Rhythmus lernen muss nicht kompliziert oder langweilig sein.
Im Gegenteil!
Rhythmik kann Kindern auch total viel Spaß machen.
Meine heutigen Unterrichtsideen beweisen das:
Sie stammen aus meinem Schlagzeugunterricht mit Grundschulkindern. (Klasse 1 bis 4)
Die Ideen sind also praxiserprobt, wobei sie
- das Rhythmusgefühl fördern,
- die musikalische Vorstellungskraft stärken und
- Kinder dazu motivieren, sich eigene Rhythmen auszudenken.
Lass uns die erste Unterrichtsidee also gleich ansehen! :-)
1. Idee: Der sommerliche Rhythmus-Hut
Beim sommerlichen Rhythmus-Hut geht es darum, dass die Kinder
- kreativ eigene Rhythmen bilden und
- spielerisch die Notenschrift üben.
Auch wird die Gemeinschaft gestärkt.
Dafür braucht es nur vier Dinge:
- einen Strohhut,
- einen Stift pro Kind,
- einen Papierzettel und
- eine Schere (für Dich).
Und so kannst Du den sommerlichen Rhythmus-Hut als Unterrichtsidee umsetzen:
Anleitung für den Hut voll Rhythmik
Bereite im ersten Schritt kleine Zettel für Deine Unterrichtsstunde vor.
Das Papier muss nur so groß sein, dass ein Kind einen Rhythmus darauf schreiben kann.
Die Zettel können dabei leer sein, aber bei Bedarf auch Notenlinien enthalten.
Hier findest Du leere Notenblätter zum Ausfüllen, die Du zerschneiden kannst.
- Jedes Kind bekommt nun einen Zettel und
- darf sich jetzt einen eigenen Rhythmus überlegen.
Dieser Rhythmus ist entweder
- ganz frei wählbar oder
- orientiert sich an Deinen Vorgaben (Taktart, bestimmte Notenwerte, etc.)
- Nun schreibt das Kind seinen Rhythmus auf den Zettel
- und legt ihn in den Rhythmus-Hut hinein.
Wenn jedes Kind seinen Zettel abgegeben hat, dann
- mischst Du sie gut durch.
- Danach darf sich jedes Kind einen Rhythmus aus dem Hut ziehen.
Dieser Rhythmus wird jetzt entweder
- alleine oder
- gemeinsam in der Gruppe
einstudiert.
Wer mag, darf den Rhythmus natürlich gerne vortragen.
Möglich ist das zum Beispiel
- auf einer Trommel
- oder mit Bodypercussion (klatschen).
Die Gemeinschaft hört natürlich gut zu und gibt bei Bedarf Tipps.
Auch das Zusammenspiel von
- einem gemeinsamen Rhythmus
- oder verschiedenen Rhythmen in der Gruppe
ist möglich.
2. Idee: Tolle Tier-Rhythmen
In meinem Musikunterricht fällt mir eine Sache immer wieder auf:
Kinder lieben neben dem Rhythmus-Hut auch zwei Ts, nämlich Tiere und Trommeln.
Daher habe ich beide in einer schönen (und sehr beliebten) Unterrichtsidee verbunden:
Tolle Tier-Rhythmen.
Wenn Du diese Idee eins zu eins übernehmen möchtest, dann lade Dir dafür meine gratis Arbeitsblätter bei Eduki herunter.
Ich werde sie an dieser Stelle verlinken, sobald sie online sind.
Und wie funktionieren die Tier-Rhythmen in der Praxis?
Anleitung für die Gestaltung toller Tier-Rhythmen
Pro Arbeitsblatt gibt es grundsätzlich drei Arbeitsaufgaben:
Die Kinder dürfen
- die Tierbilder zu Hause oder in der Nachmittagsbetreuung bunt ausmalen,
- sich einen Rhythmus oder eine Melodie (je nach Arbeitsblatt) ausdenken
- und die eigene Idee gemäß der Arbeitsanweisung vorspielen.
Wenn Du magst, kannst Du zusätzlich einen oder mehrere Impulse geben.
Das können
- die Taktart,
- Beispiele für Notenwerte oder
- Überlegungen zu den Tonhöhen oder Dynamiken sein.
Daher habe ich die Notenzeilen auch leer gelassen:
Damit die tollen Tier-Rhythmen als Unterrichtsidee möglichst flexibel angepasst werden können.
Tipp:
Meine Schülerinnen und Schüler sind immer total begeistert, wenn wir zusätzlich noch die Rhythmuswürfel ins Spiel bringen.
3. Idee: Ohren auf, Rhythmus an
Sich eigene Rhythmen auszudenken und sie selbstständig aufzuschreiben, ist eine großartige Sache.
Aber:
Auch das Hörverständnis möchte gezielt gefördert werden.
