Der Herzschlag von Musik: Rhythmus einfach erklärt

Rhythmus in der Musik einfach erklärt

 

Was ist eigentlich Rhythmus und warum ist er in der Musik so wichtig?

 

Das sind zwei sehr gute Fragen.

 

Und: Zwei sehr wichtige Fragen.

 

Ohne Rhythmus gibt es nämlich keine Musik, wie wir sie heute kennen.

 

Er stellt sozusagen ihren Herzschlag dar.

 

Dabei ist es egal, ob Du am liebsten

 

  • Rock,

  • Jazz oder

  • Klassik

 

hörst oder spielst.

 

Diese und die meisten anderen Musikrichtungen bauen auf bestimmten rhythmischen Strukturen auf.

 

In diesem Ratgeber für Anfänger und Anfängerinnen erkläre ich Dir daher alle wichtigen Grundlagen zum Thema Rhythmus.

 

So kannst Du den Charakter von Musik in wenigen Minuten noch besser verstehen.

 

Bereit? 

 

Dann auf geht's! :-)

Definition: Was ist Rhythmus in der Musik?

Rhythmus ist ganz einfach erklärt die zeitliche Struktur von Musik.

 

Er zeigt Dir also an, wann und wie Du Deine Notenwerte und Pausenzeichen in einem Takt spielen sollst.

 

Rhythmus setzt sich also aus verschiedenen Bausteinen zusammen.

 

Das sind

 

  1. die Taktart

  2. genaue Tonlängen,

  3. wie die Musik betont wird und

  4. in welcher Geschwindigkeit Du die einzelnen Musiknoten spielen sollst.

 

Verbindest Du diese Bausteine geschickt miteinander, hört sich das nicht nur gut an.

 

Du fühlst den Rhythmus auch.

1. Die Taktart

Normalerweise steht jeder Rhythmus in einer bestimmten Taktart.

 

Besonders bekannte Beispiele dafür sind

 

  • der 4/4 Takt,

  • 3/4 Takt oder

  • der 6/8 Takt.

 

Ohne diese Taktangabe würde Dein Rhythmus ewig lange dauern.

 

Er hätte ohne Taktangabe theoretisch nämlich keinen Anfang und kein Ende.

 

Du brauchst für einen Rhythmus also immer eine Taktart, um ihn in eine klar definierte Form zu bringen.

 

Außerdem bestimmt die Taktart, wie viele Noten und Pausen insgesamt in einem Takt stehen und wie diese Schläge grundsätzlich betont werden können.

 

Ich vergleiche die Taktart daher auch gerne mit einem Obstkorb:

 

Sind zu wenig Früchte (Noten- und Pausenwerte) darin, verzichtest Du auf leckere Vitamine.

 

Zu viele Früchte dürfen aber auch nicht im Korb (Takt) enthalten sein, da Du ihn sonst nicht mehr tragen kannst.

 

Jeder Rhythmus braucht als Grundlage also eine bestimmte Taktart, zum Beispiel 4/4.

2. Tonlängen

Notenwerte und Pausenzeichen in der Musik dauern mal länger, dann wieder kürzer.

 

Du kannst also verschieden lange oder kurze Klänge in einem Rhythmus spielen.

 

Die genauen Tonlängen sind dabei festgelegt.

 

In einen 4/4 Takt passen zum Beispiel vier Viertelnoten oder acht Achtelpausen.

 

Möchtest Du mehr Noten oder Pausen in einem Rhythmus spielen, brauchst Du eine andere Taktart.

 

In einem 5/4 Rhythmus kannst Du zum Beispiel entweder fünf Viertelnoten oder zehn Achtelpausen unterbringen.

 

Vom Rhythmus sprechen wir in der Musik also immer dann, wenn Klänge

 

  • in bestimmten zeitlichen Abständen gespielt werden (Stichwort: Tonlänge),

  • und in einer klar definierten Form (Stichwort: Taktart) stehen.

 

Zwei rhythmische Elemente müssen wir uns aber noch ansehen, damit ein Rhythmus komplett ist.

 

Das sind

 

  • das Metrum und

  • die Geschwindigkeit.   

3. Das Metrum (Betonungen)

Genauso wie in der Sprache gibt es in der Musik ein sogenanntes Metrum.

 

Das ist die Betonung der einzelnen Schläge oder Zählzeiten in einem Takt.

 

Als Beispiel:

 

Bei einem Rhythmus im 3/4 Takt ist der erste Schlag auf Zählzeit 1 normalerweise betont oder schwer.

 

Die Schläge auf den Zählzeiten 2 sowie 3 sind unbetont oder leicht.

 

Dabei bleibt das Metrum in einem Rhythmus gleich.

 

Es sei denn, Du veränderst die Betonungen aktiv.

 

Das ist nämlich möglich.

 

Ein bekanntes Beispiel dafür stellt der sogenannte Backbeat am Schlagzeug dar.

 

Spielst Du ihn, betonst Du im 4/4 Takt die Zählzeiten 2 sowie 4 besonders stark mit der Snare.

 

Das ist das genaue Gegenteil von der geläufigen Betonung im 4/4 Takt.

 

Generell wird hier

 

  • der erste Schlag am stärksten betont,

  • dann schon spürbar leichter der Schlag auf Zählzeit 3

  • und die Schläge auf 2 sowie 4 kaum.

 

Wenn Du schon einmal auf einem Rock- oder Pop-Konzert warst, hast Du es vielleicht schon einmal selbst erlebt:

 

Das Publikum klatscht auf die Schläge 1 sowie 3 mit, während die Band den Backbeat auf der 2 und 4 betont.

 

Dieses Beispiel zeigt:

 

Das Metrum in einem Rhythmus ist grundsätzlich da, wobei Du es individuell gestalten kannst.

