Eine durchdachte Zielsetzung für Musiker*innen ist Dein Fahrplan, der Dich Deinen persönlichen Zielen einen großen Schritt näher bringt.
Sie hilft Dir dabei, Ordnung in das Chaos der musikalischen Möglichkeiten zu bringen. Das schafft Fokus!
Dabei bieten Dir individuell definierte Ziele auch mehr Spielspaß. Schließlich eierst Du dank Ihnen nicht mehr – oder zumindest spürbar weniger – herum.
Du weißt, was Du willst und kannst mit Köpfchen an Deinen Fähigkeiten arbeiten. Das motiviert!
In diesem Ratgeber erfährst Du daher, was eine optimale Zielsetzung für Musiker*innen ausmacht.
Wichtig: So individuell wie Du sind auch Deine Ziele. Prüfe und passe meine Tipps daher unbedingt auf Deine Bedürfnisse an.
Außerdem wirst Du erfahren, warum Routinen so wichtig sind und welche Möglichkeiten der Zielsetzung ich empfehle.
Vielleicht kennst Du das Trio bereits aus anderen Lebens- oder Arbeitsbereichen. Sie lassen sich auch auf die Zielsetzung für Musiker*innen anwenden. Yeah! :-)
Doch zunächst möchte ich mit Dir eine wie ich finde sehr wichtige Frage klären: Müssen Ziele unbedingt realistisch sein?
Müssen Deine (musikalischen) Ziele realistisch sein?
Es heißt oft, Ziele müssten zwingend realistisch sein. Jedoch glaube ich, dass nicht nur wir Musiker*innen hin und wieder in größeren Dimensionen denken müssen.
Denn Realismus lenkt den Blick nur auf das, was UNS in diesem Moment möglich erscheint. Das bedeutet aber nicht, dass unsere Meinung auch der Wahrheit entspricht. Es ist eben nur unsere Meinung - und wir wissen, dass irren menschlich ist.
Ein Praxisbeispiel:
Person X ist Schlagzeug Anfängerin und möchte Musiklehrerin werden. Viele Menschen aus ihrem Umfeld sagen ihr jedoch, dass sie absolut kein Talent dafür hätte. Ihr Spiel klinge wie ein Ackergaul und sie solle sich doch auf etwas anderes konzentrieren.
Frage:
Ist es für Person X nun ein realistisches Ziel, dennoch an ihrem Traum festzuhalten? Oder wäre es nur clever, auf die Meinungen ihres Umfelds, den Anderungen, zu hören?
Antwort:
Da ich Person X bin, wird Dich meine Antwort nicht überraschen. Ein realistisches Ziel lässt sich eben oft nur im Nachhinein als solches bewerten - oder auch nicht.
Ja, ich hätte auf die Schnauze fallen können. Bin ich auch, SEHR oft. Und werde ich sicherlich auch in Zukunft. Aber: Fehler und Fehlschläge sind immer Teil des Erfolgs. Aus ihnen lernen wir unglaublich viel.
Für Deine Zielsetzung empfehle ich Dir daher unbedingt, einen realistischen Blick mit Kreativität und Fantasie zu verbinden.
Denn: Wir können viel mehr, als uns oft bewusst ist. Und das ist etwas, das wir uns täglich vor Augen halten sollten.
Zielsetzung für Musiker*innen: Kreativität trifft Realismus trifft Fantasie
Als Kunstschaffende brauchen wir Kreativität und Fantasie als unverzichtbare Bausteine für das Erreichen unserer Ziele. Realismus hält das Duo zusammen.
Dabei ist Letztere keine fixe Masse, sondern ein flexibler Kleber. Erweitern wir unsere Vorstellungskraft, dehnt sich unser Sinn für Realismus mit aus.
Warum dieses Trio so wichtig ist?
- Bei der Kreativität geht es darum, bereits Bestehendes auf neuartige Weise zusammenzusetzen. Realismus? Klar, aber in Maßen. Wenn wir uns nämlich immer nur an bereits existierenden Dingen orientieren, können wir nur schwer Neues erschaffen.
Diverse Musikstile oder einzelne Instrumente wären beispielsweise nie entstanden, wenn Menschen von der Masse abweichenden - "verrückten" - Ideen nicht nachgegangen wären. Salopp gesagt.
