Musik machen mit Kindern zu Hause ist ein Spaß für die ganze Familie.
Das ist klar wie ein frisch geputztes Fenster. :-)
Unklar ist jedoch oft, wie Sprösslinge, Eltern und Großeltern einfach gemeinsam musizieren können.
Die Frage ist auch:
Muss es ein Instrument für kleine - und größere - Musizierende sein?
Nein, nicht unbeding.
Unsere 3 einfachen DIY-Ideen zum Thema Musik machen mit Kindern zu Hause sind ein exzellenter Beweis hierfür. :-)
Sie sind außerdem mit keinem nennenswerten finanziellen Aufwand verbunden.
Ein Schlagzeug für Tochter oder Sohnemann ist zwar cool.
Jedoch muss es nicht immer gleich die Schießbude sein, um den Spaß an der Musik für sich zu entdecken.
Daher sind unsere musikalischen DIY-Ideen eine gute Möglichkeit, günstig und genial in die Klangwelten hineinzuschnuppern.
Viel Spaß wünsche ich Euch dabei und auf gehts! :-)
Musik machen mit Kindern zuhause - das Trio kurz vorgestellt
In diesem Ratgeber stelle ich Dir drei Ideen zum Musizieren mit Kindern daheim vor.
Das sind
- Eimertrommeln: Eimertrommeln oder Bucket Drumming ist eine tolle Idee für alle, die sich schon immer einmal als Schlagzeuger*in versuchen wollten. Hat es bisher nicht geklappt? Dann auf zu den Eimern!
- Musizieren mit Alltagsgegenständen: Haushaltsgegenstände gibt es en masse. Schön ist, dass sie sich problemlos zweckentfremden lassen. Etwa zum Musizieren zu Hause. :-)
- Singen & Bodypercussion: Wer einen Körper hat, hat Musik im Blut. Daher dürfen Singen und Bodypercussion im DIY-Trio nicht fehlen.
1. Eimertrommeln mit Kindern
Eimertrommeln ist für kleine und große Kinder ein riesen Spaß!
Dabei ist das Musikinstrument schnell aufgebaut und lässt sich einfach bespielen.
Außerdem benötigst Du nicht viel:
- einen Eimer pro Person
- Drumsticks oder selbst gemachte Trommelstöcke
- Freude am Rhythmus :-)
Möglich ist auch, mehrere Behälter zu einem individuellen Schlagzeug zusammenzustellen.
Das kennst Du vielleicht von Straßentrommler*innen in größeren Städten.
Ich mache das auch gerne.
So erhältst Du mehrere Klangfarben.
Gut zu wissen ist an dieser Stelle:
Je nach angeschlagener Fläche hörst Du bei einem Eimer unterschiedliche Klänge.
In der Mitte ist der Ton tief, wobei die Kanten höher klingen.
Umso weiter Du Dich von der Mitte des Eimers entfernst, umso höher werden die Töne in der Regel.
Achtung: Wichtige Hinweise zum Eimertrommeln
- Auf Holzboden verrutschen Eimer leicht. Das gibt eventuell unschöne Kratzer. Platziere die Eimer daher am besten auf einem Teppich.
- Auch kann die Lautstärke vom Eimertrommeln hoch sein. Das solltest Du unbedingt beachten! Eimertrommeln ist also eine Aktivität für den Nachmittag ab 15 Uhr. (Ruhezeiten und Feiertagsregelungen beachten!)
- Bucket Drumming funktioniert mit einem oder mehreren Eimern pro Kind. Eurer Inspiration sind jedoch keine Grenzen gesetzt. Auch andere Behälter klingen spannend. Kisten oder Pappkartons sind hierfür zwei gute Beispiele.
Sind Drumsticks vorhanden? Sie empfehle ich Dir in jedem Fall fürs Eimertrommeln.
Schau Dir gerne meinen Schlagzeugstock Ratgeber an, wenn das Thema noch ganz neu für Dich ist.
Außerdem könnt ihr die Schlagflächen der Eimer mit einer dicken Lage Stoff oder anderen dämmenden Materialien wie Schaumstoff bekleben.
Das verringert die Lautstärke beim Spielen.
Bitte bedenkt in jedem Fall: Trommelstock auf Eimer tut dem Stick nicht gut.
Daher darf es hier gerne ein ausrangiertes Modell sein.
