Du möchtest Dein Schlagzeug Timing verbessern?
Dann befindest Du Dich in guter Gesellschaft.
Denn hey, das wollen wir doch alle, oder?
Schließlich geben wir als Schlagzeugerin oder Schlagzeuger den Takt vor.
Wenn wir in Sachen Timing also nicht fest im Sattel sitzen, wer dann? :-)
Ein sicheres Gefühl für die Time ist für uns also essenziell.
Ok, nicht nur für uns.
Aber darum soll es in diesem Ratgeber nicht gehen.
Vielmehr erwarten Dich praxiserprobte Tipps, mit Denen Du Dein Schlagzeug Timing verbessern kannst.
Sie sind zugleich universal einsetzbar.
Teile sie daher gerne auch mit Menschen, die Cajon, Klavier oder ein anderes Instrument spielen. :-)
Spiele zur Musik
Professionelle Aufnahmen zeichnen sich durch eine hohe Klangqualität aus.
Gleichzeitig vereinen sie eine weitere Eigenschaft: ein unbestechliches Timing.
Das liegt daran, dass Schlagzeuger oder Schlagzeugerinnen Songs aus dem Rock und Pop-Bereich in der Regel zum Klick eintrommeln.
Selbstverständlich gibt es auch hier wieder Ausnahmen oder dynamische Spielereien.
Dennoch ist es schon so: Spielst Du zu einem Hit aus dem U-Radio, gibt es an der Time wenig zu rütteln.
Nicht nur aus Spaßgründen ist es daher empfehlenswert, regelmäßig zur Musik zu spielen:
Neben Deinem verbesserten Timing lernst Du hierbei viele weitere wichtige Dinge. Etwa auf Deine Mitmusizierenden zu hören oder die von Dir gelernten Inhalte geschmackvoll einzusetzen.
Beachte dabei stets:
Umso öfter Du etwas richtig machst, umso sicherer wirst Du dabei. Sicher zur Musik zu spielen lernst Du also nur, indem Du zur Musik spielst.
Tust Du das mit offenen Ohren, profitiert Dein Timing nachhaltig davon.
Wichtig hierbei ist jedoch auch, dass Du ehrlich zu Dir selbst bist.
Versemmelst Du also beispielsweise immer das gleiche Fill, solltest Du explizit daran üben.
Und nicht das Spielen, was Du sowieso schon kannst.
Denn: Nur durch das Meistern von Herausforderungen wirst Du besser.
Gilt am Schlagzeug ebenso wie im nicht-musikalischen Leben. :-)
Und: Lerne die Struktur der Musik auswendig.
Es erleichtert das Spielen ungemein, wenn Du weißt, was als Nächstes im Song kommt: Strophe, Chorus, B-Teil?
Die Meisterklasse ist dabei, einen Song komplett auswendig auch ohne Musik begleiten zu können.
Das kannst Du übrigens auch ohne Noten machen.
Schlagzeug Timing verbessern: Nimm Dich beim Spielen auf
Als Schlagzeuger oder Schlagzeugerinnen haben wir viele Ziele, die wir erreichen wollen.
Mit Spaß gut klingen ist eines der Wichtigsten davon.
Nur: Woher weißt Du, ob du gut klingst?
Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten: Du hast Deine Ohren so geschult, dass Du Dein Spiel wie das Publikum oder Deine Schlagzeuglehrkraft hörst.
Das ist unter uns gesagt jedoch ein sehr langer Lernprozess, der sich entsprechend erst nach vielen Jahren aktiven Übens einstellt.
Das Gute: In der Regel erreichst Du dieses Hörvermögen irgendwann automatisch.
Das Schlechte: Es dauert halt.
Glücklicherweise gibt es hierzu eine ebenso hilfreiche Alternative, die Du bereits ab Tag 1 nutzen kannst:
Egal, ob mit Deinem Smartphone, einem DAW oder der Spiegelreflexkamera.
- Nimmst Du Dich beim Üben auf, profitierst Du auf mehreren Wegen. So hörst Du etwa, ob Deine Vorstellungen mit dem tatsächlich Gespielten übereinstimmen. Anschließend kannst Du Anpassungen vornehmen.
- Außerdem kannst Du aufgrund der Aufnahmen Deine Fortschritte tracken.
- Und spielst Du zur Musik, bemerkst Du umgehend, ob Deine Ideen auch in Sachen Timing zum Song passen.
Kommt neben der Tonaufnahme noch ein Video ins Spiel, erhältst Du zusätzlich einen hilfreichen Eindruck bezüglich Deiner Sitzhaltung und Spieltechnik.
Auch siehst Du, wie Du beim Spielen wirkst.
Für YouTube-Videos oder Konzerte ist dies ebenfalls wichtig. :-)
Übe zum Metronom
Du spielst regelmäßig zur Musik und nimmst Dich beim Üben auf.
Dennoch gibt es in puncto Schlagzeug Timing verbessern noch gefühlt viel Luft nach oben?