- Auch in Sachen Fantasie kann der realistische Blick eher Fluch als Segen sein. Ja, Realismus schützt uns womöglich vor Fehlschlägen. Diese - gefühlte - Sicherheit hindert uns zugleich auch daran, wirklich innovativ zu sein, Neues auszuprobieren und ausgetretene Pfade zu verlassen.
Wo kann die musikalische Reise überhaupt hinführen?
Beantworten wir diese Frage realistisch, sagen wir vielleicht: "Mei, ich möchte halt mit Spaß Musik machen."
Was aber, wenn Du mit Spaß auch noch richtig richtig gut Musik machen möchtest, um zum Beispiel in einer bestimmten Band zu spielen?
Dann brauchst Du neben Spielfreude unbedingt einen Plan. Deinen Übeplan mit kurzfristig, mittelfristig und langfristig definierten Zielen.
Kurz, mittel und lang - Deine Ziele in Zeitspannen unterteilen
Schwierigkeiten treten auch bei der Zielsetzung für Musiker*innen auf. Bei mir sind das zum Beispiel
- mein Fokus und
- dass ich oft zu viel auf einmal erreichen möchte.
Was sind Deine persönlichen Herausforderungen?
Schnapp Dir gerne Stift & Zettel brainstorme auf dem Papier. Das ist eine sehr wichtige Basis für das Setzen Deiner Ziele:
Wenn Du Deine individuellen Stolpersteine und Ziele kennst, kannst Du bedarfsorientiert mit ihnen planen.
Achtung, Folgendes ist SEHR wichtig:
Manche Menschen - wie ich - brauchen die große Vision, um ihre Handlungsschritte daraus abzuleiten. Ich begann meine Zielsetzung daher mit dem Festlegen der langfristigen Zielen. Sie passe ich je nach Bedarf an.
Gleichzeitig gibt es auch Menschen, die bei dieser Vorgehensweise den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. Bist Du eine*r davon, ist das erstens absolut in Ordnung. Jede*r Jeck ist anders.:-)
Zweitens solltest Du in diesem Fall mit Deinen kurzfristigen Zielen beginnen. Denn: Selbst wenn die große Vision noch nicht klar ist, ergibt sie sich oft mit der Zeit.
Wichtig ist in jedem Fall, den ersten Schritt in die von Dir gewünschte Richtung zu gehen.
Jeder Groove beginnt mit dem ersten Schlag. Jeder Song mit der ersten Note. Und jede Erfolgsgeschichte mit dem ersten Buchstaben.
Kurzfristige Zielsetzung für Musiker*innen: (M)ein Beispiel
Kurzfristige Ziele hakst Du regelmäßig ab. Bei ihnen handelt es sich um tägliche Aufgaben oder um Dinge, die Du in einer überschaubaren Zeitspanne wie einer Woche erledigen wirst.
Für Dich als Musiker*in können das
-
täglich 15 Minuten üben,
-
einen Song fehlerfrei begleiten oder
-
auch das Lernen eines neuen Grooves sein.
Je nachdem, ob Du Musik als Hobby oder beruflich ausübst, unterscheiden sich Deine kurzfristigen Ziele.
Auf meiner To-do-Liste für jeden Tag steht daher zum Beispiel auch, E-Mails oder Kommentare zu beantworten sowie am Blog zu tüfteln.
Meine „längerfristigen kurzfristigen Ziele“ orientieren sich im Umkehrschluss an diesen Aufgaben. So schreibe ich jeden Tag, um einmal pro Woche einen neuen Artikel zu veröffentlichen.
Gleiches gilt für meine Videos auf YouTube. Auch deren Inhalte konzipiere und übe ich über einen Zeitraum von sieben Tagen ein, damit sie freitags und sonntags vorzeigbar sind. :-)
Dieses Arbeiten in Häppchen bewährt sich für mich unglaublich gut. Einerseits habe ich jeden Tag ein Erfolgserlebnis, wenn ich beim Üben Fortschritte gemacht habe und der neueste Blogbeitrag Form annimmt.
Andererseits schaffe ich durch diese Zielsetzung für Musiker*innen mehr. Denn da bin ich korrekt:
Was auf meiner Liste steht, wird auch nach Möglichkeiten abgehakt. (Das bedeutet im Umkehrschluss jedoch, dass mir bewusst ist, was ich wirklich schaffen kann.)