 

Stichworte sind hier Akzentverschiebungen, spezielle Phrasierungen – wenn es noch viel komplexer sein darf – die Polymetrik.

 

Übrigens:  

Was ist mit dem Puls oder Grundschlag?

Vielleicht fragst Du Dich, warum Du in diesem Ratgeber noch nichts vom Puls, auch Pulsation oder Grundschlag genannt, gelesen hast.

 

Er wird häufig als Synonym für das musikalische Metrum verwendet.

 

Jedoch unterscheiden sie sich meiner Meinung nach voneinander:

 

Das Metrum gibt an, in welcher Reihenfolge betonte und unbetonte Töne in einem Rhythmus gespielt werden sollen.

 

Beim Puls oder Grundschlag handelt es sich um das rhythmische Raster, das einem Rhythmus zugrunde liegt.

 

Das können zum Beispiel vier Viertelnoten in einem 4/4 Takt sein.

 

Wenn Du mit gleichmäßigen Schritten gehst oder den Sekundenzeiger einer Uhr verfolgst, hörst Du zum Beispiel einen natürlichen Puls.

 

Dabei können Betonungen vorhanden sein – oder nicht.

 

Ein Beispiel dafür ist auch das Üben zum Metronom.

 

Hier kannst Du Dir einen 4/4 Puls einstellen und dabei auf ein festes Metrum verzichten.

 

Achtung:

 

Solltest Du gerade für eine akademische Arbeit lernen, verwende bitte die Definition von Puls und Metrum Deiner Lehrkraft.

 

Beide Begriffe werden wie gesagt oft als Synonym verwendet.

4. Die Geschwindigkeit (Tempo)

Als vierten rhythmischen Baustein haben wir außerdem noch das Tempo.

 

Diese Spielgeschwindigkeit wird in der modernen Musik mit BPM oder Beats Per Minute angegeben.

 

Beim Lied We Will Rock You von Queen spielst Du zum Beispiel 81 BPM oder 81 Schläge pro Minute im 4/4 Takt.

 

Zusätzlich gibt es die Abkürzung M.M. oder MM für das Tempo.

 

Das steht für Metronom Mälzel und geht auf den Vater des Metronoms, Johann Nepomuk Mälzel, zurück. 

 

Fun-Fact 1: Geboren wurde Mälzel in Regensburg, das von mir nur circa 80 Kilometer entfernt liegt. 

 

Fun-Fact 2: Dietrich Nikolaus Winkel soll den Vorläufer des Metronoms erfunden haben.

 

Mälzel führte aber die nach ihm benannte Tempoangabe ein und brachte den Klick zur Serienreife.

 

Durchsetzen konnte sich daher auch die Abkürzung M.M., mittlerweile jedoch hauptsächlich in der klassischen Musik.

 

In moderneren Musikrichtungen geben wir die Geschwindigkeit mit BPM an.

 

Doch warum ist das Tempo bei einem Rhythmus so wichtig?

 

Wie gesagt:

 

Rhythmus bringt Musik in eine klar definierte Form.

 

Sie kann je nach Spielgeschwindigkeit extrem anders klingen.

 

Diesen Effekt probierst Du am besten selbst aus:

 

Spiele einen Takt Deiner Wahl an Deinem Musikinstrument einmal sehr langsam und dann so schnell wie möglich.

 

Dir wird auffallen, dass sich das Feeling mit dem Tempo deutlich verändert.

 

Tipp:

 

Nimm Dich dabei gerne auch auf, um das Gespielte aus einer neutralen Perspektive zu hören.

Rhythmus Musik Definition und Grundlagen

Wie Du Dein Rhythmusgefühl fördern kannst

Musik setzt sich aus vielen verschiedenen Facetten zusammen.

 

Rhythmus ist eine davon.

 

Ihn brauchst Du also in jedem Fall, wenn Du aktiv musizierst.

 

Hierbei spielt es keine Rolle, ob Du

 

  • singst,

  • trommelst

  • oder Gitarre spielst.

 

Aus diesem Grund ist es auch so wichtig, Dein Rhythmusgefühl zu fördern.

 

Das kannst Du, indem Du

 

  • Rhythmusübungen machst,

  • Musiktheorie lernst und anwendest sowie

  • ein Verständnis für rhythmische Besonderheiten kultivierst.

 

Zum Glück müssen rhythmische Übungen aber nicht langweilig oder schwer sein.

 

Kreatives Lernen ist unser Stichwort – und Gamification.

 

Eine hilfreiche Idee für Dein Taktgefühl ist es zum Beispiel, ganz nebenbei mehr Musik in Deinen Alltag zu integrieren

 

Außerdem könntest Du Rhythmus-Apps oder Musikspiele ausprobieren. 

 

Vielleicht magst Du auch ein Schlaginstrument lernen.

 

Oder Du könntest meine musikalische Silbentrennung ausprobieren.

 

Wichtig ist in jedem Fall, dass Du Spaß beim Trainieren Deines Taktgefühls hast. 

 

Dann bleibst Du langfristig am Ball, was schon die halbe Miete ist.

 

Du hast noch Fragen zum Rhythmus? 

 

Schreib sie gerne unten in die Kommentare. 

 

Antworten auf die wichtigsten Fragen aus der Rhythmik bekommst Du übrigens auch in meinem E-Book Rhythmusgold.

 

In diesem PDF-Ratgeber habe ich meine besten Tipps & Ideen zum Thema zusammengefasst.

 

Du kannst Dir das Rhythmus E-Book hier in meinem Shop ansehen.

 

Ansonsten wünsche ich Dir eine tolle Zeit und viel Freude mit Deinem neuen Wissen. :-)

 

Manu ♪


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