Frage: Übst Du mit und zum Metronom?
Denn: Das Spielen zum Klick bringt einfach SO viel.
Schließlich ist das Metronom genau dafür erdacht worden: Dir dabei zu helfen, im Takt zu bleiben.
Dabei ist es unbestechlich, was es oft nicht zum beliebtesten Lernwerkzeug macht.
Trotzdem:
Wenn Du Dein Timing am Schlagzeug verbessern willst, kommst Du am Üben zum Metronom nicht vorbei.
Du kannst natürlich auch eigene Loops programmieren oder zu sogenannten Drumless Tracks spielen, was mehr Abwechslung ins Üben bringt.
3 Timing-Übungen mit Klick
Grundsätzlich gibt es für Dich als Drummerin oder Drummer ZIG Optionen, wie Du den Klick in Deine Überoutinen integrieren kannst.
Ich möchte Dir an dieser Stelle meine 3 Favoriten vorstellen.
Achtung: Lasse Dich nicht entmutigen, falls Du Dich mit ihnen am Anfang schwertust.
War bei mir auch der Fall, das wird. :-)
1 Stelle unterschiedliche Zählzeiten ein:
Sehr oft läuft das Metronom auf den Viertelnoten mit.
Das ist nicht schlecht, versteh mich nicht falsch. Dennoch kann es sinnvoll sein, andere Zählzeiten wie Achtelnoten oder auch Sechzehntelnoten einzustellen.
Spielst Du beispielsweise Achtelgrooves wie aus meinem Basic Beats A – Z PDF Workbook, würde sich Beides anbieten.
Bei den Fills aus meiner Videoserie Fill-In Friday sind Sechzehntelnoten eine gute Wahl.
Schließlich enthalten fast alle Übergänge diese, wodurch sie automatisch den kleinsten gemeinsamen Nenner darstellen.
Das Tempo solltest Du in jedem Fall anpassen.
2 Einen Takt hörst Du den Klick – den nächsten Takt nicht:
Diese Übung hat es in sich.
Du programmierst Dein Metronom hierbei so, dass Du einen Takt hörst und den Darauffolgenden nicht.
Setzt der Klick dann wieder ein, bemerkst Du Temposchwankungen sofort.
Ist Dein Timing gut, stimmen die von Dir gespielte 1 und die des Metronoms überein.
Zu Beginn empfehle ich Dir, das Metronom auf Viertelnoten zu stellen.
Bleibe auch für längere Zeit bei der Taktaufteilung.
Bist Du dabei sicher, kannst Du sie selbstverständlich abändern.
Möglich ist etwa, einen lauten Takt gefolgt von zwei Leisen einzustellen. Oder umgekehrt. Oder fünf. :-)
3 Setze das Metronom auf den Off-Beat:
Eine weitere Übemöglichkeit für alle, die es wissen möchten, ist das hier:
Du stellst die Klicks des Metronoms hierbei nicht auf die Viertelnoten ein, sondern entscheidest Dich für die Off-Beats.
Das können Achtelnoten oder Sechzehntelnoten sein.
Übst Du Achteltriolen, wäre das der letzte Schlag des Dreiergrüppchens.
Die zweite Triole ist noch eine ganz andere Hausnummer, sie empfehle ich nur sehr fortgeschrittenen Leuten.
Diese Übung kannst Du gerne mit Nummer 2 verbinden.
Doch Obacht: Leichter wird sie dadurch nicht.
Tipp: Ist Dir das Metronom zu langweilig, bietet sich wie gesagt das Programmieren eigener Instrumentalspuren an.
Schlagzeug Timing verbessern: Mach mal laaaangsam
Langsame Tempi sind ebenso wie sehr schnelle Tempi eine musikalische Herausforderung.
Nutze dieses Wissen daher unbedingt, um Dein Schlagzeug Timing zu verbessern.
So könntest Du das Metronom beispielsweise auf 40 BPM in Viertelnoten einstellen und einen Groove Deiner Wahl einige Minuten durchgehend dazuspielen.
40 Schläge in der Minute sind überschaubar und erfordern in Sachen Timing definitiv Fingerspitzengefühl.
Wobei das für jedes Tempo gilt, aber bei Geschwindigkeiten unter 60 BPM eben noch einen Ticken mehr. :-)
Dabei ist es empfehlenswert, Dein Becken-Ostinato nach erfolgreichem Übedurchgang zu ändern.
Hast Du also einen Achtelgroove gespielt, könntest Du ab jetzt Viertel auf der Hi-Hat oder der Ride spielen.
Selbstverständlich lässt sich auch diese Übung wieder mit dem bereits vorgestellten Trio kombinieren.
Du weißt noch nicht, wie Du die Beckenstimme zu einem Schlagzeug Groove variierst?
Das erkläre ich Dir im Basic Beats PDF Workbook.
Schau es Dir gerne in meinem Shop an.
