Wie erkennst Du einen Rhythmus?
Das ist eine ausgezeichnete Frage!
Rhythmus ist schließlich das Rückgrat von Musik.
Ohne ihn würde es mit den Tönen und Klängen schnell in Chaos ausarten.
Zugegeben:
Chaos kann auch interessant klingen. :-)
Aber Ordnung bewährt sich dann doch im musikalischen Hausgebrauch.
Also:
Wie erkennst Du einen Rhythmus, wenn Du zum Beispiel
- ein Lied begleiten,
- Dir eine Trommelstimme zur Musik überlegen
- oder generell einfach mehr Spielsicherheit haben möchtest?
Schauen wir es uns an.
Auf geht's! :-)
Schritt 1: Bestimme die Taktart der Musik
Um einen Rhythmus herauszuhören bzw. zu erkennen, brauchst Du als Grundlage die Taktart der Musik.
- Jedes Lied,
- jede Übung und
- jeder Gesangspart
steht normalerweise in einer bestimmten Taktart.
Die häufigsten Taktarten habe ich schon in diesem Blogartikel besprochen.
Daher an dieser Stelle nur so viel:
In unserer westlichen Musikwelt werden Dir der
- 4/4 Takt,
- 6/8 Takt,
- 12/8 Takt
- und der 3/4 Takt
am häufigsten begegnen.
Diese Taktarten sind jeweils das Grundgerüst für einen Rhythmus.
Aber vielleicht fragst Du Dich jetzt auch:
Wie findest Du eine Taktart heraus?
Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten.
Als Profi-Musikerin kann ich die Taktart mittlerweile zum Beispiel recht zuverlässig fühlen.
Das wirst Du mit großer Wahrscheinlichkeit auch im Laufe der Zeit können.
Falls Du aber gerade noch nicht so viel Erfahrung hast, empfehle ich Dir diese Übung:
Zähle den Puls der Musik mit
Die Taktart von Musik kannst Du systematisch auszählen.
Das geht so:
- Im 4/4 Takt zählst Du zum Beispiel die Viertelnoten 1, 2, 3, 4, 1, 2, 3, 4 etc. als Puls.
- Auch im 3/4 Takt kannst Du Dich am Viertelpuls orientieren. Zähle: 1, 2, 3, 1, 2, 3 etc.
- Im 6/8 hast Du im Gegensatz dazu Achtelnoten als Puls. Zähle hier: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 1, 2, 3, 4, 5, 6 etc.
Dazu eine praktische Übung:
Öffne jetzt wahlweise
- YouTube,
- Spotify oder
- Amazon Music Unlimited* (*Werbung).
Suche Dir die drei Lieder
- We Will Rock You von Queen (4/4 Takt)
- An der schönen blauen Donau von Johann Strauss (3/4 Takt)
- und Perfect von Ed Sheeran (6/8 Takt)
heraus.
- Entscheide Dich jetzt für eines dieser drei Lieder und höre es Dir aufmerksam an.
- Anschließend zählst Du es wie oben beschrieben LAUT mit.
- Wiederhole diese Übung für jedes unserer drei Lieder.
Und:
Zähle generell immer mal wieder die Musik mit, die Du hörst und begleiten magst.
Im Alltag begegnen uns Töne und Rhythmen ja doch recht häufig. :-)
Vergiss dabei aber bitte nicht, das Gezählte (die Taktart) zu überprüfen.
Das kannst Du einfach, indem Du
- Google oder
- ein KI-Tool wie ChatGPT fragst.
Schritt 2: Hör noch besser hin!
Du hast die Taktart herausgefunden?
Klasse! :-)
Dann geht es jetzt zum zweiten Schritt:
Höre noch besser hin!
Was meine ich damit?
Diese praktische Übung erklärt das am besten:
- Suche Dir wieder ein Lied Deiner Wahl aus.
- Höre es Dir aufmerksam an.
- Zähle gerne auch mit.
Und dann:
Suche Dir einen einzelnen Takt aus dem Lied aus, bei dem Rhythmusinstrumente gut zu hören sind.
Solche Rhythmusinstrumente können zum Beispiel
- Schlagzeug,
- Cajon oder
- Bass
sein.
Bei ihnen kannst Du den Rhythmus besonders gut erkennen.
Falls das Lied rein melodisch ist, dann suche Dir ein anderes Instrument aus.
- Klavier,
- Keyboard oder
- Rhythmusgitarre
bieten sich dafür super an.