Meine Empfehlung für Dich lautet daher:
-
Lege ein Ziel fest, das Du innerhalb einer Woche erreichen möchtest.
-
Beantworte dann die Frage: Welche Schritte sind hierfür nötig?
-
Brich Dein Wochenziel - wenn nötig - in noch kleinere Schritte herunter.
- Starte idealerweise jetzt oder maximal innerhalb der nächsten 72 Stunden.
Dank Deiner überschaubaren Meilensteine bist Du in der Lage, spätestens nach sieben Tagen Dein Häkchen zu setzen - yeah! :-)
Tipp: Selbstverständlich kannst Du auch mehrere Ziele in einer Woche erreichen, wenn das Dein Plan ist. Verzettel Dich jedoch nicht! Schließe lieber eine Sache so gut wie möglich ab, bevor Du 25 "irgendwie" erledigst.
Tipps für das Erreichen Deiner mittelfristigen Ziele
Ein Musikinstrument zu erlernen ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Es braucht also Ausdauer, um dahin zu kommen, wo Du sein möchtest. Daher enthält die ideale Zielsetzung für Musiker*innen neben kurzfristigen auch mittelfristige und langfristig angestrebte Meilensteine.
Mittelfristige Ziele definiere ich dabei als Schritte, die ich nach einem bis maximal drei Monaten zurückgelegt haben möchte.
Achtung: Diese Steps bauen auf den anderen beiden Zeitspannen auf. Ein Blogartikel etwa steht ja nie für sich alleine. Er befindet sich im Kontext der kompletten Website als langfristige Angelegenheit.
Auch einen einzelnen Groove zu lernen bringt mir wenig, wenn ich in zwei Monaten fünf Songs im Tonstudio aufnehmen möchte.
Mittelfristige Ziele sind also die umfangreichere Version Deiner kurzfristigen Ziele. Du könntest das entsprechend umkehren:
Wenn Du Deine mittelfristig angestrebten Meilensteine kennst, kannst Du Deine kurzfristigen Handlungen daraus ableiten.
In diesem Blog sieht das beispielsweise so aus:
-
Täglich mindestens 200 Wörter an einem Blogartikel schreiben. (kurzfristig)
-
Jeden Monat vier Blogartikel veröffentlichen. (mittelfristig)
- Jährlich 52 Blogartikel veröffentlichen. (langfristig)
Am Schlagzeug oder an der Cajon habe ich folgende Ziele:
-
Täglich das üben, was ich auf meinem Übeplan vermerkt habe. (kurzfristig)
-
Alle Songs für Videos, Konzerte oder Recording-Sessions der nächsten drei Monate sicher beherrschen. (mittelfristig)
- Meine fachlichen und persönlichen Kompetenzen stetig zu verbessern. (langfristig)
Als Musiklehrerin stehen darüber hinaus noch weitere Punkte auf meiner To-do-Liste. Sie umfassen etwa
-
Die individuelle Ausarbeitung jeder Unterrichtsstunde. (kurzfristig)
-
Die Konzeption mehrerer Unterrichtseinheiten zu einem bestimmten Thema. (mittelfristig)
- Fortwährend zu lernen, um ein optimales Unterrichtsgeschehen zu gestalten. (langfristig)
Fragen für Dich - bitte notiere Deine Antworten:
- Welche Ziele möchtest Du in maximal drei Monaten erreichen?
- Welche kurzfristigen Schritte helfen Dir dabei?
- Kannst Du jetzt mit einem davon starten? Wenn nein:
- Wie müssen die kurzfristigen Ziele aussehen, damit Du jetzt den Grundstein für das Erreichen Deiner mittelfristigen Meilensteine setzen kannst?
Langfristig denken & handeln bringt Dich ans Ziel
Die Zielsetzung für Musiker*innen ist eine kompromisslos individuelle Angelegenheit. Klar, denn jede*r von uns hat andere Wünsche und Bedürfnisse.
Langfristig gesehen glaube ich jedoch, dass wir alle das gleiche Ziel erreichen wollen: Glücklich als Musiker*in zu sein. Und das völlig unabhängig davon, ob Musik Hobby oder Berufung ist.
Wenn Du Schwierigkeiten mit Deiner großen Vision hast, überlege doch einfach einmal:
Was wäre der Optimalfall für Dein Wirken als Musikschaffende*r? Was würde Dich so richtig glücklich machen?
