Das richtige Übetempo und wie Du es einfach herausfindest

Tipps Musikinstrument lernen richtiges Übetempo

 

Mit dem richtigen Übetempo machst Du Dir Dein musikalisches Leben leichter.

 

Doch was genau ist die optimale Geschwindigkeit fürs Üben?

 

In diesem Praxis-Ratgeber erfährst Du es.

 

Auf geht’s! :-)

Definition: Was bedeutet Übetempo in der Musik?

In der Musik beschreibt das Übetempo einfach gesagt die Geschwindigkeit, in der Du übst.

 

Exakt kannst Du das Tempo mit BPM, den Beats per Minute oder Schlägen pro Minuten, angeben.

 

Übst Du zum Beispiel einen Schlagzeug Rhythmus mit Deinem Metronom und Du hast 120 BPM eingestellt, ist das Dein Übetempo:

 

120 Schläge pro Minute.

 

Andererseits kannst Du das Übetempo auch mit italienischen Tempoangaben wie andante oder allegro angeben.

 

Möglich ist auch, deutsche Begriffe wie

 

  • langsam,
  • sehr langsam oder
  • extrem schnell

 

zu verwenden.

 

Da darunter jeder Mensch etwas anderes versteht, sind solche Bechreibungen aber recht ungenau.

 

Daher ist meine Empfehlung, Dein Übetempo wann immer sinnvoll mit genauer BPM-Angabe festzulegen.

Ein gut gewähltes Tempo hilft Dir ungemein

Egal, ob Du Schlagzeug, Cajon oder Klavier spielst – Tempo und Musik gehen Hand in Hand.

 

Am Anfang, wenn etwas noch ganz neu für Dich ist, übst Du am besten sehr langsam.

 

Übe also nur so schnell, dass Du Dich nicht verspielen kannst.

 

Das bedeutet im Umkehrschluss:

 

Übst Du etwas und Du verspielst Dich immer wieder, bist Du mit sehr großer Wahrscheinlichkeit zu schnell unterwegs.

 

Nimm den Fuß vom Gas und die Geschwindigkeit zurück.

 

Langsames Üben bringt Dich schneller ans Ziel:

 

Das richtige Übetempo ist Dein persönlicher Sweet Spot, an dem Du eine Übung korrekt und bewusst wiederholen kannst.

 

Dazu gehört auch die richtige Spieltechnik und eine generell entspannte Haltung.

 

Kannst Du Deine Übung sicher langsam spielen, solltest Du die Geschwindigkeit in kleinen Schritten steigern.

 

Schritte von maximal 5 BPM sind dafür ein guter Richtwert.

So findest Du die optimale Geschwindigkeit zum Üben heraus

Angenommen, Du spielst Schlagzeug und möchtest einen Groove aus meinem Basic Beats PDF Workbook lernen.

 

Du hast die Noten vor Dir liegen und schaust Dir den Rhythmus an.

 

Jetzt kannst Du folgende Schritte ausprobieren:

 

1.) Du spielst den Groove zunächst in Deinem Wohlfühltempo.

 

Wohlfühltempo nenne ich die Geschwindigkeit, in der Du meistens spielst.

 

Achte doch einmal darauf, wie schnell oder langsam Du ohne genaue Vorgabe musizierst.

 

Mit hoher Wahrscheinlichkeit bewegt sich Deine Geschwindigkeit in einem bestimmten Bereich.

 

Das fällt Dir besonders dann auf, wenn Du einmal bewusst viel langsamer oder deutlich schneller als gewohnt spielst.

 

2.) Du beantwortest für Dich, wie Dein Spielerlebnis gerade war.

 

Nachdem Du den Groove gespielt hast, wird er Dir entweder

 

a.) leicht,

b.) mittel oder

c.) schwer

 

gefallen sein.

 

Nutze für die Einordnung Deines Spielerlebnisses gerne auch meine musikalische Skala.

 

Fiel er Dir a.) leicht, kannst Du Dein Übetempo erhöhen.

 

Prüfe nach dem erneuten Spiel wieder, wie es Dir beim Spielen ging.

 

Anschließend passt Du das Tempo weiter an.

