Schlagzeug Anfängerin oder Anfänger sind wir ja alle einmal, nicht wahr? :-) In diesem Artikel geht's genau darum. Dabei möchte ich ein wenig weiter ausholen:
- Was habe ich seit meinen Anfängen gelernt?
- Was würde ich im Rückblick anders machen?
- Und wo hatte ich den richtigen Riecher?
Doch bevor ich in's Detail gehe - hier ein kleiner Ausflug in die nähere Vergangenheit:
Vor nicht allzu langer Zeit war ein tolles Konzert in einer der Musikschulen, in der ich Schlagzeug unterrichte. Genauer gesagt handelte es sich um ein Doppelkonzert – zwei Events an einem Nachmittag und Abend.
Neben erfahrenen Fortgeschrittenen enterten einige Nachwuchsmusiker*innen erstmalig unsere Bühne – viele sicherlich nervös, aber alle spätestens nach erfolgreichem Auftritt überglücklich. :-)
Denke ich an meine ersten öffentlichen Schläge vor über einer Dekade zurück, ging es mir ähnlich. Eine schöne und lehrreiche Zeit war es damals, oh ja. :-)
Nun bin ich zwar an den Drums keine Anfängerin mehr, doch einige Dinge ändern sich bekanntlich nicht. Meine wichtigsten Learnings aus dieser Blogbeitragsreihe zählen hierzu.
Könnte ich meinem damaligen Schlagzeugerinnen-Ich mit hilfreichen Worten zur Seite stehen, würde ich Folgendes sagen:
1. Schlagzeug Anfängerin lernt Geduld: Musik ist kein Sprint
Mein erster Ratschlag ist, geduldig zu sein. Ein Musikinstrument zu lernen erfordert einfach seine Zeit.
Wissenschaftler*innen sprechen sogar davon, dass ein Meister oder eine Meisterin des gewählten Fachs durchschnittlich 10.000 qualitative Übestunden anhäufe. Das ist mal ne Zahl!
Aber hey: Du musst Dich ab jetzt nicht 24/7 in Deinem Proberaum verschanzen. Vielmehr geht es darum, Deine Dir zur Verfügung stehende Zeit am Schlagzeug, Cajon & Co. sinnvoll zu nutzen, um die von Dir angestrebten Ziele zu erreichen.
2. Gib niemals, niemals, nie auf - bleib dran!
Passend zum Thema Geduld darf ebenso wenig die Betonung auf ein gesteigertes Durchhaltevermögen fehlen.
Ja, manchmal läuft's bescheiden und Du würdest am liebsten alles hinschmeißen. Das geht uns allen so, Kopf hoch. :-)
Irgendwann macht es jedoch klick und Du wirst erstaunt sein, welche Fortschritte Du bisher machen konntest.
Also: Bleib dran, Hartnäckigkeit zahlt sich aus! Und selbst kleine Fortschritte motivieren doch ungemein, oder?
3. Schlagzeug Anfängerin macht Musik
Musik machen lernst Du, wenn Du Musik machst. Du kannst noch so viele Grooves vom Blatt spielen oder Fill-Ins auswendig können – was es bedeutet, als Schlagzeugerin in einer Band zu spielen, lernst Du nur dort.
Sinnvoll ist natürlich auch, regelmäßig Deine Lieblingslieder – und nicht nur die! - zu begleiten. Doch glaube mir, wenn ich sage:
Beim Trommeln zur CD lassen sich Unstimmigkeiten leicht kaschieren. Vor allem auch vor Dir selbst.
Bei realen Mitmusiker*innen hingegen erntest Du gut und gerne skeptische Blicke, versemmelst Du einen Übergang oder wirst stetig schneller. Ups.
4. Begrüße Fehler
Fehler bieten Dir die großartige Chance, aus ihnen zu lernen. Ernsthaft, Fehler sind toll!
Gerade eben habe ich noch über ungemütliche Augenpaare berichtet, jetzt komme ich so daher? Lass mich erklären:
- Versemmelst Du wie oben beschrieben einen Übergang, war das im ersten Moment sicherlich ein Fehler. Nun weißt Du aber, dass Du nicht nur zugunsten eines angenehmen Bandklimas erneut an diesem arbeiten solltest.
-
Kannst Du das Tempo nicht halten, sagt Dir dieser Umstand, dass es Zeit für ein paar Timingübungen oder den Einsatz eines Metronoms ist. Spielst Du regelmäßig zu moderner Musik – die fast ausschließlich zum Klick aufgenommen wird – wird Dir klar, dass kritischere Ohren Deinerseits angebracht sind.
In jedem Fall brauchst Du keine Angst vor Fehlern zu haben. Im Gegenteil, lerne aus ihnen:
Dann machst Du sie, gibst Dir die Chance etwas zu verändern und wächst an ihnen.
5. Kenne Deine Aufgabe als Schlagzeugerin
Was ist Deine Aufgabe als Schlagzeugerin oder Schlagzeuger?
Genau: Du bist das rhythmische Herzstück, hältst die Band zusammen und bist eine Stütze für Deine Mitmusiker*innen. Du gibst das Tempo vor und agierst trotz einer meist hohen Lautstärke als Ruhepol, auf den sich jeder verlassen kann.
Freilich streust Du hin und wieder kreative Impulse ein, doch hauptsächlich bist Du das groovende Uhrwerk, das die Musikmaschinerie gemeinsam mit dem Bass am Laufen hält.
Dabei weißt Du als Teamplayerin, dass jede Musikerin und jeder Musiker Deiner Band den gleichen Stellenwert genießt. Du legst also Dein Augenmerk auf Deine Ohren, Du hörst zu und reagierst.
Verabschiede Dich vom Höher-weiter-schneller-Denken – ja, frickeln macht Spaß, aber Musik machen steht für Dich bestenfalls im Vordergrund.
Was mich an eine Art Witz erinnert, den mir vor einiger Zeit jemand erzählt hat:
„Wann bemerkt man, dass ein Schlagzeuger auf der Bühne ist? Wenn er (oder sie) sich verspielt.“
In diesem Sinne wünsche ich Dir eine klangvolle Zeit und freue mich darauf, Dir im zweiten Teil dieser Artikelserie weitere Erkenntnisse vorstellen zu dürfen.
Bis dahin – hau rein! :-)
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Thomas Aldenhoff (Montag, 12 April 2021 07:40)
Hey deine Tipps sind wirklich gut.
Du hast eine erfrischende Einstellung und schön formuliert
Manu Holmer (Montag, 12 April 2021 12:10)
Hey Thomas,
danke für Deine lieben Worte! :-)
Herzliche Grüße
Manu