Keep it simple!
Diesen Satz hast Du mit großer Wahrscheinlichkeit schon einmal gehört, wenn Du selbst Musik machst.
Doch was bedeutet er eigentlich genau?
Das finden wir heute gemeinsam heraus, auf geht’s! :-)
Noch eine Info:
Keep it simple werde ich stellenweise mit KIS oder KIS-Ansatz abkürzen.
Das macht den Text leichter lesbar.
Die Bedeutung von KIS
Keep it simple bedeutet wörtlich übersetzt, dass Du eine Sache bewusst einfach hältst.
In unserem Fall ist das die Musik, die wir machen.
Dabei ist es unerheblich, ob Du
- Schlagzeug,
- E-Gitarre
- oder Klavier
spielst.
KIS ist ein Ansatz, den Du auf jedes Musikinstrument übertragen kannst.
Du konzentrierst Dich dabei auf das Wesentliche und spielst nur das, was die Musik wirklich braucht.
Das kann mehr sein, aber auch weniger.
„Fields Of Gold“ von Sting ist für mich am Schlagzeug ein Paradebeispiel dafür.
In diesem wundervollen Lied spielt Drummer-Legende Vinnie Colaiuta exakt einen einzigen Rhythmus, der auch gar nicht mal so schwer zu lernen ist.
WIE er diesen Beat aber spielt!
Der geht runter wie Öl.
Hör Dir das Lied unbedingt an, bevor Du weiterliest. (zum Beispiel hier
auf YouTube)
Das hilft Dir dabei, den Ansatz der musikalischen Einfachheit zu verstehen und vor allem zu fühlen.
Vielleicht fragst Du Dich aber trotzdem:
Warum sollte ich Musik bewusst einfach halten?
Ein absolut verständlicher Einwand.
Schließlich üben wir ja Stunde um Stunde, um komplexere
- Musikstücke,
- Rhythmen oder
- Melodieabfolgen
spielen zu können.
Wobei: Ist das tatsächlich so?
Üben wir wirklich nur, um uns „schwerere“ Parts draufzuschaffen?
Ergo, um „besser“ zu werden?
Du kannst es aufgrund der Anführungszeichen bereits erahnen:
Meiner Meinung nach nicht, nein.
- Natürlich üben wir, weil wir uns an unserem Musikinstrument noch spielsicherer und freier ausdrücken wollen.
- Außerdem lernen wir beim Üben neue Inhalte, mit denen wir genau die Musik machen können, die wir machen möchten.
Hier sind wir wieder beim freien Ausdruck.
- Und klar, wir üben auch, weil es uns trotz - oder gerade wegen - der Höhen und Tiefen extrem viel gibt.
Üben macht Spaß, weil wir dabei über uns selbst hinauswachsen können.
Gleichzeitig drücken wir uns über unsere Musik kreativ aus.
Wir erschaffen also etwas, was vorher in dieser Form noch nicht da war.
Keep it simple heißt somit nicht, dass Du keine
- komplexere Sachen üben sollst,
- an der Geschwindigkeitsschraube drehst oder
- Dein musikalisches Repertoire bewusst erweiterst.
Im Gegenteil:
Keep it simple legt Dir vielmehr ans Herz, Dich einfach auf das Wesentliche der Musik zu konzentrieren.
Du spielst also nur das, was es wirklich braucht - nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.
Keep it simple: Meine Erfahrungen mit der musikalischen Einfachheit
Hier noch ein Fill-In, da eine zusätzliche Verzierung oder ein Effekt:
Wir alle haben doch schon einmal fühlbar „zu viel“ gespielt, oder?
Das bemerke ich zum Beispiel, wenn ich mir ältere Aufnahmen von mir anhöre.
Es hätte hin und wieder gerne klarer sein dürfen.
Diese Klarheit ist es auch, die Dir der KIS-Ansatz beim Musizieren bringen kann:
Du konzentrierst Dich wieder auf die Essenz einer Sache.
Und wie gesagt:
Das kann auch mehr sein, wenn die Musik danach fragt.
Neben mehr Klarheit im Ausdruck wird Dir außerdem auffallen, dass die musikalische Einfachheit noch weitere Vorteile mit sich bringt.
Ich bemerke zum Beispiel bei mir, dass ich jede Note oder Pause noch viel bewusster spiele.
Zudem schenke ich den kleineren Details mehr Aufmerksamkeit, wenn ich allgemein weniger mache.
Das klingt vielleicht nicht so beeindruckend, aber fühlt sich total entspannt an.
Und das kannst Du definitiv hören.
Daher war es mir auch wichtig, diesen Blogartikel zu schreiben:
Er ist eine Erinnerung für Dich und für mich, dass es beim Musizieren manchmal gar nicht so viel braucht.
- Spaß,
- offene Ohren und
- Mut zur Einfachheit
reichen zum Grooven oft schon aus.
Und falls es musikalisch gesehen doch mehr sein darf, ist das auch wunderbar.
Coole Sache, oder? :-)
Manu
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