Rhythmuswürfel sind eine tolle Sache:
Mit ihnen kannst Du rhythmisches Know-how spielend leicht vermitteln.
Außerdem fördern sie die Kreativität von Musizierenden jeden Alters.
Und:
Es gibt zig Möglichkeiten, Rhythmuswürfel in Deinen Musikunterricht zu integrieren.
So wird spielerisches Lernen ganz einfach möglich.
Die 5 beliebtesten Ideen mit Rhythmuswürfeln aus meinem Unterricht stelle ich Dir daher gerne in diesem Ratgeber vor.
Mit Sicherheit werden sie auch Deine Schülerinnen und Schüler begeistern.
Noch ein kleiner Hinweis vorab:
Die vorgestellten Unterrichtsideen lassen sich am besten mit den Groove Cubes von Rohema umsetzen.
Mit ihnen können Kinder nämlich verschiedene Rhythmusbausteine und nicht nur komplette Takte auswürfeln.
Außerdem besitzen die Cubes noch weitere Besonderheiten, auf die ich später eingehen werde.
Lass uns jetzt mit der ersten Unterrichtsidee starten. :-)
1. Idee: Interpretiert das Gewürfelte mit Bodypercussion
Bodypercussion lässt sich wunderbar mit Rhythmuswürfeln kombinieren.
Es spielt dabei keine Rolle, ob einzelne Takte oder ein bestimmtes Ostinato mithilfe der Körperklänge interpretiert werden soll.
Hier ein Praxis-Beispiel:
Der Würfel zeigt nach dem ersten Wurf vier Sechzehntelnoten an.
Nun darf jemand anderes sein oder ihr Glück versuchen.
Jetzt wird eine Viertelnote ausgewürfelt.
Diese Notenwerte - zusammengefasst ergeben sie einen 2/4 Takt - könnt ihr jetzt
- einzeln mit den Körperklängen interpretieren
- oder zu einem Takt verbinden.
Zum Start bietet es sich auf jeden Fall gut an, mit einem oder maximal zwei Würfeln zu arbeiten.
Je mehr Würfel ihr verwendet, desto außergewöhnlicher werden auch die Taktarten. :-)
Denke außerdem daran, dass sich die Reihenfolge der gewürfelten Rhythmusbausteine verändern lässt.
Schon kleine Anpassungen machen hier einen großen Unterschied aus.
2. Idee: Sprecht rhythmisch, was ihr gewürfelt habt
Die zweite Unterrichtsidee ist die Verwendung von Taktsprache beziehungsweise rhythmisches Sprechen.
Ihr könnt also auch verschiedene Taktsprachen wunderbar mit Rhythmuswürfeln verbinden.
Das geht so:
Jemand würfelt und das Ergebnis wird anschließend gemeinsam gesprochen.
Zwei Achtelnoten wären je nach gewählter Rhythmussprache zum Beispiel
- ta ta oder
- ba da
Werden wie auf dem Foto vier Sechzehntelnoten, eine Viertelnote und zwei Achtelnoten gewürfelt, könntet ihr den 3/4 Takt rhythmisch so sprechen:
- ba da da da (vier Sechzehntelnoten)
- bam (eine Viertelnote)
- ba da (zwei Achtelnoten)
Wenn ihr möchtet, könnt ihr Euch gerne auch eine ganz eigene Rhythmussprache überlegen.
Zudem lassen sich rhythmisches Sprechen und Bodypercussion hervorragend verbinden.
Probiert es aus!
3. Idee: Übertragt die Rhythmen auf verschiedene Musikinstrumente
Ein echter Klassiker stellt unsere dritte Unterrichtsidee dar:
Würfelt und übertragt die Rhythmen auf verschiedene Musikinstrumente.
Bei ihnen kann es sich auch um Melodieinstrumente handeln:
Du kannst am Klavier zum Beispiel bestimmte Töne vorgeben, die die Kinder dann in den gewürfelten Rhythmus einsetzen dürfen.
Je nach Kenntnisstand kannst Du aber auch eine ganze Tonleiter vorgeben.
Die Kinder suchen sich dann zum Beispiel drei Töne aus, die sie über den Rhythmus legen.
Habt ihr ausschließlich Perkussioninstrumente, empfehle ich diese Interpretationsmöglichkeiten:
- Ihr spielt das Gewürfelte "einfach so" - bestimmte Tonhöhen sind irrelevant
- Ihr ordnet dem Gewürfelten verschiedene Töne zu - als Beispiel:
Musiziert ihr mit der Cajon, könntet ihr einer Viertelnote den tiefen Bassschlag zuordnet.
Achtelnoten oder Sechzehntelnoten lassen sich als Slaps interpretieren.
Hier kommen wir übrigens auch zu der Besonderheit der Groove Cubes von Rohema.