Und:
Egal, ob Du sehr langsam oder überaus flott trommelst – eine gewisse Grundspannung muss vorhanden sein.
Dennoch darf sie nicht ausufern.
Wichtig ist also, konzentriert zu bleiben, ohne übermäßig zu verkrampfen.
Diesen Fall kennst Du etwa, wenn Du in einem für Dich zu schnellem Tempo spielst.
Hier gilt: Kleinere Bewegungen spielen oder ein für Dich besseres Tempo auswählen.
Fordere, aber überfordere Dich nicht!
Denke beim Schlagzeugspielen immer auch daran, richtig zu atmen.
Ja, das klingt komisch.
Aber das ist es nicht.
Ein Beispiel: Vor einiger Zeit sendete mir ein Gitarrist einige Aufnahmen zu.
Coole Sachen, aber leider auch ein wenig verkrampft.
Was mir dabei auffiel: Vor jedem komplexeren Teil konnte ich hören, wie er die Luft anhielt.
Die Aufnahmen waren echt hörenswert, aber wie gesagt auch etwas verkrampft.
Wenn ich das an mir oder in meinem Schlagzeugunterricht bemerke, bringt diese Anpassung wertvolle Entspannung:
Wir gehen mit dem Tempo runter, üben also spürbar langsamer.
Mit fortschreitender Spielsicherheit steigern wir die BPM dann wieder bis zur angestrebten Geschwindigkeit.
Probiere das auch gerne aus, wenn Du verkrampfst oder wenn es Dich immer wieder an der gleichen Stelle aus einer Übung haut.
Schlagzeug Timing verbessern – daran kommt niemand vorbei
Der Wunsch nach einem guten Schlagzeug Timing kommt nicht von ungefähr.
Es ist für uns Musizierende einfach unverzichtbar.
An dieser Stelle fragst Du Dich vielleicht, was mit Deinem eigenen ganz persönlichen Timing ist.
Deiner „inneren Uhr“.
Ist sie nicht viel wichtiger als Metronom, Üben zur Musik und das Aufnehmen?
Jap, ist sie.
Die vorgestellten Übungen sollen Dich daher dabei unterstützen, Deine innere Uhr richtig einzustellen.
Es geht also nicht darum, dass Du jetzt nur noch mit Klick im Ohr spielen kannst.
Im Gegenteil!
Letztlich sind die Übungen dafür gedacht, Hilfsmittel von Außen überflüssig zu machen.
Ein gutes Timing = ein Reifeprozess
Apropos Band: Weiter oben habe ich ja davon geschrieben, dass professionelle Studioaufnahmen in der Regel zum Metronom aufgenommen werden.
Das stimmt, aber auch hier gibt es Ausnahmen.
So habe ich vor einigen Jahren zwei CDs komplett ohne Klick eingetrommelt.
Wir haben quasi direkt als Band recorded.
Das ist ebenfalls möglich, wenn auch seltener der Fall. Der Grund hierfür war die Energie.
Denn allem Streben nach dem „perfekten Timing“ zum Trotz:
Letztlich muss das Feeling der Musik stimmen.
Stimmt das, sind Temposchwankungen mehr als zu verkraften.
Oder was meinst Du?
In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Spaß und Erfolg beim Üben!
Bleib dran, Dein Timing am Schlagzeug wird es Dir danken. :-)
Manu ♪
Für Dich schreibt
Heyhey! :-) Mein Name ist Manu Holmer und ich schreibe für Dich über Schlagzeug, Cajon und Musizieren mit Spaß.
So helfe ich Dir dabei, ein großartiges Ziel zu erreichen: Die oder der Musiker*in zu werden, die oder der DU sein möchtest.
Hilfreiche Tipps hierfür findest Du auf meinem Blog und in meinem kostenlosen Newsletter.
Außerdem lade ich Videos auf meinen beiden YouTube-Kanälen hoch.
Schau gerne vorbei!
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Ralf Abranches (Mittwoch, 14 Dezember 2022 20:37)
Hi, Ich finde deine Tipps und Tricks echt toll und lese es auch gerne. Nur deine schwachsinnigen Gendersternchen in deinem schriftlichen sind leider sowas von fehl am Platz und zerstören den ganzen Text. Sie hindern einfach einen Text flüssig zu lesen. Man muss ja nicht jeden Schwachsinn machen. Es wäre schön wenn du das änderst.
Gruß
Ralf
Manu Holmer (Donnerstag, 15 Dezember 2022 07:27)
Hi Ralf,
lieben Dank für Deinen Kommentar und freut mich, dass Dir meine Tipps weiterhelfen. :-)
Bezüglich der Gendersternchen muss ich Deine Bitte aber leider ausschlagen.
Vielleicht hilft Dir das weiter: Es soll ein Browser-Add-On geben, mit dem Du die Sternchen deaktivieren kannst.
Damit habe ich persönlich keine Erfahrungen gemacht, aber eventuell ist das ja was.
Liebe Grüße und hab eine schöne Zeit! :-)
Manu