Passend zur kalten Jahreszeit stelle ich Dir im vierten Teil der Artikelserie Mein Schlagzeugsolo in Worten Icebreaker vor.
Vom Schwierigkeitsgrad her richtet es sich an fortgeschrittene Spieler und Spielerinnen.
Mein Tempovorschlag liegt bei 70 bis 90 bpm, wobei Du in der Gestaltung wie gewohnt frei bist. Nutze außerdem gerne eine Metronom App, um Dein Timing zu überprüfen. :-)
Schneller würde ich persönlich nicht spielen, da vor allem die Passagen auf der Hi-Hat gehetzt klingen könnten.
Teste in jedem Fall aus, welche Geschwindigkeit für Dich passt - viel Spaß dabei! :-)
Schlagzeug spielen mit Gefühl - was willst Du sagen?
Zugegeben, nicht nur die herbstlichen Temperaturen haben mich zu diesem Stück inspiriert:
Kennst Du das Gefühl, das manchmal im Raum steht, wenn man eine fremde Person kennenlernt? Das Eis muss erst gebrochen werden, um eine gemeinsame Linie zu finden.
Dabei ist der Einstieg ins Gespräch vielleicht holprig, doch nach und nach entsteht eine interessante Konversation.
Irgendwann verlangsamt sich das Tempo jedoch wieder, der Gesprächsstoff schwindet trotz Einsatz von Händen und Füßen, bis sich die Wege schließlich wieder trennen.
Dies wäre meine Aussage für dieses Drumsolo – erkennst Du sie in den Noten? Vielleicht sogar in einem bestimmten Groove oder Fill-In? :-)
Wie Du das Eis brichst: 9 Tipps zum Üben von Icebreaker
- Lies die Schlagzeugnoten aufmerksam durch und markiere schwierige Stellen - erarbeite Letztere mit der musikalischen Additionsmethode.
- Beginne das Üben in einem langsamen Tempo
- Kenne Deine rhythmische Struktur - für dieses Drumsolo sind Sechzehntelnoten unser kleinster gemeinsamer Nenner
- Singe, sprich oder klatsche die Fills
- Achte auf Deine Handsätze -> Mein Tipp: RLRL
- Arbeite Dich Takt für Takt vor
- Klebe nicht am Notenblatt; verinnerliche die Musik
- Spare Dir das Einbauen von Dynamiken bis zum Schluss auf
- Spiele das Stück fehlerfrei; klappt dies nicht, übe problematische Stellen in Schleife
Darauf ist beim Solieren zu achten
Wie bereits erwähnt richtet sich dieses Drumsolo an erfahrenere Musiker und Musikerinnen. Dies liegt nicht zuletzt an den verschiedenen rhythmischen Patterns, die für den „gebrochenen“ Charakter von Icebreaker verantwortlich sind.
Die erste Zeile ist hierfür ein gutes Beispiel:
Unsere Hände spielen in Takt eins ein gleichbleibendes Muster auf Snaredrum und hohem Tom. Mitgezählt sieht dies folgendermaßen aus:
1 e - e 2 e - e
(Vergleiche Bild 2 mit den durchgehenden 16teln in Bild 1)
Außerdem enthält Icebreaker
- Flams in Takt zwei, neun und 14
- Akzente > sowie
- die getretene Hi-Hat ab Takt acht
Die beiden Unds in Bild 2 sind aufgrund der vorangehenden Achtelnote nicht hörbar. Ähnliches ist im zweiten Takt der Fall, wobei hier eine punktierte Achtel über die 2e hinausklingt.
Solltest Du Schwierigkeiten beim Spielen von Sechzehntelnoten haben:
Löse diese unbedingt, bevor Du dieses Solo übst!
Hierzu zählt vor allem zu wissen, auf welcher Zählzeit jede Note erklingt. Die Hi-Hat Figuren ab Takt drei führe ich als One-hand-lead mit einer Hand aus.
Zum Handsatz:
Dieser ist bis auf die beiden Standtomschläge in Takt neun auf der 3 sowie auf der Und zugunsten eines angenehmen Spielflusses stets RLRL – Linkshänder drehen diesen am besten um.
Ansonsten gibt's zu meinem Schlagzeugsolo nicht viel zu sagen, außer:
Viel Spaß beim Trommeln! :-)
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