An eines meiner Konzerte kann ich mich besonders gut erinnern:
Mein gewohnter Schlagzeughocker war nicht verfügbar und ich musste auf drei übereinandergestapelten Bierkästen spielen.
(Frage nicht, wilde Zeiten damals. ;-)
Glücklicherweise war die Setlist überschaubar, doch bequem war dieses halbstündige Intermezzo nicht.
Wohlgemerkt:
Zu dieser Zeit stellte ein mit Animal Print Stoff bezogener Barstuhl mit abgesägten Enden und einer rechteckigen Sitzfläche meine Sitzgelegenheit an den Drums dar.
Ein durchaus schickes DIY Teil, ergonomisch konnte es jedoch nur so lala überzeugen.
Im Nachhinein betrachtet wohl weniger schlau, mh?
Absolut.
Aber hey: Frau lernt nie aus. ;-)
Ein Bierkasten macht noch keinen Schlagzeughocker, oder?
Die Geschichte mit den drei Bierkisten erzähle ich heute noch gerne bei passender Gelegenheit. Aber darum soll es in diesem Blogartikel nicht gehen.
Ich möchte Dir vielmehr drei für mich wesentliche Vorteile eines hochwertigen Schlagzeughockers aufzeigen. Offensichtlich habe ich meine Lektion gelernt und daher bietet es sich an, dieses Wissen mit Dir zu teilen.
Doch beachte: Es ist nie das Equipment, das den Klang macht, sondern Du.
Solltest Du unzufrieden mit Deinen derzeitigen musikalischen Fähigkeiten sein, werden diese auch durch Produkt XY nicht schlagartig verbessert.
Clever üben müssen/sollen/dürfen wir alle. ;-)
1. Deine Gesundheit dankt Dir langfristig
Ein hochwertiger Schlagzeughocker trägt zur persönlichen Gesundheit bei. So lassen sich diese Sitzgelegenheiten hervorragend an die jeweiligen körperlichen Gegebenheiten anpassen.
Da wir als Schlagzeuger*innen naturgemäß viel sitzen, ist dieser Umstand nicht zu vernachlässigen. Jedoch solltest Du beachten, dass ein solches Produkt lediglich die Ausgangsbasis für eine optimale Sitzhaltung darstellt:
Lümmelst Du trotz gewissenhafter Einstellung am liebsten vor Dich hin, könntest Du auch bei den Getränkekästen bleiben. ;-)
2. Du spielst und klingst besser
Ich beobachte es an mir, bemerke es an meinen Schüler*innen und erahne es während eines Konzertes – stimmt der Setaufbau, klingt Drummer*in einfach besser.
Dabei nützt uns ein auf den letzten Millimeter durchjustiertes Schlagzeug wenig, können wir die Becken und Trommeln aufgrund einer zu tiefen oder zu hohen Sitzgelegenheit nicht erreichen.
Zur Veranschaulichung ein kleiner Ausflug in meine musikalische Vergangenheit:
Vor einigen Jahren, als ich meinen alten Schlagzeughocker nutzte, habe ich bei einem Konzert wie so oft auf einem fremden Set gespielt. Ich wurde dazu aufgefordert, dessen Aufbau bis auf die Verschleißteile unter keinen Umständen zu verändern. Perplex, wie ich war, bin ich dieser für mich doch sehr ungewöhnlichen Bitte nachgekommen.
Mit meinen 1,63 m hatte ich unglücklicherweise das Problem, weder Toms, noch Becken, gut erreichen zu können.
- Mögliche Lösung eins: Den Aufbau doch zu verändern. Während des Gigs nicht machbar.
- Mögliche Lösung zwei: Wenigstens meinen Hocker anpassen. Keine Chance, da keine Verstellmöglichkeit.
- So blieb lediglich Lösung drei: Mich das komplette Konzert möglichst auf Snare, Bass und Hi-Hat zu beschränken.
War dieser Gig in musikalischer Hinsicht gut? Nein, auf keinen Fall.
