Die Sextole oder Sechstole ist ein toller Notenwert.
Sie kommt in verschiedenen Musikrichtungen vor und klingt ausgesprochen fancy. :-)
Dabei ist die Sextole für die Triole quasi, was die Sechzehntelnote für die Achtelnote ist.
Puh … das klingt um ehrlich zu sein recht abstrakt.
Und doch ein wenig komplizierter als nötig.
Lass uns diesen Musiktheorie-Ratgeber daher am besten gleich mit einem anschaulichen Notenbeispiel starten.
So machen wir uns das Lernen & Verstehen der Sextole einfach einfach.
Auf geht's! :-)
Der Notenwert im Bild: Wie die Sextole aussieht
Wie Du sehen kannst, ist über unseren Sextolen eine 6 aufgeschrieben.
Manchmal steht sie auch darunter.
So siehst Du gleich, dass es sich um diesen Notenwert handelt.
Außerdem kannst Du sie dadurch nicht mit Achteltriolen, 32teln oder Sechzehntelnoten verwechseln.
Und:
Du weißt gleich, wie viele Schläge Du spielen wirst: sechs Stück.
Beachte zudem, dass Pausen genauso wichtig wie die hörbaren Töne sind.
Eine Sextole kann also auch Pausenwerte enthalten.
Gut zu wissen:
Die Sextole teilt eine Viertelnote in sechs gleichlange Schläge ein.
Du kannst aber auch eine gerade oder binäre Achtelnote teilen.
Dann bekommst Du jeweils drei 16tel Triolen (oder Sechzehnteltriolen).
So ergeben sich ganz bekannte Ostinati, zum Beispiel dieses hier:
So viel Sextole passt in eine Viertelnote
Eingangs habe ich ja schon erwähnt, dass die Sextole wie die Sechzehntelnoten für die Achtel sind:
Sie verdoppelt die Achteltriole oder einfach nur die Triole.
Dadurch passen in eine Viertelnote je
- ein Grüppchen mit sechs Sextolen,
- drei Achteltriolen,
- zwei Achtelnoten und
- vier Sechzehntelnoten.
Aus drei Achteltriolen werden also sechs Sextolen.
Zwei Achtelnoten werden zu vier Sechzehntelnoten usw.
Ja, das klingt recht mathematisch.
Ist es auch.
Aber das kennst Du sicher bereits von den anderen Pausen und Notenwerten in der Musik.
Apropos:
Die Sextole kannst Du ebenso wie die anderen genannten Werte auch einzeln betrachten.
Denn auch, wenn sie eher im Sechserpäckchen vorkommt:
Es ist durchaus möglich (wenn auch unwahrscheinlich), eine einzelne Sextole zu spielen.
Auch Pausen findest Du in ihnen immer mal wieder.
Sie brechen das Grüppchen auf, was für eine außergewöhnliche rhythmische Struktur sorgt.
Ein Paradebeispiel dafür ist für mich Whole Lotta Love von Led Zeppelin.
Bonzo spielt in diesem Klassiker sehr oft Drumfills mit Sextolen.
Er ist ja allgemein für seine Virtuosität bekannt.
Das Beispiel zeigt außerdem, dass der Notenwert auch abseits ternärer Songs rockt.
Hörs Dir an und versuche, die Sextolen zu erkennen.
Sie kommen im Schlagzeugsolo und in den Teilen danach vor.
So zähle ich den Notenwert - wenn ich ihn zähle
Bei Sextolen ist es ähnlich wie mit der 32tel:
Theoretisch kannst Du sie zählen. Jedoch kenne ich nur wenige Musiker*innen, die das regelmäßig tun.
Mich eingeschlossen.
Wenn ich die Sextole jedoch zähle, dann mit der Zahlenreihe
1, 2, 3, 4, 5, 6
Das erinnert an den 6/8 Takt.
Daher ist diese Zählweise vielleicht nicht optimal, aber für mich passt sie.
Probiere sie daher auch gerne aus.
Alternativ dazu ist es möglich, die Zählweise der Achteltriolen bei den Sextolen aufzugreifen.
Sie ist bei mir
1 e + 2 e + 3 e + 4 e +
im 4/4 Takt.
Du könntest für die Sextolen zusätzliche a's oder andere Buchstaben einfügen.
Dieses Prinzip nutze ich auch beim Zählen der 32tel.
Sind Sextolen schwer zu spielen?
Ebenso wie die 32tel Note flößt die Sextole vielen Musiker*innen Respekt ein.
Ganz unabhängig davon, ob sie Schlagzeug, Cajon oder Klavier spielen.
Verständlich, denn bei ihnen handelt es sich um fortgeschritteneren Stoff.
Vor allem in Kombination mit Pausenwerten sind sie nicht ohne.
Oder schnell gespielt.
Hier kommen wir jedoch auch schon zu einem Punkt, den Anfänger*innen nicht nur an den Drums verstehen müssen:
Übst Du langsam, kannst Du Sextolen oder 32tel Noten meistern.
Und natürlich auch 16tel Triolen, die sehr oft in Kombination mit anderen Notenwerten wie der Achtel gespielt werden
Denn:
In einer langsamen Geschwindigkeit kannst Du Deine Übungen mitdenken und sie mehrmals korrekt wiederholen.
Das schafft Spielsicherheit.
Nach etwas Übung bemerkst Du dann, dass auch diese rhythmischen Vertreter nur mit Wasser kochen - und auch die Musiker*innen, die sie spielen. :-)
Lass Dich daher nicht von einem vollen Notenblatt abschrecken, sondern übe mit Köpfchen.
In jedem Fall wünsche ich Dir viel Spaß mit den Sextolen beim Musizieren.
Und denke daran: Lesen ist wunderbar, doch Machen das Wichtigste.
Schnapp Dir also jetzt eine passende Übung und meistere sie.
Viel Erfolg dabei!
Manu Holmer ♪
Ps.: Dir hat dieser Ratgeber zum Thema Sextolen geholfen? Teile ihn gerne mit anderen! :-)
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