaubenssatz auf der Zunge zergehen lässt, bemerkst Du:
Es handelt sich dabei um eine persönliche Annahme. Sie kann zutreffen, muss aber nicht.
Als einen der weitverbreitetsten Glaubenssätze möchte ich an dieser Stelle auf das Thema Erwachsene Anfänger*innen in der Musik eingehen.
Kurz: Ab wann bist Du zu alt zum Rocken?
Viele Menschen sind davon überzeugt, dass sie irgendwann zu alt für das Lernen eines Musikinstruments wären.
Auch wenn kleinere und größere Studien immer wieder das Gegenteil beweisen.
(Lesetipp bei Spektrum: Auch wer spät anfängt, kann ein guter Musiker werden)
Den vielleicht schon jahrelang gepflegten hinderlichen Glaubenssatz interessieren Fakten nicht.
Was für ihn zählt, ist die persönliche Ansicht. In diesem Fall hindern Dich Emotionen daran, Dein Lieblingsinstrument zu lernen.
Hättest Du jedoch den gegenteiligen Glaubenssatz verinnerlicht, würdest Du jetzt coole Schlagzeug Beats oder Cajon Fills rocken.
Und das ist auch der Grund, warum die Eine Überzeugung so schädlich ist.
Nicht gut genug ... Oder doch?!
Wenn Du glaubst, Du kannst etwas nicht, wirst Du es trotzdem versuchen? Vielleicht. Die meisten Menschen werden vermutlich auf die damit einhergehende Erfahrung verzichten.
Gleiches trifft zu, wenn Du glaubst, nicht gut genug zu sein:
- Warum solltest Du überhaupt bei dieser Band vorspielen? Die entscheiden sich doch eh für den Freund der Schwester seiner Cousine dritten Grades.
- Weswegen Dein Lieblingsinstrument lernen, obwohl Du damals in der Schule eine 5 in Musik hattest?
- Weshalb einen YouTube-Kanal starten, wenn es doch schon sowieso zig tausende viel bessere zu Deinem Thema gibt? Hat ja schließlich niemand auf Dich und Deine „Kunst“ gewartet …
Ich bin nicht gut genug. Kreucht dieser Glaubenssatz durch Dein Gehirn, bleibst Du in Schonhaltung. Du wirst nichts unternehmen, um Dich vom Gegenteil zu überzeugen.
Denn ja: Du könntest Dich irren. Das ist menschlich.
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Die Band entscheidet sich womöglich doch für Dich.
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Schule ist Schnee von gestern. DEIN Instrument rockst Du heute wie ne 1.
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Dein YouTube-Kanal begeistert Dich UND die Community. Er ist der Hit.
Gleichzeitig das essenziell zu verstehen: Einen Glaubenssatz wie Ich bin nicht gut genug. löst Du nicht auf, um erfolgreicher in der Höher-Schneller-Weiter-Spirale zu rotieren.
Es geht vielmehr um Selbstliebe. Du musst also nicht MEHR sein, können oder haben. Du BIST jetzt bereits klasse so, wie Du bist.
Egal, ob als Musiker*in oder nicht.
Gleichzeitig ist Selbstliebe für mich auch, mir das Arbeiten an meinen persönlichen Zielen zu erlauben. Sie sind es mir wert – denn sie gehören zu mir.
Außerdem tut mir Musizieren unglaublich gut. Dir doch auch, oder?
Dann ist Üben nicht nur ein Ausdruck der Liebe zur Musik, sondern auch der zu Dir.
Das Gegengift gegen Deinen Einen Glaubenssatz
Lernen, machen, verbessern und dranbleiben. Das ist ein Weg zum Erfolg.
Ist das absolut sicher? Nö.
Nichts ist absolut sicher – außer der Tod als Teil des Lebens.
Glaubenssätze hingegen sind nicht in Stein gemeißelt. Du kannst sie ändern, wenn Du unter ihnen leidest.
Freilich ist das keine einfache Übung. Es geht hier um lebenslanges Lernen.
Und ja, manchmal wirst Du stolpern. Versagen, wenn Du so willst. Aber that's part of the game.
Da Du diesen Artikel gefunden hast, gehe ich davon aus, dass Du etwas an Deinen Glaubenssätzen ändern möchtest oder vielleicht sogar musst.
Denn hey, warum hättest Du sonst bis hierher gelesen?
Mein Tipp: Beginne heute, Deine hinderlichen Überzeugungen aufzulösen.
Diese beiden Blogartikel können Dir dabei helfen:
- Glaubenssätze auflösen: Eine Anleitung in 6 Schritten bei Selbstbewusstsein Stärken
Außerdem empfehle ich Dir das großartige Buch Ich kann das.* (Affiliate-Link) von Bodo Schäfer. Ein tolles Werk, das meiner Meinung nach eine Pflichtlektüre zu den Themen Selbstwertgefühl und Selbstliebe ist.
Du hast stets in Deiner Hand, was Du denkst.
Glaubenssätze sind nichts anderes. Es sind Gedanken.
Bei ihnen kann es sich um Wahrheiten oder um dreiste Lügen handeln.
Welche Geschichten erzählst Du Dir selbst? Und welche davon stimmen wirklich?
Pass auf Deine Gedanken auf. Nicht nur für uns Musiker*innen sind unsere Glaubenssätze oft wie Gift, das unsere Träume langsam killt.
Manu ♪
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