 

Du kannst an dieser Stelle auch schon Dein Metronom nutzen und Dir die genauen BPM einstellen, wenn Du magst.

 

Der Groove ging Dir b.) mittelgut von der Hand?

 

Bereits in diesem Fall würde ich das Tempo spürbar reduzieren.

 

Fiel Dir der Groove c.) schwer oder sogar sehr schwer, empfehle ich ein noch langsameres Übetempo.

 

Denke wieder daran:

 

Übe am besten so langsam, dass Du Dich nicht mehr verspielen kannst.

 

Schneller spielen wirst Du sowieso, wenn eine Übung langsam gut funktioniert.

Alternative zu 1.) Du übst von Anfang an sehr langsam

Wenn sich schon beim ersten Blick auf die Noten Fragezeichen ergeben, spiele ich grundsätzlich sehr langsam.

 

Bei äußerst komplexen Rhythmen setze ich zusätzlich auf die musikalische Additionsmethode.

 

Beides empfehle ich auch Dir, sobald Du einen für Dich noch schwierigen Stoff lernen möchtest.

 

Außerdem achte ich darauf, ob bei der Übung wiederkehrende rhythmische Muster vorhanden sind: unsere Ostinati wie im Basic Beats PDF Workbook beschrieben.

 

Indem Du wiederkehrende Muster herausfindest beziehungsweise verlässlich erkennst, kannst Du deutlich effizienter üben.

 

Generell findest Du das richtige Übetempo also heraus, indem Du

 

  • spielst,

  • bewertest

  • und optimierst.

 

Es gibt nämlich nicht DAS optimale Übetempo.

 

Du brauchst immer die Geschwindigkeit, die Dich jetzt ideal beim Lernen unterstützt.

 

Apropos:

Langsames Musizieren = schnelles Musizieren?

Musik üben richtige Tempi

 

Oft heißt es, dass Du etwas schnell spielen kannst, wenn Du es nur langsam spielen kannst.

 

Das stimmt aber nicht.

 

Ein Grund dafür sind die unterschiedlichen Bewegungen:

 

Am Schlagzeug oder an der Cajon etwa kannst Du bei einem langsamen Übetempo relativ große Bewegungen ausführen.

 

In schnellen Tempi ist das jedoch nicht mehr möglich.

 

Du brauchst kleine Bewegungen, wirst weitere Spieltechniken wie die Finger-Technik nutzen und den Rebound ausschöpfen wollen.

 

Es gilt:

 

Möchtest Du etwas schnell spielen können, musst Du es auch schnell üben.

 

Magst Du im Gegensatz dazu Dein Timing bei langsamer Musik verbessern, übst Du entsprechend langsam.

Warum nicht nur das richtige Übetempo so wichtig ist

Musik lebt von diversen Parametern, die ihren Charakter hör- und fühlbar verändern.

 

Das Tempo gehört dazu.

 

Es entscheidet mit darüber, wie sich Musik anfühlt.

 

Du kennst es:

 

Traurige Musik oder romantische Balladen sind meist schneller als fröhliche Musik.

 

Aus diesem Grund ist es auch so wichtig, dass Du in verschiedenen Geschwindigkeiten übst:

 

Im Laufe Deines musikalischen Lebens werden Dir diverse Tempi begegnen.

 

Sie können von sehr langsam bis echt schnell reichen.

 

Beherzigst Du das und übst entsprechend, kannst Du Dich unabhängig der BPM sicher musikalisch ausdrücken.

 

Spieltechniken oder das Erzielen einer möglichst hohen Spielgeschwindigkeit sind ja normalerweise kein Selbstzweck.

 

Du investierst viel Zeit, Geld und Nerven, weil Du Musik machen möchtest.

 

Sie ist je nach Genre mal schneller, mal langsamer.

 

Nimm Dir aus diesem Grund also gerne vor, hin und wieder aus Deinem Wohlfühltempo auszubrechen.

 

So erweiterst Du Deinen musikalischen Horizont und erlebst aus erster Hand, welchen enormen Unterschied das Tempo in der Musik oft ausmacht.

 

Viel Freude wünsche ich Dir dabei.

 

Manu

 

PS

Möchtest Du noch etwas zum richtigen Übetempo wissen?


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