Brandneue Souvenirsticks aus dem Hard Rock Cafe zählen eher nicht dazu. :-)
Doch woher bekommst Du gebrauchte Drumsticks?
Ein Blick auf eBay oder eBay Kleinanzeigen kann lohnen.
Eventuell wirst Du auch auf anderen Portalen fündig.
Du kannst die Sticks natürlich ebenso neu kaufen.
Dann würde ich speziell für das Eimertrommeln jedoch auf günstigere Modelle wie die NOVA Sticks von Vic Firth* (*Werbung) in der Größe 5A oder 7A setzen.
Beim Eimertrommeln nutzen sich die Stöcke einfach schnell ab, da braucht es nicht den extrem teuren Drumstick.
Außerdem sind die NOVA für ihren Preis echt gut, eine ehemalige Schülerin von mir spielte sie immer.
Übrigens:
- Wenn es noch leiser oder günstiger sein muss, lassen sich leichte Holzstöcke oder Äste aus dem Garten als Stickersatz verwenden.
- Kreative basteln sich ihre Trommelstöcke gerne auch selbst. Etwa aus Schaschlik-Spießen oder aus Strohhalmen. Das verringert die Lautstärke, wobei die Haltbarkeit der DIY-Sticks geringer sein wird. Ausprobieren ist hier angesagt.
Musik machen mit Kindern zu Hause auf & mit Alltagsgegenständen
Diese DIY-Idee ist ähnlich wie Bucket Drumming.
Dabei werden jedoch nicht zwingend Eimer bespielt.
Erlaubt ist in Sachen Musikinstrument, was gefällt.
Die Alltagsgegenstände sollten natürlich weder kaputtgehen können, noch eine Gefahrenquelle für die Musiker*innen darstellen.
Möglich wäre etwa,
- zwei Stifte für coole Rhythmen zusammenzuschlagen,
- mit den Händen auf einer Tischplatte zu trommeln,
- mit Alu- oder Plastikfolie zu rascheln,
- Luftpolsterfolie rhythmisch platzen zu lassen,
- ein Buch auf- und zuzuklappen,
- über unterschiedliche Oberflächen zu streichen,
- ...
Du merkst schon:
Der Fantasie sind beim Musizieren keine Grenzen gesetzt. :-)
Wenn Du möchtest, kannst Du Deinen Kindern zusätzliche Aufgaben stellen.
Etwa, dass sie nur Alltagsgegenstände in einer bestimmten Farbe oder aus einem einzigen Zimmer verwenden sollen.
Letzteres eignet sich ebenfalls gut für den Musikunterricht in der Schule.
Tipps für Eltern, die mit Musik wenig am Hut haben
Ok, die Ideen klingen soweit cool.
Aber was, wenn Du als Elternteil selbst kein Musikinstrument spielst?
Wo sollst Du starten?
Folgendes: Kinder sind meist äußerst kreativ und kommen von alleine auf tolle Ideen.
Lass sie gerne einfach mal ausprobieren.
Sie dürfen also testen, was auf den Eimern oder anderen Alltagsgegenständen musikalisch so möglich ist.
Wenn Du etwas mehr Struktur ins heimische Musikzimmer bringen magst, kannst Du jedoch auch einzelne Impulse setzen.
Zum Beispiel könntest Du die Aufgabe stellen, Gefühle zu spielen:
- Wie klingt es, wenn Du fröhlich bist? Vermutlich sind die Schläge schneller und laut.
- Wonach klingt traurig sein? Höchstwahrscheinlich langsam und leiser.
- Und wie tönt aufgeregt sein? Schnell, laut, vielleicht auch ein wenig chaotisch. :-)
Möglich ist wie bereits erwähnt auch, die Auswahl der Rhythmusinstrumente künstlich einzuschränken.
- Eine bestimmte Farbe,
- Gegenstände aus einem Zimmer oder
- Gegenstände, die mit einem festgelegten Buchstaben beginnen
fallen mir an dieser Stelle spontan ein.
Auch der Stoff - Pappe, Plastik oder ? - bringt mehr Struktur in die Instrumentenauswahl.
Vielleicht möchte sich Dein Kind ja ein Schlagzeug aus Kissen bauen?
