Kinder machen Musik - Mozart, Metal oder Alle meine Entchen?

Kinder machen Musik – Mozart, Metal oder Alle meine Entchen? Butter bei die Fische: Welche Lieder eignen sich für junge Klangkünstler*innen besonders gut? Vielleicht hast auch Du Dir diese Frage bereits gestellt.

Zumindest mir geht es so. Schließlich bin ich als Schlagzeug- und Cajonlehrerin stets auf der Suche nach unterrichtstauglichen Hits für Kids. :-)

In meinem heutigen Blogbeitrag soll es jedoch nicht darum gehen, welche Vorteile Musik machende Kinder gegenüber ihren Altersgenossen haben. Und ob dies wissenschaftlich belegbar ist. (Falls es Dich doch interessiert, hier ein lesenswerter Artikel von br. :-)

Ich möchte vielmehr beantworten, welche Stilistiken sich meiner Meinung nach ideal für das Musizieren mit Kindern eignen. In diesem Blog Beitrag erfährst Du als Elternteil oder Musikerlehrer*in,

• welche Musik sich in meinem kindgerechten Unterricht bewährt
• ob musizieren in der Gruppe oder alleine zur CD sinnvoller ist
• und was Drumless Tracks und Loops als klangvolle Unterstützung für junge Musiker*innen auszeichnet

Hätte mir vor Jahren jemand gesagt, dass ich an einem Klavier sitzen und begeistert Alle meine Entchen spielen würde:

Ich hätte dieser Person das ans Hirn deutende Federvieh gezeigt und gelacht. :-D

Mittlerweile weiß ich es besser und spiele klassische Kinderlieder während meines Instrumentalunterrichts für Kinder ab fünf Jahren rauf und runter.

Der Grund hierfür ist simpel:

• Frage ich die noch sehr jungen Klangkünstler, ob sie dieses oder jenes bekannte Lied aus dem Radio kennen, herrscht in der Regel nicht zu überhörbares Schweigen.

• Stimme ich im Gegensatz dazu die ersten Töne von Fuchs, Du hast die Gans gestohlen oder Alle Vöglein sind schon da an, lässt ein begeistertes Feedback nicht lange auf sich warten.

Da diese Lieder bestens bekannt sind, fällt es den Kindern leichter, sie mit dem Schlagzeug, der Cajon oder anderen Percussioninstrumenten zu begleiten. Nicht selten wird außerdem zeitgleich mitgesungen, was die Begeisterung für dieses Klanggut unterstreicht. :-)

Für meinen Musikunterricht habe ich vor einiger Zeit Der Kuckuck und der Esel für Klavier und Perkussion arrangiert. Es soll als Beispiel dafür dienen, wie Kinderlieder mit Trommeln begleitet werden können. Ein kurzer Hinweis zur Notation: Die Schläge unter der Notenlinie sollen tief erklingen. Auf der Notenlinie befinden sich die hohen Töne.

Zum Weiterspielen: Auch in meiner Kategorie Kinderlieder findest Du bekannte Klassiker für junge Musiker*innen.

Jetzt wird es erstaunlich: Auch klassische Werke lassen sich kindgerecht mit Schlagzeug, Cajon & Co. interpretieren – seien es nun Stücke von Beethoven, Mozart oder Vivaldi.

In der Gruppe bieten sich hierfür vereinfachte Arrangements besonders gut an.

Da bei diesen in der Regel keine Stimme für perkussive Musikinstrumente vorhanden ist, dürfen sich die kleinen Taktgeber*innen passende Klangbilder selbst ausdenken.

Dies fördert einerseits die Kreativität, andererseits ist es eine exzellente Vorbereitung auf das spätere Wirken in einer „richtigen“ Band.

Kinderlieder: Check.

Klassik: Check.

Pop/Rock/Jazz: ?

Zugegeben, Jazz habe ich bis jetzt noch nicht mit Kindern gespielt. Dies wird sich in absehbarer Zeit höchstwahrscheinlich auch nicht ändern. Oder doch? ;-)

Was jedoch gut funktioniert ist das Spielen zu Liedern aus den Genres Pop und Rock. Dies ist insbesondere dann der Fall, nennen die jungen Klangkünstler eine Lieblingsband oder einen Lieblingssänger bzw. eine -sängerin.

Auch gibt es bestimmte Songs, die altersunabhängig bekannt sind. Ein Beispiel, das an dieser Stelle nicht fehlen darf, ist We Will Rock You von Queen.

In der Gruppe zu musizieren ist zweifelsfrei ein tolles Erlebnis für Kinder.

Gleiches gilt für das Spielen zur Lieblingsmusik in Tonträgerform. Bei Letzterem ist die Interaktion mit anderen zwar nicht gegeben, mit einem Vorteil versteht es dennoch gleich zu Beginn zu punkten:

In Begleitung von MP3 und Konsorten zu trommeln, zu schreddern oder in die Tasten zu hauen ist theoretisch jederzeit möglich.

Selbstverständlich lassen sich beide Formen auch optimal verbinden:

Während meiner Gruppenunterrichtseinheiten spielen wir häufig zur Musik aus dem Lautsprecher. Die hierzu passenden Instrumentalstimmen haben wir im Vorfeld fleißig geübt.

Ob moderne Hits, klassische Meisterwerke oder eingängige Kinderlieder – meiner Meinung nach spielt der Stil lediglich eine untergeordnete Rolle, möchten Kinder Musik machen.

Vorteilhaft ist bei den ersten Schritten im Klangkosmos auf jeden Fall, wenn der zu erlernende Song bekannt ist und gefällt. Ersteres darf spätestens nach der Unterrichtsstunde abgehakt werden, Letzteres bleibt eine individuelle Angelegenheit.

Übrigens rate ich dazu, die Stimmen für Schlagzeug oder Cajon an das aktuelle Spielniveau der Kids anzupassen. So lässt sich frustrierende Überforderung durch eine spannende Herausforderung ersetzen.

In puncto musikalische Begleitung bieten sich hierfür Drumless Tracks gut an.

Sie enthalten keine Schlagzeugspur, was das Üben erleichtern kann. Praktisch: Auf YouTube findest Du eine riesige Auswahl an Drumless Tracks für junge und jung gebliebene Klangkünstler*innen.

Auch sogenannte Drum- und Perkussionloops bereichern das Vorhaben Kinder machen Musik klangvoll. Diese Lieder bestehen aus einem oder mehreren Takten, die sich über einen längeren Zeitraum wiederholen. Trommeln, Schlagzeug oder eine Mischung aus diversen Musikinstrumenten sind hier zu hören.

Mit Kindern Musik machen ist ein tolles Erlebnis für alle Beteiligten. Dabei sollte stets die Freude am Erforschen der Klangwelten im Vordergrund stehen. Ja, in erwachsenen Ohren klingen die Kreationen vielleicht hin und wieder etwas schief. Doch das ist absolut unproblematisch.

Im Gegenteil: Dürfen sich die Kleinen spielerisch ausprobieren, werden sie zum Weiterlernen angeregt. Die Motivation bleibt erhalten, was eines der Basiselemente für ein glückliches Musiker*innenleben bildet. Neben Spaß natürlich. Und der stellt sich hierbei in der Regel automatisch ein. :-)