Kreative Menschen bewegen sich auf dem schmalen Grad zwischen Genie und Wahnsinn.
Sie sind die mit den innovativen Ideen. Und die, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Zumindest ist das eine weit verbreitete Meinung.
Frage an Dich:
Zählst Du Dich zu den kreativen Köpfen?
Als Musiker*in sollte die Antwort eigentlich ein No-Brainer sein, oder?
Denn als Tonkünstler*innen sind wir doch ständig irgendwie kreativ.
Sei es, weil wir einen neuen Song auf der Cajon einstudieren. Oder wenn wir einen fancy Beat am Schlagzeug lernen.
Aus eigener Erfahrung weiß ich jedoch: Nicht nur Anfänger*innen in der Musik halten sich oft für weniger kreativ, als sie tatsächlich sind.
Da wird der scheinbar immer gleich klingende Schlagzeug Groove als Beleg für fehlende Kreativität ins Feld geführt. Oder lamentiert, dass die Trommelei auf der Cajon irgendwie fad klänge.
Kommt Dir das bekannt vor? Mir definitiv.
Grund genug, die Kreativität genauer unter die Lupe zu nehmen.
In diesem Artikel sehen wir uns an, was sie eigentlich ausmacht. Außerdem betrachten wir wissenschaftlich belegte Eigenschaften, die kreative Menschen auszeichnen - und welche wir uns davon abschauen können.
Denn Kreativität hat stets Bewährtes als Basis. Die Zusammensetzung ist jedoch neu. Aber dazu später mehr.
Auf geht’s! :-)
Was ist Kreativität einfach erklärt
Kreativität ist,
- wenn Du etwas Neues,
- Ungewöhnliches
- und dabei Nützliches schaffst.
Das ist die aktuelle Definition aus der Kreativitätsforschung.
(Lesetipp auf uni.de: Kreativität - Was ist das eigentlich?)
Ein Beispiel:
Du schreibst einen Song (neu), den sich Menschen gerne anhören (nützlich). Da es sich um eine einzigartige Idee (ungewöhnlich) handelt, bist Du kreativ.
Was zunächst schlüssig klingt, ist es jedoch nicht.
Denn: Ob etwas nützlich ist, ist immer auch Ansichtssache.
Schaust Du Dir beispielsweise ein Drums Only Cover von mir an, gefällt es Dir. Oder nicht.
Neu ist der Song insofern, als dass meine Interpretation so noch nicht vorhanden war. Die Basis – das originale Musikstück – gibt es bereits.
War ich beim Aufnehmen also kreativ oder nicht?
Hier dürfen wir die Frage, was Kreativität ist, weiter spinnen:
Vermutlich kennst Du das Sprichwort Think outside the box.
Es beschreibt zum Beispiel, ungewöhnliche Lösungen für bereits bestehende Probleme zu finden. Unabhängig davon, ob es sich um den musikalischen Kontext handelt oder nicht.
Bleiben wir aber an dieser Stelle aber beim Drums Only Cover. Diese nehme ich auf, damit andere kreative Menschen dazu spielen können. Das ist jedoch nur einer der Gründe dafür.
Handelt es sich dabei also um eine Lösung für ein bestehendes Problem?
Ja, denn:
Spielst Du beispielsweise Gitarre und benötigst eine Schlagzeugspur zu einem bestimmten Song, findest Du diese vielleicht auf meinem Kanal sHe druMs.
Ergo:
-
Meine Videos lösen ein Problem. (Du kannst zum Beispiel als Gitarrist*in dazu spielen.)
-
In dieser Form sind sie noch nicht vorhanden. (Jedes meiner Videos ist einzigartig und neu.)
-
Allzu viele Drums Only Cover findest Du nicht auf YouTube (Das ist noch ungewöhnlich.)
-
Und sie sind nützlich für Dich, wenn sie Dein Problem lösen. (Du verwendest sie zum Üben etc.)
Aus diesem Grund lässt sich sagen, dass meine Drums Only Cover das Ergebnis einer kreativen Tätigkeit sind.
Jedoch:
Fachleute aus der Hirnforschung und der Psychologie streiten sich scheinbar schon seit zig Jahren über eine genaue Definition der Kreativität.
Da ich keine Wissenschaftlerin bin, soll das Drums Only nur als mögliches Beispiel für eine schöpferische Handlung dienen.
Kreative Menschen sind also zumindest momentan immer noch zu einem gewissen Teil ein Mysterium. ;-)
Kreative Menschen und 6 ihrer Eigenschaften
Ok, Kreativität an sich lässt sich also nicht absolut spitz definieren.
Wie sieht es aber mit den dazugehörigen Eigenschaften aus?
Die Grundlagen und praktischen Konsequenzen der Kreativität werden in dieser Publikation beleuchtet.
Zu den dort genannten Eigenschaften zählen neben
-
Originalität,
-
Neugierde und
-
Flexibilität auch
-
Selbstvertrauen sowie
-
Interesse.
Besonders interessant finde ich:
Risikobereitschaft wird ebenfalls genannt. Kreativ sein bedeutet also auch, mögliches Scheitern in Kauf zu nehmen.
Wenn ich mir die Eigenschaften so durchlese, muss ich klar sagen:
Ja, das klingt logisch. Egal, ob ich mich, meine Schüler*innen oder einzelne Projekte reflektiere.
Kreative Menschen sind also die Summe vieler Teile. Wobei das natürlich nicht nur in Sachen Kreativität der Fall ist.
Was können wir daraus mitnehmen?
Kreativ sein, bleiben und werden - persönliche Impulse für Dich
Für mich ist jeder Mensch kreativ.
Gleichzeitig stelle ich mir Kreativität gerne wie einen Muskel vor.
- Nutzt Du ihn, wird er größer.
- Gebrauchst Du ihn nicht, verkümmert er.
Daher hat kreativ sein für mich immer auch etwas mit der Umsetzung zu tun. Nicht nur überlegen oder planen. Machen ist das Zauberwort.
Das Ergebnis finde ich dabei manchmal sogar zweitrangig. Denn Kreativität muss doch nicht immer zu einem messbaren Ergebnis führen, oder?
Wobei:
Als professionelle Kreative bin ich an dieser Stelle sicherlich nicht ganz neutral. Diesen Blogbeitrag schreibe ich ja auch nicht nur aus Freude am Schreiben.
Ich möchte natürlich etwas damit erreichen. Dich motivieren zum Beispiel. Oder neue Leser*innen gewinnen.
Andererseits würde ich gar nicht erst bloggen, wenn es mir nicht unglaublich viel Freude bereiten würde. Das gilt ebenso fürs Trommeln auf dem Schlagzeug oder der Cajon.
So geht es Dir mit Sicherheit auch, nicht?
Aus diesem Grund denke ich, dass Spaß an einer bestimmten Tätigkeit eines der wichtigsten Werkzeuge für kreative Menschen darstellt.
Ich persönlich kann mir nur schwer vorstellen, mich hinter oder an ein Musikinstrument zu zwingen. Das würdest Du mit Sicherheit rasch hören - und fühlen.
Vielleicht sollten wir unseren Fokus daher auf Leichtigkeit legen, um nachhaltig kreativ zu sein.
Getreu dem Motto: Alles kann, aber nichts muss.
Oder was meinst Du?
Manu ♪
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