Mathe trifft Musik – und Kinder sind begeistert.
Das zeigt sich in meinem Musikunterricht immer wieder.
Daher stelle ich Dir in diesem Ratgeber ein kurzweiliges Warm-up für Kinder in den Klassenstufen 1 bis 4 vor.
Du brauchst für die musikalisch-mathematische Unterrichtsidee
-
ein leeres Blatt in A4 oder A5,
-
zwei Stifte (z. B. Kugelschreiber)
-
und ungefähr fünf bis zehn Minuten Zeit.
Gibst Du keinen Einzelunterricht, sondern leitest eine Trommelgruppe?
Bring in diesem Fall mindestens ein Blatt und einen Stift pro Kind mit.
Rechne außerdem ein paar Minuten mehr Zeit für das Warm-up ein.
Die Freude an beiden Ms verbinden
„Du magst Mathe gerne, oder?“
Meine Schülerinnen und Schüler antworteten bisher immer gleich: „Ja!“
Finde ich klasse.
Daher habe ich mir überlegt, wie ich die Begeisterung für Zahlen in meinen Schlagzeug- oder Cajonunterricht integrieren kann.
Herausgekommen ist dabei eine schöne Unterrichtsidee, die Dir abgesehen von der musikalischen Note bekannt vorkommen wird.
So funktioniert das mathematisch-musikalische Warm-up
Im ersten Schritt geht es darum, Matheaufgaben auf das leere Blatt zu schreiben.
Ich empfehle Dir einfache Plus- und Minusrechnungen.
Denke auch daran, den Zahlenraum an den individuellen Kenntnisstand anzupassen.
Hat ein Erstklässler also bisher den Zahlenraum von 0 bis 20 gemeistert, könntest Du folgende Aufgaben auf das Blatt schreiben oder schreiben lassen.
1 + 19 =
3 + 7 =
0 + 14 =
20 – 13 =
16 – 8 =
19 – 17 =
usw.
Jetzt darf Deine Schülerin oder Dein Schüler rechnen und die erste Aufgabe lösen.
Das richtige Ergebnis soll anschließend auf dem Musikinstrument gespielt werden.
Als Beispiel:
Lautet das Ergebnis 20, spielt das Kind 20 Schläge auf der Cajon.
Bezüglich der Interpretation dieser Schläge gibt es jetzt mehrere Möglichkeiten.
Das Kind kann zum Beispiel
-
20 hohe oder tiefe Töne spielen,
-
nach 10 Schlägen lauter oder leiser werden
-
oder abwechseln einen hohen und tiefen Ton anschlagen, bis die 20 erreicht ist.
Sinnvoll ist es außerdem, beim Trommeln größerer Zahlen laut mitzuzählen.
Wenn Du möchtest: Spiele beziehungsweise zähle gerne mit.
Vorab kannst Du die Töne außerdem rhythmisch aufbereiten.
Sprich:
Die 20 Schlägen teilst Du als Noten- und Pausenwerte in Takte ein.
Zum Beispiel so:
Du kannst die Notenwerte natürlich auch durch Pausenzeichen ersetzen oder andere Taktarten als Grundlage nutzen.
Die Unterrichtsidee zusammengefasst
- Notiere so viele Rechenaufgaben, wie das Kind später lösen darf.
Ich empfehle hierfür „einfaches“ Addieren und Subtrahieren.
Passe den Zahlenraum auch an den individuellen Kenntnisstand des Kindes an.
Mein Tipp:
Lieber sind die Aufgaben leichter als zu schwer.
Es soll sich ja um ein kurzweiliges Warm-up für den Stundeneinstieg handeln.
Tipp 2:
Du kannst die Matheaufgaben gerne auch so aufschreiben:
… - … =
… + … =
Das Kind darf dann jeweils eine Zahl vor oder nach dem Rechenzeichen einsetzen.
Die andere Zahl füllst Du aus.
- Das Kind rechnet jetzt das richtige Ergebnis aus. Hilf gerne, falls Deine Unterstützung benötigt wird.
Wurde die Matheaufgabe korrekt gelöst?
- Dann spielt das Kind die Lösung auf seinem Rhythmusinstrument.
Das kann eine einzelne Trommel wie die Cajon oder mehrere Instrumente wie die Bassdrum und Snare am Schlagzeug sein.
- Möglich ist auch, die Schläge in eine rhythmische Form zu bringen.
Das Rechenergebnis 4 könnten zum Beispiel vier Viertelnoten in einem 4/4 Takt sein.
- Selbstverständlich kannst Du jederzeit auch Dynamiken in das mathematisch-musikalische Warm-up integrieren.
Tipp 3:
Wenn Dir die Idee mit dem musikalisch-mathematischen Warm-up gefällt, dann schau Dir gerne meine PDF-Ideensammlung Einfach rhythmisch! an.
Darin habe ich das Warm-up und weitere tolle Unterrichtsideen aufbereitet, damit Lehrkräfte ihre Stunden leichter vorbereiten können.
Musik und Mathe - ein starkes Team
Auf den ersten Blick scheinen Musik und Mathe wenig gemeinsam zu haben.
So wird Musik gerne als gefühlsbetonte Kunstform verstanden.
Im Gegensatz wirkt die Mathematik recht rational.
Ich finde aber:
Beide Themengebiete passen sehr wohl gut zusammen, genauso wie Musik und Sprache.
Das zeigt nicht nur mein mathematisch-musikalisches Warm-up aus diesem Ratgeber.
Pythagoras soll zum Beispiel der Entdecker der musikalischen Tonleiter gewesen sein.
Auch bei der Taktangabe nutzen wir die Begriffe Zähler und Nenner – der Matheunterricht lässt grüßen.
Zudem haben Notenwerte oder Pausenzeichen eine bestimmte Länge, die Du berechnen kannst.
In einem 4/4 Takt wirst Du beispielsweise immer nur vier Viertelnoten unterbringen können.
Offensichtlich also, Mathe und Musik matchen.
Möchtest Du mehr über die Zusammenhänge zwischen Mathe und Musik wissen, ist außerdem auch dieser Beitrag von Terra X interessant:
Wie viel Mathematik steckt in Musik?
Mathe kann in jedem Fall genauso viel Spaß wie Musik machen – und vice versa.
Auch das vermittelt die heutige Unterrichtsidee spielerisch.
In diesem Sinne:
Viel Freude beim Rechnen und Rocken wünsche ich Euch. :-)
Manu ♪
PS
Spaß macht das Warm-up nicht nur auf Trommeln oder Becken, sondern auch auf Melodieinstrumenten.
Hier profitierst Du zum Beispiel von den Zahlen der Tonleitern, die Du in die Rechenaufgaben integrieren kannst.
Als Beispiel:
Das Rechenergebnis ist 2?
Jetzt darf das Kind den zweiten Ton einer bestimmten Tonleiter spielen.
Passe unser mathematisch-musikalisches Warm-up also gerne kreativ für Deinen Musikunterricht an.
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