Da kommt der Vorteil der geringen Lautstärke noch dazu. :-)
Und hier noch ein weiterer Tipp:
Wenn mehrere Kinder gemeinsam musizieren, können sie wunderbar als Band agieren.
Der Truppe tut ein Band-Leader oder eine Band-Leaderin gut.
Die Kleinen können sich jetzt jeweils abwechselnd Anweisungen zum Spielen geben.
Zum Beispiel:
- K1 als Band-Leaderin bittet K2 darum, X zu spielen.
- K2 gibt K3 eine musikalische Aufgabe.
- K3 wendet sich mit einem Wunsch an K1.
Es geht also darum, gemeinsam etwas Musikalisches auf die Beine zu stellen.
Singen & Bodypercussion - die Klassiker
Ist Musik machen mit Kindern zu Hause der Plan, darf Bodypercussion und Gesang auch nicht fehlen.
Um einen Einstieg zu finden, kannst Du etwa ein bekanntes Kinderlied auswählen.
Text und Melodie sind bei den Klassikern in der Regel gut bekannt.
Schnelles Mitsingen ist also problemlos möglich. :-)
Eine passende Stimme für Bodypercussion - das Musizieren mit dem Körper - fehlt jedoch noch. Glücklicherweise nicht lange!
Denn:
- Klatschen,
- stampfen
- oder auf die Oberschenkel patschen
ist nicht schwer. :-)
Rhythmisch korrekt sollte es dennoch sein.
Eventuell magst Du Dir vorab eine Bodypercussion-Stimme ausdenken?
Inspiration hierfür findest Du auch in meiner Kategorie Kinderlieder.
Die Stücke sind zwar für Trommeln notiert, jedoch lassen sie sich einfach ummünzen:
Die tiefen Töne können gestampft werden, während die Hohen zum Klatscher oder Patscher werden. Ältere Kinder möchten vielleicht auch schnipsen.
Darf es eine zusätzliche Herausforderung sein, lassen sich ebenso Hits aus den Charts singen und mit Bodypercussion begleiten.
Das funktioniert auch wunderbar zur Spotify, YouTube oder Amazon Music Playlist,
Auf, auf! Die Musik ruft ...
Hast Du Deinen Favoriten fürs heimische Musizieren gefunden?
Ich hoffe es und würde mich natürlich sehr freuen! :-)
Falls Du Fragen zu den DIY-Ideen hast, schreibe mir gerne einen Kommentar.
Alternativ dazu erreichst Du mich per E-Mail an info@manuholmer.de.
Ansonsten wünsche ich eine musikalische Zeit und wie immer - hau(t) rein.
Oh, das hätte ich fast vergessen:
Interessierst Du Dich für das Basteln von Musikinstrumenten?
Auf meiner Pinterest-Pinnwand findest Du Inspiration zum Thema.
Das Bastel eines eigenen Instruments ist auch so eine tolle Idee für daheim.
Da macht das Erforschen der Klangwelten noch einmal so viel Spaß.
Apropos Spaß.
Bei den vorgestellten DIY-Ideen geht es in erster Linie darum. Ja, sie sind lehrreich und fördern die Kreativität.
Ich mag Dir aber nichts vormachen: Die kindlichen Ideen werden für Deine erwachsenen Ohren manchmal "gewöhnungsbedürftig" klingen.
Das ist absolut in Ordnung!
Die Geschmäcker sind ja sowieso verschieden.
Musik soll meiner Meinung nach in erster Linie Spaß machen - dem Anfänger ebenso wie der Profi-Schlagzeugerin.
Außerdem stellt die Freude am Entdecken einzigartiger Klänge die ideale Basis für die Begeisterung zum Lernen eines "echten" Instruments dar.
Und wenn nicht, dann ist das auch gut.
Es lohnt sich also in jedem Fall,
- Eimer,
- Karton oder
- Kissen
zu schnappen und einfach mal rhythmisch auszuprobieren.
Teste unsere 3 einfachen DIY-Ideen und erweitert sie jederzeit gerne um eigene Ideen.
In diesem Sinne:
Egal, ob Kind oder Eltern - lasst der Kreativität beim Musizieren zu Hause freien Lauf!
Viel Spaß wünsche ich Euch dabei. :-)
Manu Holmer ♪
PS:
In meinem Ratgeber Trommeln mit Kindern findest Du noch mehr Inspiration fürs Musizieren.
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