Das kannst Du mit der 3. Unterrichtsidee im Bunde:
Ohren auf, Rhythmus an!
Anleitung zum rhythmischen Hinhören
Für diese Rhythmus-Idee zum Hörverständnis habe ich mir drei Arbeitsblätter als Vorlagen erstellt.
Auch sie findest Du bei Eduki.
Wie Du siehst, enthält jede meiner drei Vorlagen vier leere Notenzeilen zum Ausfüllen.
Oder besser gesagt:
Grundsätzlich leere Notenzeilen. ;-)
Ich war mal so frei und habe ein paar Notenbeispiele zur Veranschaulichung integriert.
Übung: Welchen Rhythmus hörst Du? Kreuze an!
Dieses Arbeitsblatt enthält vier Multiple-Choice-Rhythmen:
- Klatsche oder sprich einen der Takte vor, die Du im Vorfeld aufgeschrieben hast.
- Die Kinder sollen nun heraushören, welchen Rhythmus sie gehört haben.
- Anschließend kreuzen sie ihre Wahl auf dem Arbeitsblatt an.
In meinem Musikunterricht haben sich dafür maximal drei Durchgänge inklusive kurzer Pausen zwischen den Takten bewährt.
Fünf bis zehn Sekunden sollten reichen.
Tipp:
Da die Notenlinien frei beschriftbar sind, kannst Du sehr gerne auch verschiedene
- Taktarten oder
- Dynamiken
abfragen.
Übung: Welchen Rhythmus hörst Du? Schreibe auf!
Bei diesem Arbeitsblatt geht es einfach gesagt um ein eintaktiges Rhythmusdiktat.
Du gibst dabei jeweils einen Takt vor, den die Kinder korrekt notieren sollen.
Insgesamt vier verschiedene Rhythmen passen auf das Arbeitsblatt.
Daher eignet es sich super als kurzweiliges Warm-up für die Stunde.
Aufgabe: Bringe die Rhythmen in die richtige Reihenfolge (1 bis 4)
Überlege Dir zunächst verschiedene Takte.
Sie spielst oder klatschst Du wahlweise vor.
Die gehörten Rhythmen sollen jetzt in die richtige Reihenfolge gebracht werden.
Dafür schreiben die Kinder einfach die Zahlen 1 bis 4 in die Kästchen.
Auch hier kannst Du bei Bedarf wieder mit verschiedenen Taktarten arbeiten.
Du siehst also:
Es gibt neben der Flexibilität weitere gute Gründe, warum ich die Notenzeilen in den Vorlagen freigelassen habe.
Dieser hier gehört dazu:
Die Kinder dürfen den Takt vorgeben
Und das im wahrsten Sinne des Wortes!
- Teile für diese Übung einfach die leeren Vorlagen aus,
- und die Kinder in kleine Arbeitsgruppen ein.
Gemeinsam soll sich jede Gruppe nun
- für jedes Arbeitsblatt vier Rhythmen überlegen
- und sie in die leeren Notenzeilen schreiben.
Anschließend klatschen oder sprechen sich die Kinder ihre Rhythmen gegenseitig vor.
Tipp:
Falls ein Kind nicht vorklatschen möchte, kannst Du natürlich als Ersatz einspringen.
Auch als Hausaufgabe bietet es sich an, die leeren Vorlagen ausfüllen zu lassen.
In der nächsten Unterrichtsstunde werden die Takte dann zusammen gesichtet.
Wenn Kinder spielerisch Rhythmus lernen: Diese Ideen bleiben im Kopf!
Kinder lernen Rhythmus am besten spielerisch.
Davon bin ich überzeugt.
Denn mit Spaß lernt es sich doch spürbar leichter und vor allem nachhaltiger, oder?
Natürlich ist mir bewusst, dass nicht immer alles eitel Sonnenschein ist.
Klar.
Aber:
Wenn immer wir die Gelegenheit haben, dann sollten wir unseren Musikunterricht mit einer Extra-Portion Leichtigkeit gestalten.
Spaß und Freude:
Dieses Duo bewährt sich auch in der musikalischen Praxis.
Das gilt übrigens nicht nur für Grundschulkinder, sondern natürlich auch für Jugendliche oder Erwachsene.
In diesem Sinne:
Viel Freude mit meinen drei Unterrichtsideen.
Auch in Deinem Musikunterricht werden sie für glückliche Gesichter sorgen.
Und für mehr Durchblick beim Rhythmus sowieso. :-)
Alles Liebe Dir.
Manu
PS:
Wenn Du noch mehr rhythmische Inspiration suchst, dann wird Dir dieser Blogbeitrag gefallen.
PPS:
Die Arbeitsblätter aus dem heutigen Beitrag findest Du wie gesagt bei Eduki.
Hier kommst Du auf mein Profil.
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