Für mich ist das:
- Menschen zu inspirieren, die beste Version ihres musizierenden Selbst zu werden.
- Menschen zu helfen, doch noch den Traum vom Lernen eines Instruments zu verwirklichen.
- Mit meinen Inhalten einen Unterschied zu machen: für einzelne Personen, aber auch in der nach wie vor männerdominierten Musikbranche.
- Mir selbst zu beweisen: Ich rocke meine persönlichen Ziele. Und das richtig, richtig gut.
Vielleicht hast Du bemerkt, dass meine langfristigen Ziele im Gegensatz zu den anderen Zeitspannen weniger messbar sind. Zahlen kommen darin nicht vor.
Und das hat auch einen Grund:
Wenn ich jetzt beispielsweise sage "Ich werde 10.000 YouTube-Abonennt*innen bis Ende 2030 mit meinen Inhalten begeistern" ist das ein langfristiges Ziel. Ob es realistisch ist?
Das kann ich nicht beurteilen. Viele Faktoren, die ich derzeit einfach nicht kennen kann, werden hierbei eine Rolle spielen.
Es geht mir bei meiner Zielsetzung also stets darum, Dinge umzusetzen, die mich meinen Zielen näher bringen. Das Ergebnis beeinflusse ich damit, soweit es mir möglich ist. Der Rest wird sich zeigen. Wichtig ist, etwas zu tun. Auch dann, wenn die Handlung noch so unscheinbar wirkt.
Daher mein Rat an Dich:
Es gibt Umstände, die kannst Du beeinflussen. Hierzu zählt jede machbare Handlung, die Deinen Fortschritt unterstützt. Manchmal ist es jedoch auch so, dass ein Plan nicht aufgeht. Die Gründe hierfür können ganz unterschiedlich sein. Manchmal kannst Du die Faktoren aktiv verändern. Manchmal nicht.
Diese Ungewissheit darf Dich aber nie davon abhalten, es dennoch zu versuchen. Denn wenn Du es gar nicht erst probierst, wirst Du Dein Ziel definitiv nicht erreichen. Und das wäre verdammt schade.
Bleib Dir auch bei der Zielsetzung treu
Abschließen möchte ich diesen Beitrag mit einer Bitte an Dich:
Setze Deine eigenen Ziele und bleibe ihnen treu.
Nicht nur im musikalischen Bereich passiert es nämlich gerne, dass wir uns vom Umfeld beeinflussen lassen. Wir arbeiten dann nicht länger an unseren Träumen, sondern für die Ziele anderer Menschen.
Das bedeutet für Dich: Im Fall der Fälle gilt es, Entscheidungen zu treffen.
So kann es sein, dass sich Deine Ziele und die Deiner Bandkolleg*innen in andere Richtungen entwickeln. Das passiert, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Auch gibt es einige Vorstellungen, was ein*e Musiker*in unbedingt tun, können oder haben müsse.
Viele Follower auf Social Media sind hierfür ein erwähnenswertes Beispiel. Oder krasse technische Skills. Die Sache ist jedoch die:
Wenn das für Dich keine erstrebenswerten Ziele sind, dann verfolge sie auch nicht.
Es gibt nämlich nie DEN einen Weg der optimalen Zielsetzung für Musiker*innen. So individuell wie wir sind nämlich auch unsere Ziele.
Überlege Dir daher,
- wohin Du willst
- und wie Du dahin kommst.
Bleibe dabei flexibel. Probiere verschiedene Dinge aus. Und ja, manchmal wirst Du kleinere oder auch größere Umwege gehen müssen. Hin und wieder wirst Du auch auf die Nase fallen. Das ist Teil des Lernprozesses.
Es wäre aber auch irgendwo langweilig, wenn sich der Weg schon vorzeichnen ließe, oder? Und denk daran:
Oft kommt es anders, als zunächst gedacht. Das betrifft jede Richtung - auch die Gewünschte. :-)
Hau rein!
Manu ♪
Wer schreibt für Dich?
Heyhey und schön, dass Du da bist! :-)
Mein Name ist Manu Holmer und ich helfe Dir dabei, Dein volles Potenzial als Musiker*in zu entfalten.
Bleib auf dem Laufenden:
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