War er eine lehrreiche - wenn auch unangenehme - Erfahrung! Darauf kannst Du wetten!
Nicht zuletzt auch, weil mir bewusst wurde, wie wichtig es ist, sich mit dem Aufbau des Schlagzeugs rundum wohlzufühlen.
Diese konzertante Lektion ist übrigens einer der Gründe, warum ich ausnahmslos jede*n Schüler*in in meinem Unterricht dazu anhalte, das Set nach persönlichem Geschmack einzustellen.
3. Du sparst Geld und Nerven
Geld und Nerven schonen – ebenfalls wichtig, oder? Man könnte auch sagen:
Sparst Du am falschen Ende, zahlst Du doppelt. Gilt natürlich auch beim Thema Musikbedarf.
Daher empfehle ich, bei wichtigen Gegenständen angemessen zu investieren. Hierzu zählt für mich neben einem qualitativen Schlagzeughocker insbesondere auch eine verlässliche Single-Fußmaschine oder ein Doublebasspedal.
2007 kaufte ich mir eine Iron Cobra Power Glide, die ich heute noch bei jeder Übesession sowie bei allen Konzerten nutze. Ich gehe davon aus, dass ich mich noch sehr lange an ihre erfreuen darf. :-)
Auch ein gutes Beispiel: Vor einiger Zeit habe ich mir ein Kamerastativ besorgt. Als Fotografieneuling war ich nicht so begeistert davon, dafür mehrere Hundert Euro in die Hand zu nehmen. Daher entschied ich mich für ein günstiges Produkt, das seinen Zweck schon erfüllen würde.
Tut es nicht. Und ich ärgere mich.
Qualität in Sachen Schlagkraft
Wenn wir schon bei sinnvollen Investitionen sind: An Deinen Sticks solltest Du ebenso wenig sparen. Schließlich sind sie die Verlängerung Deiner Arme und beeinflussen Dein Drumming maßgeblich.
Das sind Dinge, bei denen ich als begeisterte Schlagzeugerin keine Kompromisse (mehr) eingehe. Für andere sind es Becken, Trommeln oder die Felle – finde für Dich heraus, was Dir an Deinem Hobby Schlagzeug spielen besonders wichtig ist.
Abschließend möchte ich Dir natürlich nicht vorenthalten, auf welchen Drumthrone ich mittlerweile setze - und sitze.
Trommelwirbel, bitte:
Ist Dir ein hochwertiger Schlagzeughocker ebenfalls wichtig? Oder bist Du eher der Getränkekastentyp? ;-) Gönn Dir gerne einen Kommentar und hau rein!
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Bianca (Samstag, 18 Mai 2019 10:02)
Ein grooviges Hallo von Schlagzeugerin zu Schlagzeugerin!
Habe mich gerade etwas in deinen Blog eingelesen :-)
Viele Grüße,
Bianca
https://ideenwerkstatt-musikpaedagogik.de
Manu Holmer (Samstag, 18 Mai 2019 11:22)
Hey Bianca,
ja wie cool, ein grooviges Hallo zurück! :-) Ich les mich gerne auch bei Dir ein. ;-)
Liebe Grüße und hab ein sonniges Wochenende
Manu
Bianca (Samstag, 18 Mai 2019 12:57)
Hey Manu,
ich schreibe eher über musikalische Früherziehung, aber vielleicht ist ja was Interessantes dabei.
Werde mal ein paar von deinen Schlagzeug-Sachen ausprobieren, Variation kann nie schaden :-)
Dir auch ein schönes WE!
Manu Holmer (Samstag, 18 Mai 2019 14:04)
Hey Bianca,
auf jeden Fall, eine schöne Seite hast Du!
Ich denke, da werde ich öfter vorbeischauen - habe ja auch einige jüngere Schuler*innen, da nehme ich gerne was mit. :-)
Und stimmt: Variation ist wunderbar. :-)
Liebe Grüße
Manu