Kinderlieder mit Trommelrhythmen begleiten: Tipps, Ideen & Noten für Lehrkräfte

Die Kinderlieder, die wir uns nachfolgend näher ansehen, stehen alle im 4/4 Takt. 

 

Außerdem enthalten sie einfache Notenwerte und Pausenzeichen wie 

 

• Achtelnoten, 
• Viertelnoten und 
• die Ganze Note.

 

Jedoch setzen sich meine Trommelrhythmen nur aus 

 

• hohen und 
• tiefen Tönen  

 

zusammen. 

 

Dieser Fokus macht das Einstudieren leichter. 

 

Außerdem kannst Du die rhythmische Liedbegleitung dank der Fokussierung einfacher individualisieren. 

 

Sprich: 

 

Ihr könnt die Kinderlieder entweder mit Trommeln wie

 

• Cajon, 
• Bongos oder 
• Djemben 

 

begleiten. 

 

Möglich ist aber auch, die Trommelrhythmen mit Körperklängen zu interpretieren.

 

Bodypercussion ist also unser Stichwort. 

 

Die hohen Töne könnt ihr zum Beispiel klatschen, die tiefen Töne stampfen.

 

Darf es in Deinem Musikunterricht noch ausgefallener sein, lassen sich die Kinderlieder auch mit

 

• Eimern,

• Pappkartons

• und ausrangierten Alltagsgegenständen

 

begleiten.

Alle meine Entchen ist der Song, der mir beim Stichwort Kinderlieder sofort in den Sinn kommt.

 

Es war vor vielen Jahren daher auch das erste Musikstück, zu dem ich eigene Trommelrhythmen schrieb.

 

Wie Du auf dem Notenblatt sehen kannst, begleiten die Kinder Alle meine Entchen nur mit Viertelnoten und Achtelnoten. 

 

Eine Ganze Note rundet das Stück ab. 

 

Pausen sind nicht enthalten, wir haben also einen durchgängigen Spielfluss.

 

Dabei wird Dir ein Rhythmus besonders ins Auge stechen: 

 

Der Queen-Beat, oder der Groove von We Will Rock You. 

 

Ihn spielen die Kinder zum ersten Mal im zweiten Takt. 

 

In den anderen Takten werden Variationen davon getrommelt. 

 

Darauf bezieht sich übrigens auch mein erster Tipp für die rhythmische Liedbegleitung:

 

Wenn die Beats bekannter und damit schon im Ohr sind, fällt das Trommeln zur Musik viel leichter. 

 

Es macht daher Sinn, schon bekannte Rhythmen in ein Lied zu integrieren. 

 

Das muss natürlich nicht der Queen-Beat wie bei Alle meine Entchen sein. 

 

Auch andere bereits verinnerlichte Rhythmen können die Basis für die Liedbegleitung bilden.

 

Spielt also schon gelernte Beats zum Kinderlied und wiederholt sie auf diese Weise. 

 

Integriert aber auch neue Grooves!

 

So stärkst Du einerseits die Spielsicherheit der Kinder.

 

Andererseits sorgen frische Trommelideen für neue Motivation zum Üben. 

 

Bonus-Tipp:

 

Wenn die Rhythmusbegleitung von Alle meine Entchen mit dem Schlagzeug gespielt werden soll, könnt ihr Euch noch eine zusätzliche Beckenstimme dazu überlegen.

 

Die tiefen Töne (Bassdrum) und die hohen Töne (Snare) spielt ihr wie notiert.

Auch Fuchs, Du hast die Gans gestohlen sorgt im Musikunterricht für reichlich Spielspaß :-)

 

Genauso wie unsere anderen Musikstücke aus diesem Ratgeber steht es im 4/4 Takt. 

 

Von den Notenwerten her gibt es darin nur eine kleine Neuerung, nämlich die Halbe Note am Schluss.

 

Ansonsten enthalten die Trommelrhythmen keine Pausen und wieder ausschließlich Achtelnoten sowie Viertelnoten. 

 

Gleichzeitig kannst Du es nicht übersehen: 

 

In diesem Kinderlied ist viel mehr als bei Alle meine Entchen los. 

 

Es gibt diverse neue Rhythmen, die sich gefühlt sehr schnell abwechseln. 

 

Auch sind Beats mit vielen gleichbleibenden Schlägen enthalten. 

 

Diese Beats erinnern stark an Fills oder Fill-Ins, unsere Übergänge. 

 

In Summe ist die Liedbegleitung von Fuchs, Du hast die Gans gestohlen also gar nicht mal so leicht.

 

Es kann daher sein, dass sie zunächst noch zu anspruchsvoll ist.

 

Ist das bei Dir der Fall, probiere gerne diese Lösungsansätze aus:

 

A.) Du kannst Dich beim Trommeln zunächst auf die Liedbegleitung mit zwei oder maximal drei verschiedenen Rhythmen beschränken.

 

Meine Ideen dienen nämlich immer nur als Inspiration. 

