Die Augen strahlen:
Endlich ist die elegant verpackte Schokokugel gefunden!
Mit einem Haps ist sie auch schon im Mund verschwunden.
Zartschmelzende Schoki … mh, lecker.
Und mehr als stolz darf das Kind auch auf sich sein.
Ja, das musikalische Such- und Ratespiel macht schon Spaß. :-)
Mit dieser Idee für Deinen lokalen Musikunterricht wiederholst Du vergangene Lerninhalte spielerisch – kleine Überraschung inklusive.
Es eignet sich grundsätzlich für alle Instrumente und auch für den Gesang.
Vom Alter her mache ich gute Erfahrungen mit Kindern ab 7 und 8 Jahren.
Probiere das musikalische Such- und Ratespiel aber gerne auch mit jüngeren Kindern aus, wenn Dich das Konzept überzeugt.
Was ist das musikalische Such- und Ratespiel genau?
In meinem Schlagzeug- und Cajonunterricht setze ich nach Möglichkeiten auf die Vorteile von Gamification.
Das musikalische Such- und Ratespiel ist daher ein fester Bestandteil meiner Unterrichtsplanung.
Hauptsächlich begeistert es zu „besonderen Anlässen“ wie etwa vor
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Weihnachten,
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Ostern
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oder den Sommerferien.
Und so funktioniert das prüfende Musikspiel:
Du überlegst Dir im Vorfeld, welchen Unterrichtsstoff Du abfragen möchtest.
Schreibe Dir dazu passende Fragen oder Aufgaben auf, die das Kind nacheinander lösen darf.
Für jede Frage kannst Du drei Antwortmöglichkeiten mit dem Kind teilen.
Jedoch sollte das Kind immer nur eine Aufgabe lösen.
Hier drei Beispiele aus meinem Musikunterricht:
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„Mit welchem Gerät kannst Du das Tempo in der Musik bestimmen?“ (Frage)
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„Magst Du diesen Schlagzeug Rhythmus bitte dreimal richtig hintereinander nachspielen?“ (Aufgabe)
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„Was bedeutet BPM?“ (Frage)
Löst ein Kind eine Frage oder Aufgabe korrekt, erhält es einen Hinweis.
Jetzt kommt also der Suchaspekt ins Spiel:
Du hast Dir nicht nur Fragen oder Aufgaben überlegt.
Auch eine Kleinigkeit als Überraschung für das Kind hast Du vorab in Deinem Musikzimmer versteckt.
Diese Überraschung findet das Kind, indem es den von Dir geteilten Hinweisen folgt.
Pro Hinweis darf das Kind aber immer nur einmal suchen, zum Beispiel in eine Schublade schauen oder den Stiftehalter überprüfen.
Deine Hinweise könnten so klingen:
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„Die Überraschung kannst Du nicht sehen, wenn Du davor stehst.“ (Es ist in einer Schublade)
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„Der Gegenstand befindet sich in der Nähe der Zimmerdecke.“ (Es liegt hinter einem Buch ganz oben im Regal.)
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„In meiner Nähe ist Deine Überraschung nicht – aber in Deiner.“ (Der Gegenstand liegt hinter dem Vorhang auf dem Fensterbrett rechts vom Kind.)
Beachte an dieser Stelle, dass Deine Hinweise pro Runde immer konkreter werden sollen.
Zu Beginn sind sie am besten allgemeiner gehalten und mit jedem Hinweis werden sie genauer.
Du kannst im Laufe des Musikspiels wie beim Topfschlagen auch sagen, ob es „wärmer oder kälter“ wird.
Dabei hast Du dank Deiner Hinweise Einfluss darauf, wie lange oder kurz die Suche sein soll.
So setzt Du unser Musikspiel in Deinem Unterricht um: Praxis-Anleitung
Kleine Überraschungen wie die leckeren Lindor Kugeln von Lindt* (*Werbung) sind eine gute Idee für das musikalische Such- und Ratespiel.
Nehmen wir sie daher als direkt als Beispiel für unser Beispiel. :-)
- Du versteckst eine Schokokugel vor dem Unterricht und erklärst dem Kind die Regeln für das Such- und Ratespiel.
- Ist alles verstanden, kannst Du die erste Frage oder Aufgabe stellen.
- Jetzt darf sie das Kind lösen. Es ist möglich, bis zu drei Lösungsversuche zu erlauben.
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Die Lösung ist gefunden? Jetzt bekommt das Kind einen Hinweis. Es darf einmal nach der Überraschung suchen.
Und: Konnte das Kind die Frage oder Aufgabe nicht meistern, löst Du sie auf. Ihr wiederholt den Stoff gemeinsam, bevor das Kind eine neue Chance auf einen Hinweis erhält.
- So geht das Suchspiel weiter, bis der Schüler oder die Schülerin die versteckte Kleinigkeit gefunden hat.
Unterstütze gerne mit zusätzlichen Hinweisen wie „warm oder kalt“, wenn sich die Suche für das Kind schwer gestaltet.
Hilfe ist natürlich jederzeit erlaubt. :-)
Zusätzliche Tipps für Deine Gruppenarbeit
Das musikalische Such- und Ratespiel kannst Du mit wenig Aufwand in Deinen Unterricht integrieren.
Arbeitest Du mit einer Gruppe?
Auch dann ist das Musikspiel integrierbar.
Du musst es jedoch ein wenig anpassen:
Verstecke mehrere Schokokugeln oder Kleinigkeiten und lasse die Kinder bei der Suche zusammenarbeiten.
Sie können Fragen oder Aufgaben jetzt gemeinsam lösen.
Kompetitiv würde ich bei der Gruppenarbeit aber nicht vorgehen.
Ansonsten sind Deiner Kreativität wie im Einzelunterricht wenig Grenzen gesetzt.
Übrigens noch ein Hinweis zu den Kleinigkeiten, die Du verstecken kannst:
Es muss natürlich keine Schokolade wie in meinem Unterrichtsbeispiel sein.
Vielleicht mag ein Kind keine Süßigkeiten oder sollte aus gesundheitlichen Gründen darauf verzichten.
In diesem Fall kannst Du zum Beispiel Fleißkärtchen* oder Belohnungsaufkleber* (*Werbung) verstecken.
Eventuell bietet sich als Überraschung ebenfalls ein Stück ungeschältes Obst oder ein Hausaufgaben-Gutschein an.
Ein Lernspiel, das viel Freude und mehr bringt
Musikunterricht besuchen Kinder – genauso wie Erwachsene – damit sie etwas lernen.
Das geht meiner Meinung nach besonders leicht, wenn Wissen spielerisch vermittelt wird.
Beim musikalischen Such- und Ratespiel greifen wir diesen Ansatz auf:
Wir prüfen die individuellen Lernfortschritte und sorgen für einzigartige Erfolgserlebnisse.
Und klar: Die Kinder freuen sich natürlich auch über die Überraschung, die vor Weihnachten oder den Osterferien besonders schön ist. :-)
Teste das musikalische Such- und Ratespiel daher gerne in Deinem Musikunterricht, wenn Dich diese Facetten überzeugen.
Viel Spaß und Erfolg wünsche ich dabei.
Manu ♪
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