Wie du auf dem Foto sehen kannst, sind neben regulären Rhythmusbausteinen auch Würfel mit X enthalten.
Ein Tempo-Würfel mit verschiedenen BPM befindet sich ebenfalls im Paket.
Das liegt daran, dass diese Rhythmuswürfel eigentlich für Leute am Schlagzeug gedacht sind.
Eigentlich, denn Du kannst sie wie gesagt auch wunderbar auf andere Musikinstrumente übertragen.
Die Würfel mit X sind bei mir zum Beispiel ganz leise Töne oder Tips auf der Cajon.
Steht Bodypercussion auf dem Plan, lässt sich dem X-Würfel einfach ein Klatschen oder Schnipsen zuordnen.
(Am Schlagzeug steht das X für die Hi-Hat)
Die Würfel mit verschiedenen Tonhöhen kannst Du auf anderen Trommeln ebenfalls hoch und tief spielen lassen.
Auf dem nächsten Foto habe ich als Beispiel dafür einen 5/4 Takt mit vier Rhythmuswürfeln vorbereitet.
Die ersten vier Töne (Würfel eins und zwei) sind quasi vorgegeben.
Es handelt sich bei ihnen um
- zwei tief klingende Achtelnoten,
- eine höher klingende Viertelnote,
- eine leise Viertelnote oder einen bestimmten Ton wie in unserem Beispiel den Tip auf der Cajon.
Bei den zwei letzten Würfeln sind jedoch nur die Notenwerte fix.
Tonal lassen sie sich frei interpretieren.
So kannst Du die verschiedenen Rhythmuswürfel kreativ an Dein vorhandenes Instrumentarium anpassen.
4. Idee: Nutzt die Rhythmuswürfel als Grundlage für Klanggeschichten
Kennst Du mein Rhythmus Arbeitsblatt Lichter zur Weihnachtszeit, kennst Du unsere 4. Unterrichtsidee:
Bei ihr geht es darum, Rhythmen auszuwürfeln und passend zu ihnen Wörter oder Sätze zu bilden.
So könnt ihr ganz nebenbei auch die Silbentrennung und das Gefühl für den Sprechrhythmus trainieren.
Zudem bietet es sich wieder an, die Rhythmen auf unterschiedliche Instrumente zu übertragen.
Vielleicht spielen einige Kinder sogar die Rhythmen, während andere die Geschichte vortragen?
Tipp:
Verwende zum Aufschreiben Eurer Ideen gerne meine leeren Notenblätter.
5. Idee: Setzt eigene Rhythmen zusammen und interpretiert sie kreativ
Ich habe es zwar schon erwähnt, aber das Zusammensetzen einzigartiger Rhythmen verdient einen eigenen Punkt:
Wenn Du Rhythmuswürfel wie die Rohema Groove Cubes* (*Werbung) verwendest, lassen sich immer wieder verschiedene Takte zusammensetzen.
Das bringt weitere, spannende Unterrichtsideen mit sich.
Zum Beispiel auch diese hier:
1) Die Kinder würfeln und Du spielst den Rhythmus anschließend vor.
ABER:
Hin und wieder veränderst Du ihn.
Die Kinder dürfen jetzt also heraushören, ob Du das Gewürfelte spielst oder doch eine eigene Idee.
Es sind mehrere Würfel im Einsatz?
Probiere auch diese schöne Unterrichtsidee aus:
2) Ihr würfelt mit zwei oder mehr Groove Cubes und legt Euch anschließend einen Rhythmus zurecht.
Diesen spielst Du wieder vor.
ABER:
Du änderst einen der Rhythmusbausteine, platzierst ihn also an anderer Stelle oder spielst ganz andere Notenwerte.
Die Kinder dürfen dann raten, welchen der Würfel Du verändert hast.
Je nach Alter und Kenntnisstand der Lernenden darf natürlich auch eine*r von ihnen die Rolle des Vorspielenden übernehmen.
Rhythmuswürfel für mehr Spaß, Abwechslung & Lernerfolg
Offensichtlich: Rhythmuswürfel sind eine tolle Ergänzung für den gamifizierten Musikunterricht.
Ich mag sie unglaublich gerne und verwende sie regelmäßig, daher kann ich sie Dir nur ans Herz legen.
Übrigens ist mir gerade noch eine weitere Unterrichtsidee eingefallen, die Du auch mit regulären Würfeln umsetzen kannst:
Ihr würfelt und spielt die Anzahl der Augen anschließend auf Euren Musikinstrumenten.
Das ist eine schöne Aufwärmübung für Kinder, die noch keine Notenwerte und Pausenzeichen gelernt haben.
Neben normalen Würfeln kannst Du für die Umsetzung dieser Unterrichtsidee auch so einen großen Schaumstoffwürfel* (*Werbung) verwenden.
Viel Spaß beim Würfeln und Musizieren wünsche ich Euch. :-)
Manu ♪
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