 

Passe sie also jederzeit an, um den Bedürfnissen Deiner Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden.

 

B.) Außerdem ist es möglich, die Orchestrierung beziehungsweise Instrumentalisierung ganz nach Bedarf zu verändern.

 

So reduzierst Du die häufigen tonalen Wechsel, während die Rhythmik unverändert bleibt.

 

C.) Es lohnt sich auch, jeden Takt vor dem Üben rhythmisch zu sprechen.

 

So gehst Du sicher, dass der Rhythmus auch wirklich verstanden wurde.

 

Die tiefen Töne könnt ihr zum Beispiel als BUM sprechen, die hohen Töne als TSCHACK.

 

Möglich ist natürlich auch, eine andere Rhythmussprache zu nutzen.

Auf der Mauer, auf der Lauer bringt eine wichtige Neuerung ins Spiel:

 

Es enthält im Gegensatz zu unseren bisherigen Musikstücken eine Wiederholung.

 

Hier ist also der aufmerksame Blick gefragt!

 

Gleichzeitig kannst Du diese Wiederholung dafür nutzen, um das Kinderlied noch kreativer zu interpretieren.

 

Möglich ist beispielsweise,

 

• bei einem der Durchgänge die Trommeln oder den Gesang pausieren zu lassen

• die Akkordbegleitung bewusst zu unterbrechen oder 

• bei der Wiederholung die Melodiestimme am Klavier wegzulassen.

 

Diese drei Veränderungen klingen alle sehr spannend.

 

Daneben ist Dir vielleicht auch aufgefallen, dass meine Notenblätter keine Tempoangaben oder dynamischen Hinweise enthalten.

 

Darauf habe ich bewusst verzichtet.

 

Musiziert also unbedingt in Eurem eigenen Tempo und fügt Dynamiken ein, wenn das Lied schon sicher sitzt.

 

So fügt ihr jedem unserer Kinderlieder noch einzigartigere Noten hinzu. :-)

 

Tipp:

 

Ihr könnt auch gerne ausprobieren, wie verschiedene BPM oder Dynamiken den Charakter der Musik verändern.

 

Gepardenschnell klingt ein Kinderlied nämlich ganz anders als schneckenlangsam. :-)

In diesem Ratgeber für Lehrkräfte habe ich Dir verraten, wie ich bekannte Kinderlieder und coole Trommelrhythmen zusammenbringe. 

 

Gleichzeitig braucht es aber nicht immer Vorgaben. 

 

Ihr könnt die vorgestellten Kinderlieder jederzeit auch ohne Noten begleiten. 

 

Auch dafür gibt es wieder mehrere Möglichkeiten: 

 

1. Die Kinder denken sich eigene Rhythmen aus, die sie gemeinsam mit Dir und später alleine zur Musik spielen. 

2. Du gibst einen Beat vor, den sich die Kinder anhören und gut merken. Nutzt zum Lernen auch die Rhythmussprache.

3. Ihr improvisiert gemeinsam zur Musik. Dieses freie Spiel entsteht ganz im Moment.

 

Vor allem Option 3. mag ich sehr gerne. 

 

Ich setze mich dann mit einem Liederbuch wie diesem* (*Werbung) ans Klavier und spiele eines der Stücke vor. 

 

Manchmal singe ich auch dazu.

 

Wer mag, kann jetzt einfach zuhören oder direkt mittrommeln. 

 

Mitsingen ist natürlich auch wunderbar. :-)

 

Dieses notenfreie Spiel macht nicht nur extrem viel Spaß. 

 

Es bereitet auch optimal auf die musikalische Praxis vor.

 

Letztlich ist es nämlich so, dass wir Musizierende oft gar keine Noten verwenden.

 

Sei es, weil wir gemeinsam jamen oder einfach Lust darauf haben.

 

In vielen Rock- oder Popbands wird außerdem nur oder zu einem großen Teil nach Gehör gespielt.

 

Auch in Jazzcombos oder Big Bands gibt es häufig lediglich Leadsheets mit Hinweisen zur Interpretation der Musik. 

 

Ich kann daher nur empfehlen, regelmäßig notenfreie Unterrichtsstunden zu gestalten. 

 

So lernen die Kinder, dass sie sich auf sich selbst beim Musizieren verlassen können und dürfen. 

 

Von diesem Selbstverständnis profitieren sie mindestens genauso wie von soliden Notenkenntnissen. 

 

Übrigens: 

 

Wenn Dir meine rhythmischen Unterrichtsideen gefallen, dann schau Dir gerne auch meine PDF-Ideensammlung Einfach rhythmisch! an. 

 

Darin habe ich andere meiner beliebtesten Ideen für den Musikunterricht mit Kindern ab der 1. Klasse zusammengefasst. 

 

Sie kannst Du je nach Idee mit, aber auch ohne Noten, umsetzen.

 

Viel Spaß wünsche ich Dir beziehungsweise Euch dabei!

 

Manu :-)