Was ist ein zweitaktiger Rhythmus?
Mh ... das ist doch ...
Ein Rhythmus, der sich aus mehreren Takten zusammensetzt.
Zwei Takte sind es, um genau zu sein.
"Hey Manu, das ist doch selbsterklärend."
Den Einwand verstehe ich.
Trotzdem solltest Du Dir den zweitaktigen Rhythmus beim Musizieren genauer ansehen.
Er ist nicht nämlich nur am Schlagzeug oder an der Cajon besonders wichtig.
Ich sage nur ein Wort: Clave.
Außerdem hatten wir den zweitaktigen Rhythmus schon sehr oft in unserer Artikelserie Ein Lied, ein Beat für die Cajon.
Zum Beispiel beim Groove zu Valerie von Amy Winehouse ft. Mark Ronson.
Aus gutem Grund.
Was solltest Du also zum zweitaktigen Rhythmus noch wissen?
Lass uns das ansehen, auf geht's! :-)
So sieht ein zweitaktiger Rhythmus aus: 3-2 Son Clave
Zum Einstieg hatte ich ja schon die Clave, den Schlüssel genannt.
Davon gibt es mehrere, im Notenbeispiel siehst Du die 3-2 Son Clave.
Bei ihr handelt es sich um einen zweitaktigen Rhythmus beziehungsweise eine zweitaktige musikalische Phrase.
(Im ersten Takt siehst Du eine punktierte Note, hier wird oft auch eine Viertelnote plus nachstehender Achtelpause aufgeschrieben.)
Wichtig zu verstehen ist hier, dass diese Clave nur mit beiden Takten vollständig ist.
Sie bilden also die gesamte Phrase.
Auch bei anderen Rhythmen oder Melodien ist das so.
Es handelt sich bei einem zweitaktigen Rhythmus also um eine musikalisch in sich geschlossene Figur.
Aus diesem Grund nenne ich sie oft auch zweitaktige musikalische oder rhythmische Phrase.
Was einen eintaktigen vom zweitaktigen Rhythmus unterscheidet
Wenn Du einen eintaktigen und zweitaktigen Rhythmus direkt miteinander vergleichst, werden ihre Unterschiede noch besser deutlich.
Lass uns das doch gleich machen.
Diese zwei 4/4 Takte als Notenbeispiele helfen uns dabei:
Bei diesem Takt handelt es sich um ein weltbekanntes Ostinato.
Du kennst es vielleicht aus dem Lied We Will Rock You von Queen.
Siehst Du Dir das Notenbeispiel an, wird klar:
Diese rhythmische Figur ist bereits in einem einzelnen Takt in sich geschlossen.
Kommt Dir dieser zweitaktige Rhythmus nicht auch bekannt vor?
Genau, das ist wieder unsere Son Clave.
In diesem Notenbeispiel habe ich die Punktierung jedoch durch die bereits erwähnte Achtelpause ersetzt.
Außerdem ist die Clave umgedreht. Es ist also der Rhythmus mit der Aufteilung 2-3.
Wie Du erkennen kannst, braucht ein Rhythmus manchmal einfach mehr Luft zum Atmen.
Er ist also länger als ein Takt, um seine rhythmischen Raffinessen zu entfalten.
Möchtest Du ihn halten, ist Dein Rhythmusgefühl schon stärker gefragt.
Das kann natürlich auch heißen, dass Du manchmal - wenn auch sehr, sehr viel seltener - einen drei- oder sogar viertaktigen Rhythmus spielst.
Diese Aufteilung in mehrere Takte verbessert letztlich die Lesbarkeit des Notentextes.
Ich habe zum Beispiel erst vor einiger Zeit dieses Wort rhythmisch vertont:
Grundstücksverkehrsgenehmigungszuständigkeitsübertragungsverordnung
So sieht es im 8/4 Takt aus:
Naja ...
Vermutlich hast Du auch schon zugänglichere Rhythmen gesehen. ;-)
In meinem Gastbeitrag im Stretta Journal Wie Dir rhythmisches Sprechen dabei hilft, Dein Musikinstrument einfacher zu lernen siehst Du, wie die Werte im 4/4 Takt aussehen.
Es handelt sich dort um einen zweitaktigen Rhythmus.
Beide Rhythmen sprichst und klatschst Du grundsätzlich gleich.
Die Taktarten und entsprechend die Schreibweise unterscheiden sich aber massiv voneinander.
Du hast Fragen dazu?
Stelle sie mir gerne in den Kommentaren ein wenig weiter unten.
Ansonsten wünsche ich Dir viel Freude mit Deinem neu gewonnenen Wissen rund um unsere zweitaktigen Rhythmen.
Manu
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