Du sollst nicht spielen, sondern Deine Musik üben!
Vielleicht hat Dir das auch schon mal jemand gesagt.
Aber was genau bedeutet das eigentlich?
Ist üben und spielen nicht dasselbe?
Nein, da gibt es Unterschiede.
Und sie sehen wir uns heute gemeinsam an.
Auf geht’s! :-)
Das Konzert als Paradebeispiel fürs Nicht-länger-Üben
Auf ein Konzert bereitest Du Dich normalerweise sehr gut vor.
Du übst zunächst alleine und wenn das gut läuft, übt ihr gemeinsam in der Gruppe weiter.
Irgendwann ist dann der Konzerttag da.
Dann übt ihr nicht mehr, sondern spielt Eure Musik dem Publikum vor.
Geübt wird also im Proberaum, gespielt auf der Bühne.
Das Bild mit dem Konzert verdeutlicht den Unterschied super:
- Üben ist die Vorbereitung und das Festigen von musikalischen Ideen für den Gig.
- Spielen ist das Abrufen des Gelernten beim Gig.
Diese hör- und fühlbaren Unterschiede musst Du noch kennen
Wenn Du übst, lernst Du etwas Neues oder vertiefst bereits Gelerntes.
Außerdem bist Du angemessen langsam unterwegs, um Deine Übungen bewusst
und korrekt ausführen zu können.
Dadurch klingst Du beim Üben oft noch unsicher und ja, manchmal auch einfach nicht so gut.
Das ist ganz normal - ein typisches Merkmal vom Üben.
Ganz anders sieht es aber aus, wenn Du Musik spielst:
Das klingt gut und fühlt sich auch so an.
Nachdenken musst Du beim Spielen normalerweise nicht, da Du das Gelernte schon automatisiert hast.
Auch dafür ist ein Konzert wieder ein tolles Beispiel:
Die Leute auf der Bühne denken in der Regel nicht nach, was genau sie gerade spielen.
Sie machen einfach, da sie es im Vorfeld ausreichend geübt haben.
Musizierende rufen das Gelernte also unbewusst ab.
Egal, ob sie andere Bands covern oder ihren eigenen Stil ausleben.
Doch halt!
Es gibt in puncto Musik üben vs. Spielen natürlich auch Gemeinsamkeiten.
Weil Musik am Ende des Tages Musik ist
Es heißt, dass zuerst die Arbeit und dann das Vergnügen käme.
Klingt logisch.
Aber:
Kann Arbeit nicht auch das Vergnügen sein?
Kann Üben nicht mehr als die Vorbereitung aufs Musizieren sein?
Natürlich!
Und idealerweise ist es das sogar.
Eines der Ziele sollte nämlich immer sein, schon beim Üben Musik zu machen.
Hier drei Praxis-Tipps dazu:
- Wenn Du Schlagzeug oder Cajon spielst, kannst Du Deine aktuelle Übung zu einem Playalong ausprobieren.
- Möglich ist auch, die Dynamiken der Übung zu verändern.
Du spielst also bewusst leiser oder lauter, ohne das Tempo zu beeinträchtigen.
- Außerdem kannst Du aus Übungen kurzerhand ein Solo basteln.
Das ist Üben, aber noch einen Ticken musikalischer gedacht.
Wir sind also schon ab Stufe 1 kreativ.
Trotzdem:
„Stures“ vom Blatt spielen hat nicht automatisch ausgedient.
Auch das kann seine Berechtigung haben.
Zum Beispiel ist das der Fall, wenn es Dir als Anfänger oder Anfängerin eine gehörige Portion Sicherheit gibt.
Beim Musizieren sollten wir also nicht nur genau hinhören, sondern auch genau hinsehen:
Die Unterschiede zwischen dem Üben und Spielen von Musik sind wichtig, ja.
Da Du sie jetzt kennst, kannst Du im Idealfall noch einfacher lernen.
Gleichzeitig bin ich keine Freundin davon, sich an Definitionen abzuarbeiten.
Das Musizieren, die Umsetzung, ist das Wichtigste.
Und natürlich die Freude, die Du dabei hast.
Daher noch eine kleine Aufgabe zum Schluss:
Gehe noch einmal die wichtigsten Punkte beim Üben durch.
Und integriere ab heute möglichst viele davon in Deinen Alltag.
Falls Du dabei noch Probleme haben solltest, schau Dir gerne meinen Newsletter an.
Du kannst mir bei Fragen aber auch einen Kommentar oder eine E-Mail an info@manuholmer.de schreiben.
Doch egal, was Du machst:
Hab viel Freude beim Musizieren! :-)
Manu
Was ist Deiner Meinung nach der wichtigste Unterscheid beim Üben und Spielen?
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