Die Zählzeit in der Musik ist ein extrem hilfreiches Werkzeug zum Üben.
Du profitierst enorm, wenn Du das Prinzip verstehst und richtig anwenden kannst.
Aber vielleicht fragst Du Dich schon länger:
Was ist die Zählzeit in der Musik genau?
Denn neben Begriffen wie
- Puls,
- Metrum oder
- Rhythmussprache
geht sie oft ein wenig unter.
Lass uns die Bedeutung der Zählzeit also gemeinsam in diesem Ratgeber klären.
So kannst Du das kraftvolle Prinzip ab heute selbst für bessere Übefortschritte nutzen.
Auf geht's! :-)
Grundlegendes zur Zählzeit in der Musik
Musik ist emotional und rational.
Ohne Gefühl klingt sie schnell langweilig.
Gleichzeitig brauchst Du zum Musizieren aber auch Dein Gehirn.
Du musst verstehen, was Du auf Deinem Instrument spielst.
Tust Du das nicht, spielst Du Deine Takte "irgendwie".
Du bist dann
- rhythmisch unsicher,
- spielst öfter unsauber
- und bist hörbar angespannt.
Wie kannst Du das ändern?
Damit Musik gut klingt, brauchen wir ein rhythmisches Grundgerüst in einer festgelegten Taktart.
Dieses Grundgerüst setzt sich aus dem
- Metrum (auch Grundschlag genannt),
- Puls und
- Rhythmus
zusammen.
Nicht der Zufall bestimmt also, wann Du was in der Musik spielst.
Es gibt festgelegte rhythmische Strukturen dafür:
In einen 4/4 Takt passen zum Beispiel vier Viertelnoten, acht Achtelnoten oder sechzehn Sechzehntelnoten.
Auch Pausenwerte sowie Kombinationen verschiedener Notenwerte kannst Du in einem Takt unterbringen.
Wichtig ist hier:
Die Anzahl an Pausen oder Noten muss zum Takt passen.
Du kannst also zum Beispiel nicht 20 Viertelnoten in einem 4/4 Takt spielen.
Möchtest Du 20 Viertelnoten in einem Takt spielen, brauchst Du die Taktart 20/4.
Du musst also immer schauen, dass die Taktart zu den Noten- und Pausenwerten passt.
Dazu habe ich auch ein YouTube-Video gemacht, in dem ich Dir dieses Prinzip erkläre.
Dabei steht das Metrum in der Musik für die Betonung der einzelnen Grundschläge.
Es bestimmt also, welche Note schwerer und leichter klingt.
Beachte jedoch, dass es dafür keine einheitliche Definition gibt.
So werden Rhythmus, Metrum und auch Grundschlag oft in einen Topf geworfen.
Und dann darf natürlich auch der Puls nicht fehlen!
Lass uns bei den Definitionen an dieser Stelle aber nicht allzu komplex werden.
Nur soviel:
- Rhythmus: Bei ihm handelt es sich um eine bestimmte Aufteilung von Noten- und Pausenwerten innerhalb eines Takts. Er ist auch als Beat bekannt.
- Metrum oder Grundschlag: Es definiert die Betonung der einzelnen Schläge beziehungsweise des Taktes.
- Puls: Der gemeinsame Nenner der Musik. Das sind beispielsweise acht Achtelnoten in einem Takt.
Die Zählzeit ist eine musikalische Ortsangabe
Schauen wir uns für das bessere Verständnis der Zählzeit in der Musik folgenden Takt an.
Bei ihm handelt es sich um einen Rhythmus mit typischem 4/4 Takt-Metrum:
Der Rhythmus sowie das Metrum sind klar.
Was aber variabel ist, sind die Zählzeit sowie der Puls. Beide kannst Du in diesem Beispiel ändern.
So ist es möglich, anstelle von Sechzehntelnoten die Achtelnoten als Puls zu wählen.
Jedoch halte ich das für nicht empfehlenswert.
Der Grund ist, dass Sechzehntelnoten unseren kleinsten gemeinsamen Nenner im Takt bilden. Schließlich ist dieser Notenwert unsere kleinste Einheit. (Eine Achtelnote entspricht ja zwei Sechzehnteln.)
Die Zählzeit orientiert sich entsprechend daran:
Im Beispielbild teilen wir jeder davon einen Noten- oder Pausenwert zu.
Das ist die Zählweise
1 e + e 2 e + e 3 e + e 4 e + e
Anstelle der e könntest Du auch andere Buchstaben einsetzen.
Beispielsweise a oder te.
Die Zählzeit in der Musik gibt also an, an welcher Stelle ein bestimmter Noten- oder Pausenwert in einem Takt gespielt werden soll.
Das ist insofern essenziell, da Dir dieses Wissen timingsicheres Musizieren ermöglicht.
Ist Dir beispielsweise nicht klar, wie lange eine punktierte Note dauert, wirst Du sie vermutlich zu lang oder zu kurz spielen.
Lernst Du hingegen mit der Zählzeit, kannst Du die exakte Tonlänge auszählen.
Preisfrage: Ab wann solltest Du mitzählen?
Mir ist bewusst, dass das Thema Zählzeiten & Co. auf den ersten Blick recht komplex wirkt.
Manchmal auch auf den zweiten Blick.
Doch kein Grund zur Sorge:
Die Zählzeiten musst Du nicht zwingend nutzen.
Vor allem nicht, wenn Du als Anfängerin oder Anfänger erst einmal ein Musikinstrument ausprobieren möchtest.
Zu Beginn Deines musikalischen Wegs ist es meiner Meinung nach viel wichtiger, dass Du die instrumententypischen Grundlagen der Cajon, des Schlagzeugs oder Deines favorisierten Klangerzeugers lernst.
Du sollst Spaß haben, Dich ausprobieren und - ganz wichtig! - Fehler machen dürfen.
Musiktheorie soll stets ein hilfreiches Werkzeug für Dich sein.
Es hilft Dir dabei, Zusammenhänge zu verstehen und diese nach Bedarf für Dich nutzen zu können.
Als Anfänger*in ist das jedoch sehr oft noch Zukunftsmusik.
Integriere die Zählzeit also erst dann in Deine Überoutine, wenn Du Dich bereit dazu fühlst.
Deine Musiklehrkraft hilft Dir dabei sicher gerne.
Auch auf meine Hilfe kannst Du Dich verlassen. :-)
Denn das Schöne am Musizieren ist doch:
Viele Wege führen ans Ziel.
Egal, ob mit oder ohne Zählzeit.
Hau rein!
Manu ♪
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Heino (Mittwoch, 17 Januar 2024)
Hallo hier ist Heino,
ich bin fleißig auf dem Akkordeon am zählen, im Moment habe ich im 4/4 Takt 4 punktierte achtel Noten gefolgt von einer sechzehntel Note für mich als Anfänger schon eine Herausforderung.
Grüße aus Übersee
Heino
Manu Holmer (Mittwoch, 17 Januar 2024 10:58)
Hey Heino,
lieben Dank für Deinen Kommentar und weiterhin viel Erfolg beim Zählen wünsche ich Dir!
Rhythmisch ist das definitiv nicht ohne.
Btw, Akkordeon ist ein tolles Instrument!
Ich hab während meiner Ausbildung auch zwei Jahre Unterricht gehabt.
Liebe Grüße nach Übersee
Manu :-)