Und dann:
Konzentriere Dich jetzt auf den einen Rhythmus, den ...
- das Instrument in diesem Takt spielt.
- Merke Dir, in welcher Reihenfolge die Töne klingen.
- Und höre heraus, wie lange die einzelnen Töne sind.
Zum Beispiel:
Bei We Will Rock You hörst Du beim Schlagzeug-Rhythmus immer zwei kurze, tiefe Töne.
Anschließend kommt ein langer, hoher Ton.
Das sind
- die Bassdrum (zwei kurze, tiefe Töne = 2 Achtelnoten)
- die Snare (ein langer, hoher Ton = 1 Viertelnote)
Und weil Du weißt, dass We Will Rock You im 4/4 Takt steht, kannst Du Dir die einzelnen Noten quasi "ausrechnen":
- 2 Achtelnoten (Bassdrum) sind eine Viertelnote.
- 1 Viertelnote (Snare) ist eine Viertelnote.
- 2 Achtelnoten (Bassdrum) sind eine Viertelnote.
- 1 Viertelnote (Snare) ist eine Viertelnote.
Jetzt weißt Du:
Der 4/4 Takt ist voll, denn mehr Notenwerte passen nicht mehr hinein.
So sieht der Rhythmus von We Will Rock You übrigens für Cajon aus.
Erkennst Du die tiefen und hohen Töne?
Zwischenfazit: Das brauchst Du, um einen Rhythmus zu erkennen
Wenn Du in der Musik einen Rhythmus erkennen möchtest, dann brauchst Du also
- die richtige Taktart als Grundlage und
- die richtigen Noten- oder Pausenwerte, die im Rhythmus vorkommen.
Prinzipiell ist das schon alles, was Du am Anfang wissen musst.
Natürlich gibt es noch andere, wichtige Details wie etwa
- Dynamiken (lauter spielen, schneller werden etc.)
- oder Betonungen.
Auch sie machen einen Rhythmus aus.
ABER:
Zu Beginn reicht es absolut, wenn Du die richtige Taktart und die richtigen Notenwerte kennst.
Klar:
Rhythmische Übung macht die Meisterin und den Meister
Vielen fällt es zu Beginn schwer, den Rhythmus zu erkennen.
Bei mir war das damals nicht anders.
Und bei besonders komplexer Musik muss ich auch heute noch gut hinhören, was da so gespielt wird.
Es ist also ein Prozess, die rhythmische Meisterschaft.
Sei daher bitte nicht enttäuscht, wenn Du ein paar Anläufe brauchst.
Das Gute ist:
Umso öfter Du bewusst und richtig übst, desto leichter wird es Dir in Zukunft fallen.
Grundlagen wie
- Taktarten,
- die Länge von Notenwerten
- oder die Dauer von Pausenzeichen
bleiben ja gleich.
Hast Du sie einmal verinnerlicht, baust Du Deine rhythmischen Fertigkeiten Stück für Stück darauf auf.
Darum sind die Grundlagen der Rhythmik auch so wichtig.
Und darum habe ich mein E-Book Rhythmusgold erstellt:
Darin findest Du meine wichtigsten Blogartikel und Tipps zur Rhythmik in einem PDF.
Wenn Dich das interessiert:
Rhythmusgold ist als Download bei eduki.com erhältlich.
Der nächste Schritt wird Dir damit deutlich leichter fallen.
Schritt 3: Lerne das rhythmischen Grundwissen praxisnah
Es gibt großartige Musikerinnen und Musiker, die keine Noten lesen.
Für musikalische Normalos wie mich (und vielleicht) auch Dich empfehle ich das aber nicht.
Im Gegenteil:
Schaffe Dir die Grundlagen der Rhythmik praxisnah drauf!
Sprich:
Wenn Du ein Lied mit Triolen oder Sechzehntelnoten lernst, dann beschäftige Dich mit Triolen oder Sechzehntelnoten.
- Verstehe, was die Werte so besonders macht.
- Wie Du sie musikalisch einsetzen kannst.
- Und welche Wirkung das hat.
Rhythmisches Verständnis ist die Basis für rhythmische Erkenntnis.
Du weißt dann, was Du warum spielst.
Und diese Sicherheit hörst Du nicht nur.
Du fühlst sie auch.
Genauso wie die, die Dich spielen hören.
In diesem Sinne:
Viel Freude beim praxisnahen Lernen. :-)
Alles Liebe Dir.
Manu
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