Sechzehntelpause: Grundwissen zum Pausenwert

Wie sieht die Sechzehntelpause aus?

Eine sehr gute Frage!

Hier die Antwort:

Sechzentelpausen bestehen aus einem Notenhals mit zwei kleinen "Knubbeln" oder Köpfen.

Diese Köpfe sind

• ausgemalt,
• rund und
• auf der linken Seite

zu finden.

Außerdem sind die Köpfe durch eine geschwungene Linie mit dem Strich der Pause verbunden.

In diesem Beispielbild siehst Du vier Sechzehntelpausen auf einer Notenlinie:

Wichtig zu wissen ist außerdem, dass

1. die Sechzehntelpause immer so aussieht.

Es ist also egal, ob Du Schlagzeug oder Klavier spielst.

2. Die Sechzehntelpause kann auf verschiedenen Notenzeilen stehen.

Sieh Dir als Beispiel dafür diesen Schlagzeug Groove an.

Siehst Du die zwei Sechzehntelpausen?

Wie Du erkennen kannst, befindet sich die erste Sechzehntelpause auf Zählzeit 3 direkt vor der Bassdrum.

Die zweite Pause steht auf Zählzeit 4 direkt vor der Snare.

Sie ist für eine bessere Lesbarkeit also über die Notenlinien "nach oben" gewandert.

Dieses Prinzip wird Dir nicht nur am Schlagzeug begegnen.

Auch bei anderen Musikinstrumenten ist das so.

Bevor wir uns den rhythmischen Besonderheiten der Sechzehntelpause widmen ...

Können wir uns noch auf eine Sache einigen?

Hier ist sie:

Pausenwerte in der Musik sind ebenso wichtig wie Deine Notenwerte.

Das bedeutet: 

Achte bitte darauf, Pausen wie jede andere Note zu spielen.

Sie sind alle gleich wichtig.

Eine Sechzehntelpause ist dabei genauso lang wie eine Sechzehntelnote.

Jedoch gibt es hier einen wichtigen Unterschied:

Pausen an sich hörst Du nicht.

Selbst ganz, ganz leise Noten aber schon. (siehe auch: Dynamik)

Um ihre rhythmische Länge zu bestimmen, zählen wir Noten- und Pausenwerte also aus.

Aber wie?

Diese Zählweise empfehle ich Dir:

Möchtest Du die Sechzehntelpause zählen, kannst Du Dich einfach an der Zählweise von Sechzehntelnoten orientieren.

Beide sind ja gleich lang.

Im 4/4 Takt ist eine mögliche Zählweise für Sechzehntelpausen daher zum Beispiel

1 e+e 2 e+e 3 e+e 4 e+e

Du kannst jedes zweite "e" aber auch durch ein "a" ersetzen, wenn Du magst.

Und was bedeuten die Zahlen und Buchstaben genau?

• Die Zahlen von 1 bis 4 geben Dir den Viertelpuls an.
• Denkst Du Dir alle "e" und "+" weg, wären nur vier Viertelnoten im Takt.
• Die "+" sind die Achtelnoten.
• Bei den Buchstaben, in unserem Fall "e", handelt es sich um die Sechzehntelnoten.

Du zählst außerdem bis 4 e, da wir uns wie gesagt in einem 4/4 Takt befinden.

Hätten wir einen 3/4 Takt, würdest Du nach der  3e+e wieder auf Zählzeit 1 beginnen.

Im 5/4 Takt wechselst Du nach letzten e von Zählzeit 5 zurück zur 1.

Lies Dir gerne meine Erklärung zum Thema Was ist ein Takt durch, wenn das noch neu für Dich ist.

Und:

Oft werde ich gefragt, ob Du Rhythmen unbedingt zählen musst.

Nein, Du musst natürlich nicht.

Ich empfehle es Dir aber, um rhythmisches Verständnis von Musik zu bekommen.

Kannst Du einen Takt korrekt zählen, weißt Du nämlich genau, WANN Du etwas spielen wirst.

Du musst dann nicht länger raten, sondern Du weißt, was Du machst.

Das gibt Dir eine hohe Spielsicherheit, die Du hören und fühlen kannst.

Wichtig ist aber in jedem Fall, dass Du Dich mit der Art des Zählens wohlfühlst.

Du möchtest das rhythmische Zählen an dieser Stelle einfach mal ausprobieren?

Klatsche gerne die Sechzehntelnoten in diesem Video mit. :-)

Lesen ist großartig, aber machen ist besser.

Lass uns daher eine schöne Übung für Dein Rhythmusgefühl ansehen.

Sie wird Dir dabei helfen, ein besseres Gefühl für Sechzehntelnoten und die Sechzehntelpause zu bekommen.

Die Übung funktioniert so:

• Stelle Dir zunächst das Sechzehntelraster (1 e+e 2 e+e 3 e+e 4 e+e) wie aus diesem Beitrag vor. Du kannst es auch sprechen, wenn Du magst.

Denke daran:

In eine Viertelnote passen immer vier Sechzehntelnoten beziehungsweise vier Sechzehntelpausen.

Wie viele Schläge spielen wir dann, wenn wir einen 4/4 Takt haben?

Genau, Du hast in einem 4/4 Takt insgesamt 16 Sechzehntelpausen oder Sechzehntelnoten.

Alles klar?

Wenn ja, dann folgt jetzt Schritt 2. :-)

• Klatsche die Sechzehntel und sprich dabei laut 1 e + e 2 e + e 3 e + e 4 e + e mit.

Achte auf einen möglichst genauen Rhythmus beim Sprechen!

Pro Zahl oder Buchstabe klatschst Du genau einmal.

Dieser eine Klatscher entspricht einer Sechzehntelnote oder einer Sechzehntelpause.

Lässt Du einen Klatscher weg, hörst Du einen anderen Rhythmus.

Probiere daher gerne aus, wie sich der Rhythmus verändert, wenn Du mehrere Klatscher weglässt.

Du möchtest ein zusätzliches Training für Dein Rhythmusgefühl ausprobieren?

• Nimm gerne eine Metronom App zur Hand und sprich/klatsche wieder die Sechzehntelpausen, während das Metronom mitläuft.

• Übertrage das eben Geübte auf Dein Musikinstrument. Die Pause wird jetzt zur hörbaren Sechzehntelnote. Sprich gerne wieder laut mit oder denke das Sechzehntelraster (1 e + e 2 e + e 3 e + e 4 e + e) während des Spielens mit.

Zwei Beispiele für Deine Übepraxis:

Am Schlagzeug könntest Du durchgängige Sechzehntelnoten auf der Snare spielen, während Du mitzählst und die Bassdrum auf 1,2,3,4 spielst.

Leute am Klavier könnten verschiedene Tonleitern spielen, wobei die Begleithand einen Akkord auf 1,2,3 und 4 anschlägt.

Die Sechzehntelpause sollte jetzt klar sein.

Aber was jetzt?

Wie geht's für Dich weiter?

Das kann ich Dir empfehlen:

1. Suche Dir neue Übungen mit Sechzehntelpausen.

2. Mache die Übungen aus diesem Beitrag noch einmal schneller oder langsamer.

3. Frag mich oder Deine Lehrkraft, falls etwas noch unklar ist.

Auch kannst Du Dein Notenheft nehmen und bereits gemeisterte Übungen noch einmal mit Deinem neuen Wissen aus diesem Beitrag durchgehen.

Hierbei spielt es keine Rolle, welches Musikinstrument Du spielst oder ob Du singst:

Rhythmus ist die Grundlage fürs Musizieren.

Du profitierst immer von einem starken Rhythmusgefühl.

Diesbezüglich noch ein Hinweis von mir:

Mir ist klar, dass das Lernen von Noten- und Pausenwerten eine Herausforderung sein kann.

Hab aber keine Angst!

Wir alle starten mal als Anfänger oder Anfängerin.

Umso öfter Du Dich mit einem Thema auseinandersetzt, umso leichter wird es Dir fallen.

Darauf gebe ich Dir Brief und Siegel. :-)

Denke außerdem daran, dass einige Ostinati besonders häufig in der Musik vorkommen.

Lernst Du diese gleichbleibenden rhythmischen Strukturen, erkennst Du sie auf einen Blick.

Das ist ein riesiger Vorteil beim Musik machen!

Hierzu habe ich ein Übungsblatt erstellt, das Du Dir als kostenloses PDF ausdrucken kannst.

Vielleicht ist ja das genau die Übung, die Dich an dieser Stelle weiterbringt.

Neben Sechzehntelnoten und Sechzehntelpausen sind im PDF auch Achtelnoten enthalten.

Viel Freude damit. :-)

Manu